5. Information der Deutschen Bahn zum Unfall in Frankreich
Stand:
07.11., 15.00 Uhr
Frankfurt am Main (ots)
Die Ermittlungen der französischen Behörden zum Zugunglück in der Nähe der ostfranzösischen Stadt Nancy dauern nach wie vor an. Über die Unfallursache und den genauen Unfallhergang hat die Deutsche Bahn daher zur Stunde noch keine abschließenden Erkenntnisse.
Da die Klärung der Unfallursache noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, hat die Deutsche Bahn unabhängig vom Ausgang der Ermittlungen kurzfristig entschieden, alle sieben Schlafwagen der Baureihe 175.5 vorsorglich einer zusätzlichen Sicherheitsüberprüfung zu unterziehen und diese erst nach Abschluss dieser Überprüfung wieder in den regulären Nachtreiseverkehr zu überführen. Ab sofort werden Fahrzeuge dieses Typs durch Wagen anderer Baureihen ersetzt.
Dabei handelt es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme. Auch das Eisenbahnbundesamt (EBA) erklärt, es gebe "keinen Anlass, Konsequenzen zu ziehen, solange die Unglücksursache nicht bekannt ist." Der betroffene Wagentyp sei in vielen Jahren "nie auffällig gewesen".
Bei den Wagen der Baureihe 175.5 handelt es sich um Schlafwagen, die 1964 in Dienst gestellt und 1999 gemäß den geltenden Notausstiegskonzepten ausgestattet wurden. Über den Umbau 1999 gebe es auch eine Abnahmebescheinigung des EBA. Die Wagen entsprechen den Sicherheitsstandards der Vereinigung internationaler Eisenbahnen (UIC). Den europäischen Brandschutznormen entsprechend haben derartige Wagen keinen Feuer- oder Rauchmelder. Sie sind mit Feuerlöschern ausgerüstet und verfügen in den Abteilen über Nothammer und Notausstiegsfenster.
In Auswertung des tragischen Zugunglücks wird die Deutsche Bahn überprüfen, welche möglichen Konsequenzen für die bestehenden europäischen Sicherheitsstandards im Nachtreiseverkehr aus diesem Unglück zu ziehen sind. Falls notwendig wird die Deutsche Bahn diese Standards auch allein ohne europäische Einigung umsetzen. Ein derartiges Unglück in einem Schlafwagen hatte es europaweit bisher nicht gegeben.
Die Deutsche Bahn hat den Betroffenen des Unglücks psychologische Betreuung angeboten. Bahnärzte und Psychologen waren gestern im Einsatz, um sich auf Bahnhöfen und in den Zügen um die rückkehrenden Fahrgäste zu kümmern. Für die Angehörigen der Opfer steht der Ombudsmann Prof. Otto Ernst Krasney als Ansprechpartner zur Verfügung.
(Erreichbarkeit: Unfallhilfe - 069 265 13 5 53).
Gunnar Meyer Sprecher Personenverkehr Tel. 069 265-7707 Fax 069 265-7626
Achim Stauß stellv. Sprecher Personenverkehr Tel. 069 265-6877 Fax 069 265-7626
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