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Deutsche Bahn zum Thema "Rauchmelder in Schlafwagen"

Berlin (ots)

Zur Meldung der Schweizerischen Bundesbahnen, nach
dem Unglück von Nancy Brandmelder in alle Schlaf- und Liegewagen
einzubauen, nimmt die Deutsche Bahn wie folgt Stellung: Es macht aus
Sicht der Deutschen Bahn keinen Sinn, jetzt in Aktionismus zu
verfallen. Dies umso mehr, als die Unglücksursache von Nancy noch
nicht feststeht. Die Deutsche Bahn setzt deshalb nicht auf
handelsübliche Einfach-Rauchmelder, die schon im normalen
Alltagsbetrieb nicht immer funktional reagieren, sondern auf ein
technisches System, das für den Eisenbahn-Verkehr tauglich ist. Das
wird zurzeit intensiv geprüft. Eine Task-force ist zurzeit dabei,
taugliche Systeme zu erarbeiten. Aus diesem Grund lässt sich die Bahn
bereits Anfang nächster Woche einen Schlafwagen aus Schweden
überstellen, um zu prüfen, ob das schwedische System auf Wagen der
Deutschen Bahn übertragbar ist. In Schweden sind Schlafwagen bereits
jetzt mit Rauchmeldern ausgerüstet, weil dort mit einem anderen
personellen Konzept gearbeitet wird. Es gibt keine speziellen
Schlafwagen-Schaffner, sondern nur ein Zugbegleit-Team. Weil das bei
fast allen europäischen Bahnen anders ist als in Schweden, fahren
auch fast alle europäischen Bahnen nach einem gemeinsamen Standard
ohne Rauchmelder und bauen das Sicherheitskonzept auf der personellen
Besetzung der Züge auf. Das hat auch seit Jahrzehnten ohne jegliche
Probleme funktioniert.
Nach dem Unglück von Nancy muss jetzt auf europäischer Ebene neu
überlegt werden, wenn die Brand-Ursache feststeht. Die Deutsche Bahn
wird notfalls aber auch im nationalen Alleingang Konsequenzen ziehen,
wenn eine rasche europäische Einigung nicht möglich ist.
Jetzt aber ohne technische Systemlösung einfach handelsübliche
Rauchmelder in die Schlafwagen zu kleben, ist für die Deutsche Bahn
keine Lösung. Diese Einfach-Geräte sind für die Bedingungen im Zug
kaum geeignet. So sind sie etwa nicht auf ihr Verhalten bei
Erschütterung im Zug während der Fahrt oder auf die Reaktion auf die
klimatischen Verhältnisse in einem Zug getestet. Zudem dürfen die
meisten handelsüblichen Rauchmelder nicht in klimatisierten Räumen
eingesetzt werden. Die DB-Schlafwagen sind aber meistens
klimatisiert. Außerdem können diese Rauchmelder ihre
Funktionsfähigkeit einbüßen, wenn abgestellte Wagen sich im Sommer
aufheizen, weil sie diese Temperatur nicht ertragen.
Handelsübliche Geräte wären auch nicht für die Betreuer-Kabinen 
einsetzbar, weil hier zum Beispiel Kaffee zubereitet wird. Das
Ankleben solcher Rauchmelder im Schlafwagen könnte deshalb nach
Auskunft von Eisenbahn-Technikern zu einer erheblichen Anzahl von
Fehlalarmen oder Funktionsausfällen führen, was die Fahrgäste nur
verunsichern würde und zu Panikreaktionen führen könnte. Auch die
Schweizer Bahnen teilen im Internet nach wie vor mit, dass
Rauchmelder in Zügen technisch nur schwer zu realisieren seien und
man deshalb weiter auf das personelle Sicherheitskonzept setze.
Dieter Hünerkoch
Leiter Kommunikation
Tel. 030 297-61130
Fax 030 297-61919
Gunnar Meyer
Sprecher Personenverkehr
Tel. 069 265-7707
Fax 069 265-7626 
medienbetreuung@bahn.de
www.bahn.de/presse

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