Die Deutsche Bahn und der Freistaat Thüringen unterzeichnen langfristigen Verkehrsvertrag - Leistungsvereinbarung über 10 Jahre getroffen - Langfristiger Vertrag sichert Arbeitsplätze und geplante Investitionen in der Region
Frankfurt a. M. / Jena - Die Deutsche Bahn und der Freistaat Thüringen haben heute im historischen Rathaus in Jena einen langfristigen Verkehrsvertrag für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) geschlossen.
Bahnchef Hartmut Mehdorn und der Vorstand Personenverkehr der Deutschen Bahn, Dr. Christoph Franz, sowie Thüringens Wirtschaftsminister, Franz Schuster, unterzeichneten den entsprechenden 10-Jahres-Vertrag.
Der langfristige Vertrag regelt Umfang und Qualität der Verkehrsleistungen im Freistaat. Die DB Regio AG - die Nahverkehrssparte der Deutschen Bahn - wird demnach in den kommenden Jahren eine jährliche Verkehrsleistung von mindestens 16,5 Millionen Zugkilometern erbringen. Vertraglich vereinbart wurde ferner, dass der jährliche Leistungsumfang bis 2011 schrittweise auf 17,6 Millionen Zugkilometer steigt.
Dazu Bahnchef Hartmut Mehdorn: "Wir sind uns mit dem Freistaat Thüringen darüber einig, das Angebot im Schienenpersonennahverkehr in den nächsten Jahren auch qualitativ weiter auszubauen. Moderne Fahrzeuge, schnelle Verbindungen und guter Service sollen mehr Bürger zum Umsteigen auf die Schiene bewegen." Ausdrücklich würdigte Mehdorn während der Vertragsunterzeichnung den Freistaat Thüringen, der als erstes Bundesland einen so weitreichenden Vertrag mit der Deutschen Bahn schloss. Dies gebe der Bahn die notwendige Investitionssicherheit und diene gleichzeitig dem Erhalt von Arbeitsplätzen in der Region.
Mehdorn machte auch deutlich, dass der Abschluss des Verkehrsvertrages zwischen der Deutschen Bahn und dem Freistaat Thüringen keine Entscheidung gegen den Wettbewerb darstelle. Im Gegenteil: Es wurden vertragliche Regelungen vereinbart, die eine Abbestellung von Verkehrsleistungen während der Vertragslaufzeit durch den Aufgabenträger gestatten. "Da die Konkurrenz auf der Schiene in Thüringen bereits groß ist, werden wir uns täglich mit Wettbewerbern messen. Aus diesem Grund muss die Qualität unseres Angebotes stimmen, damit wir die Verkehrsleistungen im vollen Umfang über die gesamte Vertragslaufzeit erbringen können", so Mehdorn.
Dem Vertrag zufolge werden noch in diesem Jahr neue Regional-Expresslinien zwischen Saalfeld und dem bayerischen Lichtenfels, zwischen Leipzig, Gera und Hof sowie im Dezember eine zusätzliche Regional-Express-Linie Weimar - Jena - Gera eingerichtet. Im Sommer soll auch der durchgängige RegionalBahn-Verkehr zwischen Gotha und Gräfenroda wieder aufgenommen werden.
Parallel zum Verkehrsvertrag vereinbarten die Partner ein Programm zur weiteren Beschaffung und Finanzierung neuer Fahrzeuge mit einem Umfang von rund 100 Millionen Euro. Der Freistaat Thüringen wird die vorgesehene Fahrzeugbeschaffung zu rund 50 Prozent fördern. In wenigen Jahren wird im Thüringer Schienenpersonennahverkehr kein Fahrzeug älter als Baujahr 2000 sein. Damit wird der Freistaat in Kürze über die modernste Nahverkehrsflotte aller Flächenländer in Deutschland verfügen.
Die Vertragspartner haben außerdem vereinbart, günstige regionale Nahverkehrssondertarife wie das Hopper-Ticket, das Thüringen-Ticket und das Familienferienticket sowie die kostenlose Fahrradmitnahme in Nahverkehrszügen weiterzuführen. Außerdem werden der Freistaat und die Deut-sche Bahn touristische Angebote auf der Schiene fördern. Dazu zählen unter anderem jährlich 35 dampflokbespannte Sonderfahrten zu touristischen Zielen oder zu besonderen Anlässen.
Um eine noch bessere Vernetzung von Bahn und Bus zu erreichen und Informationsdefizite der Kunden abzubauen, ist die Einführung einer unternehmensübergreifenden Fahrplanauskunft für Thüringen vorgesehen. Diese soll über eine Vielzahl von Informationswegen - Internet, CD-ROM, oder auch via WAP aufs Mobiltelefon - schnell und preisgünstig erreichbar sein.
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