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Wissenschaftliches Institut der AOK: Wieviel Arzneimittel (ver)braucht der Mensch?

Bonn (ots)

Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) hat
jetzt im Rahmen seiner Kooperation mit der
Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Buch "Einführung in die
Arzneimittelverbrauchsforschung" publiziert. Dieses Werk soll zeigen,
wie die in Deutschland verfügbaren Daten im Arzneimittelbereich
sinnvoll zur Herstellung von Transparenz genutzt werden können. Damit
wird der Fachwelt aus Medizin, Pharmazie und Ökonomie deutlich
gemacht, wie der internationale Standard in der
Arzneimittelverbrauchsforschung auch in Deutschland seinen konkreten
Nutzen entfalten kann.
Als relativ junge Wissenschaft gewinnt die
Arzneimittelverbrauchsforschung heute mehr und mehr an Bedeutung. Die
Frage wem, welches Arzneimittel zu welchen Kosten, wann verordnet
wurde, erscheint vor dem Hintergrund begrenzter finanzieller
Ressourcen zur Sicherstellung einer hochwertigen medizinischen
Versorgung der Bevölkerung von immer größerer Wichtigkeit. Deutsche
Forscher können dabei bereits auf eine mehr als 20jährige
Erfolgsgeschichte zurückblicken. Bereits 1980 startete das
Forschungsprojekt GKV-Arzneimittelindex im WIdO unter gemeinsamer
Projektträgerschaft von Kassen, Ärzten und Apothekern mit dem Ziel:
Verbesserung der Transparenz auf dem Arzneimittelmarkt zur
Sicherstellung einer therapie- und bedarfsgerechten Versorgung. Dabei
stellt der GKV-Arzneimittelindex unter anderem die Datenbasis für den
seit 1985 jährlich erscheinenden Arzneiverordnungs-Report zur
Verfügung, dem deutschen Standardwerk zur pharmakologischen und
ökonomischen Analyse der Arzneimittelverordnungen. Darüber hinaus
ermöglicht der GKV-Arzneimittelindex, mit seinen national und
international anerkannten Klassifikationen zu 135.000 klassifizierten
und bewerteten Fertigarzneimitteln, eine Vielzahl von
Transparenzprojekte: Beispielsweise mit GamSi-KV stehen seit 2001
zeitnah regionale Verordnungstrends zur Verfügung und seit 2003
stehen arztindividuelle Frühinformationen bereit, die jedem einzelnen
Vertragsarzt sein spezifisches Verordnungsverhalten transparent
machen.
Die nun vorliegende autorisierte deutsche Übersetzung der
Publikation "Einführung in die Arzneimittelverbrauchsforschung" als
weiterer Baustein in der Kooperation zwischen WIdO und WHO beschreibt
die Methoden und Möglichkeiten dieser Forschungsfeldes. Inhaltliche
Schwerpunkte sind neben einer grundsätzlichen Einführung in die
Thematik auch eine Beschreibung von geeigneten Messmethoden sowie die
Anforderungen an die Daten und Klassifikationssysteme. Übungen am
Ende jedes Kapitels ermöglichen es, die neuen Kenntnisse, direkt zur
Anwendung zu bringen. "Der internationale Standard für die Messung
des Arzneimittelverbrauchs liegt jetzt auch in deutscher Sprache
vor", so Helmut Schröder, Forschungsbereichsleiter im WIdO, "mit
dieser Methode gilt es, die vorhandenen Daten stärker als bisher für
Transparenzprojekte zu nutzen". Das WIdO nutzt diese Methoden seit
mehr als 20 Jahren und konnte beispielsweise mit Studien zum
"Antibiotikaeinsatz" oder zur "Hormontherapie" den praktischen Nutzen
unter Beweis stellen. Je mehr die Nutzenbewertung in der deutschen
Arzneimittelversorgung herangezogen wird, umso unverzichtbarer wird
diese Methodik. Projekte zur Klärung der entscheidenden Fragen nach
Über-, Unter- und Fehlversorgung in Deutschland sind auf die
Anwendung dieser Analyseinstrumente angewiesen.
Die Publikation kann kostenlos direkt beim Wissenschaftlichen
Institut der AOK (WIdO) bezogen werden (Tel.: 0228/843-131; Fax:
0228/843-144).
Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO): Einführung in die
Arzneimittelverbrauchsforschung. Autorisierte deutsche Übersetzung
der  WHO-Publikation "Introduction to Drug Utilization Research".
Bonn 2004. ISBN 3-922093-34-5.

Pressekontakt:

Wissenschaftliches Institut der AOK
Kortrijker Straße 1
53177 Bonn
Tel.: 0228-843 393
Fax: 0228-843 144
email: wido@wido.de

Original content of: Wissenschaftliches Institut der AOK, transmitted by news aktuell

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