ots.Audio: Thema: Wiederaufbau des historischen Adler-Zuges hat begonnen
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Berlin (ots)
Anmoderation Im Dampflokwerk Meiningen fiel gestern der Startschuss für den Wiederaufbau des Adler-Zuges. Der 1935 gebaute und in durch einen Brand 2005 schwer beschädigte Nachbau von Deutschlands erster Lokomotive ist ein Zeugnis hiesiger Mobilitätsgeschichte. Und dementsprechend hoch war auch das Interesse der Medien an dem Zug und seiner Restaurierung. Jetzt stehen den Spezialisten und Auszubildenden des Bahnwerkes wichtige Bauteile zur Verfügung, um die Lokomotive und ihre drei Personenwagen wieder auf die Schienen zu bringen.
Text Darauf haben Fans schon lange gewartet. Der legendäre Zug, der Adler, wird wieder betriebsfähig gemacht. Zuerst, das sieht der Zeitplan vor, werden die Meininger Lok-Experten den Fahrzeugrahmen für Lokomotive und Tender montieren. Danach sollen Radsatzgruppen sowie die Steuerung und der Antrieb für die Räder bearbeitet werden. Jürgen Eichhorn ist Leiter des Dampflokwerks der Bahn.
O-Ton Jürgen Eichhorn, Leiter DB-Dampflokwerk Meiningen
Wir mussten Ersatzteile beschaffen, die heute nicht mehr so einfach zu bekommen sind. Wir haben die Kurbelwelle soweit in Bearbeitung gesehen, dass wir wissen, sie wird in drei Wochen hier sein. Sie ist also freiform geschmiedet worden. Da wurde also aus einem sechs-Tonnen-Materialstück Stahl, wird eine Welle geformt, die zum Schluss mal gerade 250 Kilo wiegt. Das war doch die größte Herausforderung, nicht für uns, sondern für die Firma, und die ist jetzt soweit, dass sie sie uns liefert, und somit sehen wir Schwierigkeiten schon, aber keine unlösbaren Probleme.
Text: Hendrik Jäger ist Auszubildender im Dampflokwerk. Der künftige Industriemechaniker freut sich auf die Aufgabe.
O-Ton Hendrik Jäger Auszubildender im Dampflokwerk Das finde ich auf jeden Fall faszinierend, dass da auch Lehrlinge daran arbeiten dürfen. Und ich finde es auch nicht schlecht, dass da sehr viel mit Holz gemacht wird.
Text 30 Mitarbeiter des Dampflokwerks kümmern sich um den Wiederaufbau des Zuges. Die Kosten des Projekts belaufen sich auf rund eine Million Euro. Private Spender finanzieren die Restaurationsarbeiten an zwei der Personenwagen. Dr. Jürgen Franzke ist Leiter des DB-Museums in Nürnberg.
O-Ton Dr. Jürgen Franzke, Leiter DB-Museum Nürnberg Wir haben mit Meiningen gleich einige Tage nach dem Brand gesprochen, das waren für uns die Ansprechpartner schlechthin. Denn der Adler wurde ja hier bereits 1999 rekonstruiert oder eine Hauptuntersuchung durchgeführt, und auch 2003 wieder. Damals war das das hundertjährige Jubiläum des Museums. Insofern wussten wir, hier ist die Kompetenz, hier sind auch die Fachleute, die sich wirklich auch mit diesem wirklich sehr alten Lokomotivteil gut auskennen. Und deshalb sind wir sehr früh herangetreten, und es kamen auch gleich die Signale: Ist wieder machbar.
Text Der Zeitplan für die Restauration des Adlers ist ehrgeizig. Bereits im Oktober dieses Jahres soll die Lokomotive mit ihren drei Personenwagen zu Probefahrten über die Schienen rollen.
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