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Nahverkehrsbranchentreff der Deutschen Bahn mit rund 400 Experten hat begonnen
Vorstand Franz sieht Bahn für Wettbewerb gut gerüstet

Montabaur/Frankfurt a. M. (ots)

Die Deutsche Bahn sieht sich für
den Wettbewerb im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Deutschland
strategisch gut gerüstet und setzt auf einen geordneten Übergang in
den freien Markt. Das machte Dr. Christoph Franz, Vorstand
Personenverkehr der Deutschen Bahn, heute während der Eröffnung des
5. Regio-Forums vor rund 400 Nahverkehrsexperten aus dem gesamten
Bundesgebiet in Montabaur deutlich.
Zugleich warnte Franz vor Tendenzen einer zunehmenden
Re-Verstaatlichung des Eisenbahnverkehrs. "Die unternehmerische
Verantwortung ist eindeutig Sache der Verkehrsunternehmen und liegt
nicht bei den Bestellern. Es ist nicht nachvollziehbar, dass
einerseits nach freiem Wettbewerb gerufen wird und andererseits durch
die Inhalte der Ausschreibungen Unternehmen in die Rolle des reinen
Transporteurs gedrängt werden." Bis ins Letzte vorgeschriebene
Leistungen verhinderten einen qualitativen Wettbewerb sogar. Mit
Marktwirtschaft habe das nichts mehr zu tun, sondern eher mit
Behinderung von Wettbewerb, den man eigentlich wolle.
Gleichzeitig mahnte Franz europaweit einheitliche Regelungen beim
diskriminierungsfreien Zugang zum Streckennetz an. "Es kann nicht
sein, dass sich ausländische Großkonzerne in Deutschland neue Märkte
erschließen können, während andere Länder ihr Schienennetz abschotten
und Wettbewerb verhindern." In Zeiten der zunehmenden Globalisierung
und der weiteren Europäisierung auch der Nahverkehrsmärkte sei es
höchste Zeit, hier Chancengleichheit herzustellen, so Franz weiter.
Bereits heute sind auf Deutschlands Schienen rund 250 verschiedene
Eisenbahnverkehrsunternehmen aus dem In- und Ausland aktiv, mehr als
100 davon haben die entsprechende Zulassung, um Personenverkehr zu
betreiben. Dr. Christoph Franz: "Die Deutsche Bahn begreift diese
Konkurrenz und die fortschreitende Liberalisierung insbesondere im
Nahverkehr als unternehmerische Chance, um mit einer
nachfrage-orientierten Angebotspolitik, einer Investitionsoffensive
zur Modernisierung des Fahrzeugparks sowie einer konsequenten
internen Sanierung die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen und
neue Märkte zu erschließen."
Gleichzeitig mahnte Franz den Abschluss langfristiger
Verkehrsverträge an, um Planungssicherheit für das ehrgeizige
Investitionsprogramm der Deutschen Bahn im Nahverkehr zu erreichen:
"Wir wollen in den nächsten Jahren die kontinuierliche
Qualitätssteigerung im Nahverkehr fortführen und rund 4,3 Milliarden
Euro allein in neue Fahrzeuge investieren. Dafür brauchen wir
dringend Planungssicherheit. Ansonsten finden diese Investitionen
nicht statt."
Fest steht jedoch, dass die Bahn ihre Kapazitäten der jeweils
bestellten Verkehrsleistung anpassen wird. "Wir sind ein
Wirtschaftsunternehmen und können es uns schlicht nicht leisten,
Personal, Fahrzeuge oder Instandhaltungseinrichtungen ohne
entsprechende Planungssicherheit  vorzuhalten", so Franz weiter.
Schon gar nicht könne die Bahn ohne Planungssicherheit neue Fahrzeuge
kaufen.
Rund die Hälfte ihrer Leistungen im Schienenpersonennahverkehr
erbringt die Deutsche Bahn heute ohne schriftlich fixierte Verträge.
Weitere 22 Prozent sind nur bis zum Jahresende vertraglich gebunden.
Franz machte ferner deutlich, dass aus Sicht der Deutschen Bahn
langfristige Verkehrsverträge kein Hindernis für den freien
Wettbewerb darstellen, sondern mit entsprechenden Abbestell- und
Ausschreibungsoptionen vielmehr für einen geordneten Übergang in
einen vollständig liberalisierten Nahverkehrsmarkt sorgen können.
Gunnar Meyer
Sprecher Personenverkehr
Tel. 069 265-7707
Fax  069 265-7626
Gerd Felser
Sprecher für Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland
Tel. 069 265-24911
Fax  069 265-24915
medienbetreuung@bahn.de
www.bahn.de/presse

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