Ors1121: Der Orient zu Gast im DB Museum
Sonderschau Bagdad- und Hedjazbahn zeigt Eisenbahngeschichte des Vorderen Orients
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Berlin (ors) -
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Tausend und eine Nacht im Nürnberger DB Museum - am vergangenen Wochenende öffneten die Pforten zu einer umfangreichen Ausstellung über zwei berühmte Bahnen des Vorderen Orients: der "Bagdad- und der Hedjazbahn".
Angeregt durch den Erfolg der Ausstellung "Orient-Express" sowie eine private Reise des Museumsdirektors Jürgen Franzke von Istanbul nach Damaskus entstand die orientalische Schau.
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In sieben Räumen zeigt das DB Museum auf über 500 Quadratmetern wertvolle Quellen und Exponate zu beiden Bahnen. Dazu gehören die Originalbaupläne der Bagdad- und der Hedjazbahn sowie Geschenke des Sultans Abdul Hamid II. an den damaligen Botschafter des deutschen Kaisers, Wilhelms II. In der Ausstellung tauchen außerdem Georg von von Siemens, Agatha Christie und Lawrence von Arabien auf. Der Innenminister Bayers, Dr. Günther Beckstein, der auch im Museumsbeirat ist, erinnert sich noch gut an seine Aufenthalte im Nahen Osten:
O-Ton Ors11211 Dr. Günther Beckstein, Innenminister Bayern
Ich bin vor über 30 Jahren mal ein Stück von Damaskus in Richtung Amman gefahren, ich war damals öfters beruflich im Nahen Osten. Ich habe allerdings vor allem da die Erinnerung, dass es glühend heiß war - es war im August. (lacht) Einmal schwingt hier soviel mit: Märchen aus 1001 Nacht, aber dann auch die Erinnerung und die Überlegung, welch' großartige logistische Leistung es war, vor über 100 Jahren eine Bahn nach Bagdad zu bauen, und die Hedjazbahn. (28 Sekunden)
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1888 erteilte die türkische Regierung die Erlaubnis für den Bau und den Betrieb der Bagdad-Bahn, die von Konstantinopel über Bagdad an den Persischen Golf führen sollte. Doch die rund 3.000 Kilometer lange Strecke konnte erst 1940 von Istanbul bis Bagdad durchgehend befahren werden. Während die Bagdadbahn ein machtpolitisches Instrument des Osmanischen - und des Deutschen Kaiserreichs war, verkürzte die Hedjaz-Bahn die Reisezeit der Pilger bis nach Mekka ganz erheblich. Dazu der Museumsdirektor des DB Museum Nürnberg, Dr. Jürgen Franzke:
O-Ton (Ors11212) Dr. Jürgen Franzke, Museumsdirektor DB Museum Nürnberg
Die Hedjazbahn, die wurde gebaut als Pilgerbahn für Pilger, für die Muslime. Mekka war das Pilgerziel der Muslime und wenn man von Damaskus aus dahin pilgern wollte, pilgern musste, dann dauerte das 40 Tage auf dem üblichen Transportweg, auf den sogenannten Karawanenstraßen. Und die Bahn schaffte das dann schließlich in drei Tagen. Also wurde geplant, diese Bahnlinie nach Mekka zu bauen. Sie wurde schließlich bis Medina gebaut, 13.000 Kilometer und wurde von einem deutschen Ingenieur geplant. (34 Sekunden )
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Heinrich August Meißner, der Leipziger Ingenieur bei der Osmanischen Eisenbahn, wurde 1896 mit der Planung für die Hedjazbahn betraut.
Über 100 Jahre später, im Jahre 2000, entstanden während einer privaten Bahnreise des Museumsdirektors von Istanbul nach Damaskus zahlreiche Fotos und ein Film. Sie zeigen Dampflokfahrten mit fast 100 Jahre alten Maschinen. Auch der Personalvorstand der DB AG, Dr. Norbert Bensel, war nach dem Besuch von der Ausstellung angetan:
O-Ton (Ors11213) Dr. Bensel, Vorstand Personal DB AG
Also mir hat die Ausstellung sehr, sehr gut gefallen. Die Ausstellung gibt einen Einblick in die orientalische Kultur auf der einen Seite aber auch in die Technik auf der anderen Seite und zeigt doch, wie vor über 100 Jahren mit deutscher Ingenieurkunst eine sehr, sehr schwierige Eisenbahnstrecke gebaut wurde. (18 Sekunden)
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Die Sonderausstellung ist bis zum 29. Februar 2004 täglich außer montags von 9 Uhr bis 17 Uhr im DB Museum in Nürnberg zu sehen. Der Eintritt kostet für Erwachsene 3 Euro, Kinder bis 14 Jahren zahlen die Hälfte. Samstags und sonntags bietet das DB Museum jeweils von 13.30 Uhr bis 17 Uhr ein umfangreiches Begleitprogramm für Groß und Klein an. Weitere Infos zum DB Museum gibt es unter 0 180 4 - 44 22 33 (0,24 Euro pro Anruf) und unter www.bahn.de/museum.
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