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Bahn meistert umfangreichsten Fahrplanwechsel
Bessere Verbindungen für Millionen Kunden - Halbstundentakt zwischen Köln und Frankfurt - ICE fährt erstmals bis Brüssel

Frankfurt a. M. (ots)

Die Deutsche Bahn hat den umfangreichsten
Fahrplanwechsel seit mehr als zehn Jahren erfolgreich gemeistert. Am
Sonntag morgen begann auf der Neubaustrecke Köln - Rhein/Main der
fahrplanmäßige Betrieb mit drei bis vier ICE 3-Zügen mit Tempo 300
pro Stunde und Richtung. "Es ist ein Jahrhundert-Fahrplan, denn für
Millionen Reisende wird Bahnfahren um eine Stunde schneller", sagt
Fahrplan-"Konstrukteur" Ingulf Leuschel, der mit seinem Team drei
Jahre lang an dem hoch komplizierten Zahlenwerk feilte. "Wir haben
unser ICE-Netz optimiert und viele neue Direktverbindungen
geschaffen."
Zwischen Köln und Frankfurt bietet die DB erstmals einen
Halbstundentakt mit schnellsten Fahrzeiten zwischen beiden
Hauptbahnhöfen von nur 72 Minuten. Außerdem werden drei Verbindungen
über die Neubaustrecke bis Brüssel verlängert, so dass die Bahn
zwischen Frankfurt und der belgischen Hauptstadt Fahrzeiten von rund
drei Stunden und 45 Minuten anbieten kann.
Bei der Premiere rollte der Verkehr am Sonntag auf dem komplett
neu geknüpften ICE- und InterCity-Liniennetz ohne nennenswerte
Probleme und Verspätungen. Die Möglichkeit einer Generalprobe gab es
für die Bahn natürlich nicht, allerdings war der neue Fahrplan zuvor
in Computer-Simulationen durchgespielt worden. Auf den "Tag X", an
dem die Neubaustrecke Köln - Rhein/Main in den bundesweiten
Taktfahrplan des Fernverkehrs integriert wird, hatten sich Tausende
Eisenbahner intensiv vorbereitet.
Anstelle des bisherigen "Shuttle"-Probebetriebs im Stundentakt
fahren seit Sonntag auf der Neubaustrecke drei bzw. vier Züge pro
Stunde und Richtung Insgesamt werden sieben neue ICE-Linien mit Tempo
300 über die Neubaustrecke geführt. Mit ihren intelligenten
Linienläufen schaffen sie zahlreiche schnelle Direktverbindungen
zwischen Nordrhein-Westfalen, den Niederlanden und Belgien am
nordwestlichen Ende der Neubaustrecke und den Ballungsgebieten
Rhein/Main, Rhein/Neckar, Stuttgart, Basel und München im Süden. Für
Wartung und Instandhaltung ihrer schnellsten Züge hat die DB in
Dortmund das bundesweit fünfte ICE-Werk in Betrieb genommen.
"Dieser Fahrplanwechsel markiert für die Bahn auch insofern einen
Einschnitt, als wir im Fernverkehr erstmals mehr ICE als lokbespannte
Züge einsetzen", sagt Manfred Wagner, Leiter der Zentralen
Transportleitung Personenverkehr in Frankfurt. 57 Prozent aller von
DB-Fernzügen gefahrenen Kilometer entfallen jetzt auf die fünf
Mitglieder der ICE-Familie, nur noch 43 Prozent auf konventionelle
InterCitys.
Wegen der weit ausstrahlenden Netzwirkung der Neubaustrecke hat
die Bahn ihr gesamtes Fernverkehrsnetz neu geknüpft. Zwischen
Stralsund und Salzburg sorgt jetzt ein Netz aus 17 ICE-Linien und 21
InterCity- und EuroCity-Linien für hohe Qualität und attraktive
Fahrzeiten. Bis auf zwei verbliebene Verbindungen in den neuen
Bundesländern und Richtung Polen gibt es im neuen Fahrplan keinen
InterRegio mehr. Die meisten Linien wurden zu InterCity-Linien
aufgewertet, dabei kommen zunehmend modernisierte Wagen zum Einsatz.
Aufgrund der enormen Veränderungen im Fahrplan mussten in den
vergangenen Tagen rund 1000 Reisezugwagen zu neuen Heimatbahnhöfen
"umziehen", teilweise noch in der Nacht von Samstag auf Sonntag.
Dieser logistische Kraftakt wurde erforderlich, weil sich Europas
Eisenbahnen erstmals auf einen internationalen Fahrplanwechsel kurz
vor Weihnachten verständigt hatten.
"Der Termin ist für uns gleich in doppelter Hinsicht eine große
Herausforderung", erklärt Wagner als ranghöchster "Zuglotse" für alle
ICE und InterCitys. "Erstens müssen wir in dieser Jahreszeit mit
potentiellen winterlichen Problemen rechnen, und zweitens steht uns
unmittelbar nach dem Fahrplanwechsel der Festtagsverkehr mit seinem
großen Kundenansturm bevor." Zeit zum Einüben des neuen Fahrplans
bleibt der Deutschen Bahn also nicht.
Die Zentrale Transportleitung Personenverkehr der DB in Frankfurt
erhält mit dem Fahrplanwechsel erstmals relativ präzise Daten, wohin
die Fahrgäste in jedem einzelnen Fernzug reisen und wie viele von
ihnen in welchem Knotenpunkt umsteigen müssen. Diese Informationen
versetzen die Bahn in die Lage, bei Betriebsstörungen oder
Verspätungen noch kundenfreundlicher, etwa bei Informationen zu
bestehenden Anschlussmöglichkeiten, als bisher zu reagieren.
Gunnar Meyer
Sprecher Personenverkehr
Tel. 069-265 7707
Fax  069-265 7626
Claudia Wachowitz
Stellv. Sprecherin Fernverkehr
Tel.: 0 69-265 67 14 
Fax:  0 69-265 76 26
e-mail:  medienbetreuung@bahn.de
Internet: http://www.bahn.de

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