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Bahn mahnt Betriebsrat in Opladen zur Vernunft
Bensel: Gesundheit von Beschäftigten nicht aufs Spiel setzen

Berlin (ots)

Die Deutsche Bahn sieht die Eskalation der
Ereignisse um das Werk Opladen mit großer Sorge und mahnt alle
Beteiligten zur Vernunft. Bahn-Personal-Vorstand Dr. Norbert Bensel:
"Wir haben Verständnis dafür, dass gerade in diesen schwierigen
Zeiten jeder um seinen Arbeitsplatz kämpft. Die Bahn hat wie wenige
Groß-Unternehmen mit den Gewerkschaften ein flächendeckendes
Beschäftigungsbündnis abgeschlossen, wonach bei der Bahn auch aus
betriebsbedingten Gründen Mitarbeiter nicht einfach entlassen werden
können. Die Bahn nimmt somit ihre soziale Verantwortung wahr." So
werde auch allen Beschäftigten des Werkes Opladen ein neues
Arbeitsplatzangebot gemacht - vorzugsweise in Nordrhein-Westfalen.
Bensel: "Ich habe deshalb kein Verständnis dafür, dass jetzt die
Gesundheit von Beschäftigten durch einen eskalierenden Hungerstreik
aufs Spiel gesetzt wird und dass wir sogar daran gehindert werden
sollen, den Beschäftigten in Opladen Angebote für neue Arbeitsplätze
und für umfangreiche Qualifizierungsmaßnahmen wie zum Beispiel die
Ausbildung zum Lokführer zu machen." Die Bahn habe deshalb einen
JobService eingerichtet und biete den Beschäftigten auch
Einzelberatung an.
Die Wortführer des Protestes in Opladen, so Bensel, räumen
mittlerweile selber ein, dass es ihnen bei ihren Aktionen gar nicht
um neue Arbeitsplätze und Qualifizierung der Beschäftigten für eine
sichere berufliche Perspektive gehe, sondern ausschließlich um die
Erhaltung des Standorts. Zur Schließung des Standorts Opladen gibt es
keine Alternative. Bensel: "Ich frage mich, wer am Ende die
Verantwortung dafür übernimmt, dass die Beschäftigten in Opladen
davon abgehalten werden, neue Arbeitsplätze zu bekommen, die sonst
anderweitig besetzt werden müssen." Alle Modelle, über die lange
verhandelt worden sei, hätten sich als nicht tragfähig erwiesen. Die
Bahn muss sich angesichts ihrer Modernisierungsoffensive mit
Fahrzeugen, die nicht mehr so wartungsintensiv sind, von
Werkskapazitäten trennen - nicht nur Opladen.
Aktuell zu besetzen sind in NRW 215 Arbeitsplätze einschließlich
Qualifizierungsmaßnahmen, die die Bahn allen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern durch den JobService angeboten hat:
  • 20 Arbeitsplätze für Schlosser und Elektriker mit Qualifizierung zum Wagenmeister/Wagenmeisterin, Einsatzort: Hagen, Raum Oberhausen und Köln
  • 10 Arbeitsplätze für elektrotechnische Meister mit Qualifizierung zum Bauüberwacher/Bauüberwacherin. Einsatzort: Duisburg und Köln
  • 15 Arbeitsplätze mit Qualifizierung zum Arbeitszugführer/Arbeitszugführerin. Einsatzort: NRW
  • 15 Arbeitsplätze mit Qualifizierung zum Triebfahrzeugführer/Triebfahrzeugführerin. Einsatzort: Köln
  • 10 Arbeitsplätze mit Qualifizierung zum Lokrangierführer. Einsatzort: Hagen und Raum Wanne-Eickel / Dortmund
  • 30 Arbeitsplätze für Schlosser und Schweißer. Einsatzort: Paderborn
  • 5 Arbeitsplätze für Kommunikationstechniker als Servicetechniker/Servicetechnikerin. Einsatzort: Essen und Köln
  • 5 Arbeitsplätze für Rangierbegleiter/Rangierbegleiterin. Einsatzort: Hagen und Hamm
  • 40 Arbeitsplätze als Sicherheitsposten und Sicherheitsaufsicht. Einsatzort: NRW
  • 10 Arbeitsplätze als gastronomische Zugbetreuer/Zugbetreuerin. Einsatzort: Dortmund
  • 50 Arbeitsplätze als Mitarbeiter/Mitarbeiterin für gewerbliche Tätigkeiten. Einsatzort: NRW
  • 5 Arbeitsplätze als Landschaftspfleger. Einsatzort: NRW Darüber hinaus werden bundesweit folgende 47 Arbeitsplätze in der Fahrzeuginstandhaltung angeboten:
  • 10 Arbeitsplätze für Elektrofachleute als Elektriker/Elektrikerin und Elektroniker/Elektronikerin. Einsatzort: München
  • 20 Arbeitsplätze für Schlosser/Schlosserinnen in der Instandhaltung von Dieselfahrzeugen. Einsatzort: Ulm
  • 7 Arbeitsplätze für Elektriker/Elektrikerin. Einsatzort: Frankfurt/Main
  • 10 Arbeitsplätze für Mechatroniker/Mechatronikerin in der Instandhaltung. Einsatzort: Frankfurt/Main
Die Zahl der Angebote wird sich in den folgenden Monaten weiter
erhöhen.
Die Chronologie der Ereignisse
Die Deutsche Bahn hatte in den vergangenen Monaten mit Nachdruck
Verkaufsaktivitäten des Werkes Opladen forciert, mit dem Ziel, den
Standort zu erhalten. Alle geführten Gespräche mit möglichen
Investoren wurden von deren Seite eingestellt, da kein realistisches
tragfähiges Konzept auf der Basis nachfragegerechter Leistungen, auch
mit Unterstützung unabhängiger Wirtschaftsprüfer, erstellt werden
konnte. In die Gespräche waren die Betriebsräte,
Gewerkschaftsvertreter, das Land und der Bund einbezogen.
Im Sommer 2001 hatte die Deutsche Bahn AG ein Sanierungskonzept
aller Werke der schweren Instandhaltung erarbeitet, um
Überkapazitäten abzubauen und die Werke künftig wirtschaftlich zu
betreiben. Es wurde beschlossen, acht Standorte im Bundesgebiet zu
schließen, darunter das Werk Opladen in Nordrhein-Westfalen. Die Bahn
hat zu jeder Zeit eine Privatisierung dieser Werke angestrebt und
entsprechende Maßnahmen eingeleitet. Es gilt das Prinzip: Verkauf
geht vor Schließung.
Leider mündete keine der Verkaufsaktivitäten für das Werk Opladen
in abschließende Verhandlungen mit einem Investor. Das zuletzt von
der Gewerkschaft Transnet vorgetragene Konzept war ebenfalls nicht
realisierbar. Die geforderte Voraussetzung, ein Arbeitsvolumen für
anfangs180 Mitarbeiter durch die Bahn über fünf Jahre zu garantieren,
ist nicht zu erfüllen.
In den Monaten davor hat die Deutsche Bahn zur Sicherung des
Standortes Opladen verschiedene Ansätze zur Privatisierung
eingeleitet. So hat die Bahn 2001 gemeinsam mit dem Land NRW ein
Standortkonzept in Auftrag gegeben, um die Machbarkeit einer
Privatisierung abzusichern. Ende 2001 erfolgte die europaweite
Ausschreibung des Werkes zum Verkauf. Bombardier hatte hier Interesse
bekundet. Noch vor Einstieg in vertiefende Verhandlungen hat das
Unternehmen sein Angebot zurückgezogen.
Ergänzend wurde im vergangenen Jahr mit einer Interessentengruppe
aus dem Werk Opladen ein Management Buy Out (MBO) verhandelt.
Unabhängige Wirtschaftsprüfer stellten jedoch fest, dass ohne
Industriepartner ein solches Konzept nicht tragfähig ist. Neuerliche
Verhandlungen mit Bombardier wurden aufgenommen und mit den
MBO-Ansätzen verknüpft. Mitte April 2003 hat Bombardier diese
Gespräche beendet, begründet mit der zu erwartenden unzureichenden
Auslastung für einen eigenständigen, privatisierten Standort.
Aufgrund hoher Überkapazitäten in den Revisionswerken und unter
Berücksichtigung der hohen Investitionen der Bahn in die
Modernisierung der Fahrzeugflotte, die zusätzlich den Bedarf an
Instandhaltungskapazitäten verringern, sieht die Bahn keine
Alternative zur Anpassung ihrer Kapazitäten.
Dieter Hünerkoch        
Leiter Kommunikation
Tel.: 030 297-61130
Fax:  030 297-61919
Christine Geißler-Schild
Sprecherin Technik
Tel.: 030 297-61168
Fax:  030 297-62322
medienbetreuung@bahn.de
www.bahn.de/presse
Herausgeber: 
Deutsche Bahn AG
Kommunikation
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10785 Berlin
Verantwortlich für den Inhalt: Dieter Hünerkoch

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