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Aids in Afrika: Hürdenlauf für Hilfswerke

Tönsisvorst (ots)

Die Aids-Hilfe in Afrika bringt erste Erfolge.
Ein mobiles Aids-Labor steht zur Verfügung, Aids-Generika machen die
Behandlung erschwinglich. Aufklärung und Prävention werden von den
Menschen angenommen. Trotz erster Erfolge und großer Bemühungen ist
es bisher nicht gelungen das Aids-Problem in den Griff zu kriegen, im
Gegenteil: Aids breitet sich mit vermehrter Geschwindigkeit weiter
aus. Waren es im Jahre 2000 noch 36 Millionen HIV-Infizierte, so sind
es in diesem Jahr rund 40 Millionen. Die Anstrengungen müssen
vermehrt, die Koordination verbessert und die zugesagten staatlichen
Mittel endlich bereit gestellt werden.
Das Deutsche Medikamenten-Hilfswerk action medeor hat in den
letzten Jahren seine Hilfe vor Ort erfolgreich vorangetrieben. "Wir
haben in den letzten drei Jahren einen großen Schritt gemacht,
trotzdem liegt der größte Teil des Weges noch vor uns", sagte
medeor-Geschäftsführer Bernd Pastors. Die Projekte umfassen alle für
die Aids-Bekämpfung wichtige Punkte: Aufklärung, Diagnostik,
Versorgung mit Medikamenten und Versorgung von Aids-Waisen, Home Care
und Sterbebegleitung. "In ein paar Wochen fangen wir auch mit der
antiretroviralen Therapie an", sagte Barbara Kühlen, Leiterin der
Projektabteilung bei action medeor. Noch immer sei es sehr schwierig,
antiretrovirale Medikamente in Afrika kostengünstig zur Verfügung zu
stellen.
"Wir stehen in den Startlöchern und könnten richtig loslegen. Aber
ab 2005 dürfen die Hauptanbieter von den preiswerten Aids-Generika
ihre Medikamente nicht mehr exportieren", sagte Pastors. "Das
erschwert in einigen Ländern die Versorgung mit Aids-Medikamenten und
verteuert die Behandlung." Ein Ausweg, so Pastors, sei die lokale
Produktion von Aids-Generika. Wenn die Handelsrestriktionen den
Export von Generika erschweren, dann könnte sie ein wesentliches
Standbein für die Versorgung werden. "Die Voraussetzungen dafür sind
im Kongo geschaffen, bisher fehlte das Geld für eine
Produktionsmaschine. Die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit
übernimmt nun die Kosten, so dass wir im Januar starten können."
Dieses Projekt ist angesichts der Gesamtproblematik nur ein
Tropfen auf den heißen Stein. Bisher sind im südlichen Afrika 50.000
Menschen in Behandlung - angesichts von sechs Millionen Aidskranken
ein verschwindend geringer Anteil. Die Weltgesundheitsorganisation
hat sich in Kooperation mit Unaids und dem Globalen Fond zur
Bekämpfung von Aids, Malaria und Tuberkulose ein hohes Ziel gesteckt.
Bis zum Jahr 2005 sollen drei Millionen Menschen behandelt werden ("3
by 5").
Deshalb ist es erforderlich, dass die internationale Gemeinschaft
ihr Versprechen einlöst und jährlich zehn Milliarden US-Dollar für
die Aids-Bekämpfung zur Verfügung stellt. Der Großteil soll über den
Globalen Fond aufgebracht werden. Die Finanzierung des Fonds bleibt
mit 4,7 Milliarden US-Dollar noch weit hinter dem für 2005
angestrebten Ziel von zehn Milliarden jährlich zurück. Deutschlands
Beitrag ist mit bisher 42 Millionen Euro vergleichsweise gering.
"Obwohl Frankreich auch ein großes Haushaltsloch stopfen muss, hat
unser Nachbar mit 97 Millionen Euro doppelt so viel eingezahlt",
sagte Bernd Pastors.

Pressekontakt:

Deutsches Medikamenten-Hilfswerk action medeor,
St. Töniser Str. 21,
D-47918 Tönisvorst
Pressereferat Susanne Haacker,
Tel.: 02156/9788-78, 0173/5152091,
Fax: 02156/97 88 88

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