Psychotherapeutische Unterstützung für Kinder und Jugendliche auch in der Corona-Krise
Psychotherapeutische Unterstützung für Kinder und Jugendliche auch in der Corona-Krise
Kinder und Jugendliche sind durch die Corona-Krise psychisch besonders gefährdet. In der Psychologischen Ambulanz der Universität Mannheim finden sie auch während der Einschränkungen professionelle Unterstützung.
Die Auswirkungen von Corona wie Social Distancing, Kita- und Schulschließungen haben in vielen Familien zu starken Belastungen geführt. Gerade die Schwächsten in der Gesellschaft sind häufig betroffen. Bei Kindern und Jugendliche können vermehrt Sorgen, Ängste und negative Stimmung auftreten.
Während viele Therapieangebote in vielen Praxen derzeit stark eingeschränkt werden mussten, bietet die Psychologische Ambulanz des Otto-Selz-Instituts (OSI) an der Universität Mannheim weiterhin psychotherapeutische Behandlung mit einem konsequenten Hygienekonzept an. Therapeutinnen und Therapeuten betreuen nach wie vor Kinder mit behandlungsbedürftigen Problemen wie Angststörungen, Depressionen und Aufmerksamkeitsdefizit.
"Viele Familien mit Kindern in Mannheim und Umgebung haben einen gewachsenen Bedarf an psychotherapeutischer Behandlung, wissen aber nicht, dass wir Hilfe anbieten", sagt Prof. Dr. Georg W. Alpers, Leiter des Otto-Selz-Instituts (OSI) an der Universität Mannheim.
Bereits vor der Corona-Krise waren laut Studien etwa 20 bis 25 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland von psychischen Erkrankungen betroffen. Die Gefahr besteht, dass leicht Erkrankte nun in schwere Erkrankungen rutschen - weil sie unter sozialen Einschränkungen leiden, weil der Tagesrhythmus fehlt oder weil ihre Eltern zurzeit besonders belastet sind.
Der Schwerpunkt der Behandlung am OSI liegt auf der kognitiven Verhaltenstherapie. Dabei erarbeiten Therapeutinnen und Therapeuten gemeinsam mit den Kindern Techniken, um mit den Belastungen besser umzugehen. Die Eltern werden dabei stets miteinbezogen. Es konnte vielfach gezeigt werden, dass psychische Erkrankungen in der Kindheit und im Jugendalter durch solche verhaltenstherapeutischen Methoden sehr effektiv behandelt werden können, sagt Prof. Alpers.
Prof. Dr. Anna-Lena Zietlow, neue Juniorprofessorin für Klinische Psychologie, erforscht neue Therapieansätze, um die Erfolgschancen der Behandlungen zu verbessern. In einem aktuellen Projekt untersucht sie die Wirksamkeit eines Neurofeedbacktrainings für Mütter, die Schwierigkeiten haben, eine emotionale Bindung zu ihrem Baby aufzubauen. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf dem Einfluss elterlicher psychischer Störungen auf die kindliche Entwicklung. Mit einer weiteren Arbeitsgruppe des Lehrstuhls untersucht Dr. Antje Gerdes Geschlechterunterschiede bei kindlicher Angst und dem Einfluss von Geschlechterrollen auf die Entstehung und Aufrechterhaltung von Angststörungen bei Kindern.
Besucheradresse der psychologischen Ambulanz:
L 13,17
68161 Mannheim
Tel. 0621 181-3480
http://www.osi.uni-mannheim.de/ambulanz/
Medienkontakt: Prof. Dr. Georg W. Alpers Otto-Selz-Institut - Psychologische Ambulanz Universität Mannheim Tel. 0621 181-2106 E-Mail: alpers@uni-mannheim.de
Linda Schädler Leiterin Kommunikation / Pressesprecherin Universität Mannheim Tel.: +49 621 181-1434 E-Mail: schaedler@uni-mannheim.de