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Keine Angebotsabgabe der Deutschen Bahn für aktuelle Ausschreibung in Niedersachsen

Frankfurt a. M. / Hannover (ots)

Ausschreibungsbedingungen schränken unternehmerische Freiheit ein
- Wettbewerb findet nur zwischen den Personalkosten statt - weitere
Sanierungsanstrengungen unerlässlich
Die Deutsche Bahn hat im Rahmen einer Ausschreibung in
Niedersachsen auf die Abgabe eines Angebots verzichtet. Die
Landesverkehrsgesellschaft Niedersachsen hatte für acht Jahre
Verkehrsleistungen in einem Umfang von jährlich 1,3 Millionen
Zugkilometern auf der Weser- und Lammetalbahn ausgeschrieben.
Ulrich Homburg, Vorstand Nahverkehr im Unternehmensbereich
Personenverkehr der Deutschen Bahn zu den Gründen des Verzichts:
"Durch die detaillierten Ausschreibungsbedingungen beschränkt sich
der Wettbewerb im Rahmen dieser Ausschreibung auf einen reinen
Preiswettbewerb innerhalb des Lohnsektors der Triebfahrzeugführer,
Kundenbetreuer und der Verwaltung. Ein weiterer unternehmerischer
Gestaltungsspielraum ist nicht vorhanden. Da die Deutsche Bahn bei
Personalkosten bekanntermaßen rund 20 Prozent über vergleichbaren
Angeboten der Wettbewerber liegt, wäre unser Angebot von vornherein
nicht wettbewerbsfähig gewesen." Die Deutsche Bahn rechnet damit,
dass dadurch weitere Arbeitsplätze in Niedersachsen zur Disposition
stehen.
"Wir haben immer deutlich gemacht, dass wir uns nicht um jeden
Preis an Ausschreibungen beteiligen werden", so Homburg weiter. Eine
Angebotsabgabe müsse unternehmerisch sinnvoll sein und Aussicht auf
Erfolg haben. "Wenn es uns künftig nicht gelingt zu
regionalspezifischen Tarifverträgen zu kommen, werden wir im
Wettbewerb keine Erfolgschance haben", stellt Homburg
unmissverständlich klar. Nur wettbewerbsfähige Arbeitsplätze sind
auch in Zukunft sichere Arbeitsplätze.
In diesem Zusammenhang erinnert Homburg auch daran, dass
Wettbewerb nicht dazu führen dürfe die Verkehrsunternehmen in eine
Rolle zu drängen, in der Wettbewerb nur noch um die Höhe der
Personalkosten stattfindet. Vielmehr seien auch künftig Kreativität
und Know-how der jeweiligen Unternehmen und ihrer Mitarbeiter für die
Gestaltung eines attraktiven
Nahverkehrs unerlässlich. Dies entspricht dann auch den Zielen der
Bahnreform, die eine klare Trennung zwischen den Bestellern als
Aufgabenträgern und den Eisenbahnverkehrsunternehmen als
Leistungsersteller vorsehen.
Um im Wettbewerb auch künftig bestehen zu können, will die
Deutsche Bahn die begonnene Sanierung des Unternehmens konsequent
fortführen. Das heißt einerseits Kosten senken, das heißt
andererseits aber auch durch Leistung überzeugen, gezielt investieren
und mit integrierten Verkehrsangeboten neue Märkte erschließen.
"Mit einer nachfrageorientierten Angebotspolitik, einer
konsequenten internen Sanierung, regionalspezifischen Tarifverträgen
sowie einer Investitionsoffensive zur Modernisierung unseres
Fahrzeugparks wollen wir unsere Ziele erreichen", verdeutlicht Ulrich
Homburg die Strategie der Deutschen Bahn um mittelfristig vollständig
wettbewerbsfähig zu sein.
Gunnar Meyer                      Hans-Jürgen Frohns 
Sprecher Personenverkehr          Sprecher Niedersachsen
Tel.: 0 69/2 65-77 07             Tel.: 05 11/2 86-34 98
Fax: 0 69/2 65-76 26              Fax: 05 11/2 86-33 45
e-mail:  medienbetreuung@bku.db.de 
Internet: www.bahn.de/presse

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