Bahn hält Drohung mit Arbeitskampf nach Ostern für unverantwortlich
Berlin (ots)
Die Deutsche Bahn hält die Entscheidung der GDL, die Tarifverhandlung für endgültig gescheitert zu erklären, für völlig unverständlich. Sie hält zudem die Rechtsposition der GDL auch angesichts des Schlichterspruchs und höchstrichterlicher Urteile zur Tarifeinheit in ein und demselben Unternehmen für nicht haltbar. Jede Form von Streiks ist aus Sicht der Bahn rechtswidrig. Personalvorstand Dr. Norbert Bensel: "Das sollten alle, die sich an eventuellen Arbeitskampfmaßnahmen beteiligen, ausdrücklich vorher wissen."
Es liege ein Tarifabschluß vor, der von allen Seiten öffentlich als vernünftig und fair gelobt werde, weil er Beschäftigung sichere, statt weiteren Rationalisierungsdruck zu erzeugen. Vom Entgelt her erfülle dieser Tarifvertrag die von der GDL gestellten Forderungen nahezu vollständig. Bei der Ost-West-Angleichung sei die Forderung der GDL sogar übererfüllt worden. Bensel: "Ich kann mich nicht erinnern, dass eine Gewerkschaft sich bei einem solchen Abschluss schon einmal verweigert hätte." Der angebotene Abschluss sichere die Einkommen der Bahnbeschäftigten, begünstige durch die Einmalzahlungen die unteren Entgeltgruppen überproportional und regele die Ost-West-Angleichung endgültig.
Bensel: "Der GDL geht es mit dem Anspruch der künftigen Tarifführerschaft für Lokfüher also einzig und allein um mehr Macht und Einfluss gegenüber den anderen Bahn-Gewerkschaften. Einen solchen Streit an gewerkschaftspolitischen Befindlichkeiten auf dem Rücken der Bahn und vor allem ihrer Kunden auszutragen ist unverantwortlich." Dies umso mehr, als die Bahn bereit sei, mit allen Gewerkschaften jenseits des Tarifabschlusses umgehend über künftige Strukturen zu reden. Bensel: "Wir sind in den Verhandlungen mit der GDL bis an die Grenze des Vertretbaren gegangen. Die GDL läßt mit diesem Verhalten auch die Schlichter im Regen stehen. Das verstehe, wer will. Wir verstehen es nicht mehr." Wer in einer solchen konjunkturell schwierigen Zeit mit Rekordarbeitslosigkeit rein innergewerkschaftliche Machtansprüche auf dem Rücken der Kunden durchsetzten wolle, gefährde das Geschäft und damit auch Arbeitsplätze. Bensel: "Wir fordern die GDL auf, umgehend an den Tisch der Schlichtung zurückzukehren."
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