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action medeor wird 40 Jahre alt

Bonn (ots)

"40 Jahre action medeor bedeuten 40 Jahre
Medikamentenhilfe für die ärmsten Menschen dieser Welt", so Bernd
Pastors, Geschäftsführer des Hilfswerks auf der Jahrespressekonferenz
in Bonn. Seit 1964 ist das Deutsche Medikamenten-Hilfswerk action
medeor weltweit Impulsgeber in der medizinischen
Entwicklungszusammenarbeit. Die durchschlagende Idee damals war,
qualitativ hochwertige Medikamente für Entwicklungsländer produzieren
zu lassen.
Seit Gründung des Vereins wurden über 13.200 Tonnen Medikamente
und medizinische Bedarfsartikel in mittlerweile über 126 Länder an
fast 10.000 Gesundheitsstationen verschickt. Spenden in Höhe von 56
Millionen Euro konnte action medeor einsetzen, um Menschen in Not zu
helfen. Im Laufe der Jahrzehnte sind die Anforderungen gewachsen.
Heute hat action medeor vier Aufgabenschwerpunkte: die Versorgung der
Gesundheitsstationen mit Basismedikamenten, die Bekämpfung der drei
großen Krankheiten Aids, Malaria und Tuberkulose,
Entwicklungsprojekte im medizinischen Bereich und Not- und
Katastrophenhilfe.
Immer gewaltigere Katastrophen und Epidemien zwingen das Hilfswerk
zu neuen Strategien.
In Afrika sterben jährlich zwei Millionen Menschen an Malaria -
alle 20 Sekunden ein Kind. "Die Zahl der Malaria-Erkrankungen ist in
den letzten drei Jahrzehnten um ein Mehrfaches gestiegen und die
malariabedingten Todesfälle nehmen weiter zu", bestätigt Professor
Ulrich Bienzle, Direktor des Tropeninstituts in Berlin, das Ausmaß
der Verbreitung. Eine Ursache dafür sei, dass trotz weit verbreiteter
Resistenzen weiterhin veraltete Präparate genommen werden. Deshalb
sei zum Beispiel der gängige Wirkstoff Chloroquin in Tansania
verboten. In bis zu 90 Prozent der Fälle sind die Erreger gegen
dieses Mittel resistent.
"Unser neues Medikament „Thaitanzunate" basiert auf dem
pflanzlichen Wirkstoff Artimisinin, ist schnell wirksam und gut
verträglich. Resistenzen sind nicht bekannt", erklärt Krisana
Kraisintu, Pharmazeutin und medeor-Partnerin. Die 52jährige
Thailänderin hat dazu beigetragen, dass Thaitanzunate in Tansania
hergestellt werden kann. „Wenn das Medikament im Land produziert
wird, kann es um 90 Prozent preiswerter angeboten werden", sagte
Bernd Pastors. "Die Therapie für einen Erwachsenen kostet so 64 Cent
statt acht Euro."
Dass der Kampf gegen Malaria eine vorrangige Aufgabe der
Weltgemeinschaft ist, hat gestern der von Kofi Annan initiierte
Globale Fond zur Bekämpfung von Aids, Malaria und Tuberkulose mit
seinem neuen Beschluss über die Mittelvergabe zum Ausdruck gebracht.
40 Prozent der zur Verfügung gestellten Gelder, das sind rund 850
Millionen US-Dollar werden in den nächsten fünf Jahren für Malaria
ausgegeben. Im Jahre 2000 wurden auf dem sogenannten
Milleniums-Gipfel der UN in New York von der Völkergemeinschaft acht
Ziele, die es bis 2015 zu erreichen gilt, verabschiedet. "Drei dieser
Ziele - die Reduzierung der Kindersterblichkeit, der
Müttersterblichkeit und die Bekämpfung von Aids, Malaria, Tuberkulose
und anderen Tropenkrankheiten - haben direkt mit Gesundheit zu tun",
führt Pastors aus, "und für die Umsetzung genau dieser Ziele
engagiert sich action medeor."
Deutsches Medikamenten-Hilfswerk action medeor, 
St. Töniser Str. 21,
D-47918 Tönisvorst, www.medeor.org
Pressereferat Susanne Haacker, 
Tel. 02156/9788-78, 0173/5152091, 
Fax. 02156/97 88 88

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