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3. Information der Deutschen Bahn zum Unfall in Frankreich
Stand: 06.11., 15.00 Uhr

Frankfurt am Main (ots)

Heute Nacht kam es gegen 2.30 Uhr in der
Nähe von Nancy in Frankreich zu einem Brand im Nachtzug Paris -
München. Dabei wurden zwölf Menschen getötet darunter drei Deutsche
und neun verletzt.
Über die Unfallursache und den genauen Unfallhergang hat die
Deutsche Bahn zur Stunde keine neuen Erkenntnisse. Die Ermittlungen
der SNCF und der französischen Behörden dauern an. Nach bisherigen
Erkenntnissen war das Feuer im Abteil des Schlafwagenbetreuer im
ersten Wagen ausgebrochen.
Bahnchef Hartmut Mehdorn zeigte sich nach dem Erhalt der
Unglücksnachricht sehr betroffen: "Mein tiefes Mitgefühl gilt den
Angehörigen und Opfern dieses Unglücks". Mehdorn setzte sich sofort
mit seinen französischen Kollegen in Verbindung und lässt sich
darüber hinaus ständig vom Vorstandsvorsitzenden des Personenverkehrs
der Bahn, Dr. Christoph Franz, über die Situation vor Ort
informieren. Franz und Technikvorstand Karl-Dietrich Reemtsema sind
in Nancy.
Die Deutsche Bahn hat Bahnärzte und Psychologen im Einsatz, die
sich auf Bahnhöfen und in den Zügen um die rückkehrenden Fahrgäste
kümmern. Auf Wunsch bietet die Deutsche Bahn auch Angehörigen
psychologische Betreuung an.
Unmittelbar nach bekannt werden des Unglückes hat die Deutsche
Bahn unter der Rufnummer 0800 - 3 11 11 11 eine kostenlose Hotline
für Nachfragen betroffener Angehöriger eingerichtet. Auch die
französische Staatsbahn SNCF ist aus dem Ausland unter der
Sonderrufnummer 0033/ 1 44 06 61 59 erreichbar.
Der Nachtreiseverkehr wird in den kommenden Tagen fahrplanmäßig
durchgeführt. Obwohl die DB trotz des tragischen Unglückes
gegenwärtig keine Sicherheitslücke im Nachtreiseverkehr erkennt,
werden vorsorglich alle Zugbegleiter im Nachtreiseverkehr vor
Dienstantritt erneut über die Sicherheitsbestimmungen informiert.
Auf 14 Linien innerhalb Deutschlands sowie nach Belgien,
Frankreich, Dänemark, Österreich, Tschechien und in die Niederlande
sind täglich Nachtreisezüge der Deutschen Bahn unterwegs. Zum Einsatz
kommen dabei 152 Schlafwagen, 186 Liegewagen, 158 Sitzwagen und 28
Restaurantwagen.
Bei dem vom Brand betroffenen Schlafwagen der Deutschen Bahn
handelt es sich um einen 1964 in Dienst gestellten Schlafwagen, der
1999 umfassend modernisiert wurde und den bei den europäischen Bahnen
üblichen Brandschutznormen entspricht. Die letzte große Revision war
am 12. Juni 2001. Dabei wurde der Wagen komplett auseinandergenommen
und geprüft. Die letzte technische Regelüberprüfung wurde am 
   04. November 2002 durchgeführt.
Bei dem Wagen der Bauart 175 handelt es sich um einen Wagen, der
von der UIC - der Vereinigung internationalen Eisenbahnen -
standardisiert ist. Er wird seit Jahrzehnten von mehreren
europäischen Eisenbahnen nach demselben Standard betrieben.
Schlafwagen sind grundsätzlich nicht mit Brand- oder Rauchmelder
ausgestattet, verfügen aber über Feuerlöscher. Zudem ist in jedem
Schlafwagen jeweils ein Zugbetreuer die ganze Nacht im Dienst.  Die
Deutsche Bahn verfügt gegenwärtig über 16 Schlafwagen dieser Bauart.
Der Nachtzug D 261 hatte Paris um 22.58 Uhr verlassen und sollte
um 8.51 Uhr München erreichen. Insgesamt waren rund 200 Reisende im
Zug.
Hinweis für elektronische Medien: Fernsehredaktionen können
Schnittbilder von Nachtzugwagen des gleichen Bautyps ab 15.30 Uhr per
ATM erhalten. Kontakt: 030 - 25 75 13 34 (0170 - 45 44 155)
Hörfunkredaktionen haben die Möglichkeit, O-Töne von Hans-G. Koch,
Vorstand Marketing und Vertrieb der DB AG im Unternehmensbereich
Personenverkehr, auf www.bahn.de/presse und www.presseportal.de
runterzuladen.
Gunnar Meyer
Sprecher Personenverkehr
Tel. 069 265-7707
Fax 069 265-7626
Achim Stauß
stellv. Sprecher Personenverkehr
Tel. 069 265-6877
Fax 069 265 76 26
medienbetreuung@bahn.de 
www.bahn.de/presse

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