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Logopädie und Ergotherapie
Deutlicher Anstieg der Verordnungen bei Kindern

Bonn (ots)

Aktuelle Analysen des Wissenschaftlichen Instituts
der AOK (WIdO) zur Heilmittelversorgung im Jahr 2004 zeigen, dass
trotz insgesamt rückläufiger Behandlungszahlen von Heilmitteln ein
deutlicher Anstieg der Verordnungen bei Kindern zu verzeichnen ist.
Knapp 20 Prozent der Jungen und jedes zehnte Mädchen im Alter
zwischen fünf und neun Jahren haben 2004 eine Heilmitteltherapie
erhalten. Vor allem die fünf- bis neunjährigen Kinder im Vorschul-
und Grundschulalter erhalten offensichtlich eine besondere Förderung.
"Auffällig ist, dass insbesondere Kinder, die sich gerade im Übergang
zwischen Kindergarten und Schule befinden, besonders häufig
therapiert werden", so Helmut Schröder, Forschungsbereichsleiter im
WIdO.
Mehr als jeder sechste Versicherte erhielt im Jahr 2004 eine
Verordnung über ein Heilmittel. Insgesamt wurden vier Millionen
AOK-Versicherte therapiert. Im Vergleich zu 2003 haben vor allem
Erwachsene weniger Heilmitteltherapien in Anspruch genommen. "Gründe
für diese Entwicklung könnte in den zum Januar 2004 eingeführten
Änderungen der Zuzahlungsregelungen, in der Praxisgebühr sowie den im
Jahresverlauf in Kraft getretenen Änderungen der
Verordnungsregelungen liegen" vermutet Helmut Schröder vom WIdO. Im
Vergleich zum Vorjahr wurden fast acht Prozent weniger Leistungen bei
der Physiotherapie - einer Therapie, die überwiegend Erwachsene
erhalten - verordnet.
Knapp 350.000 AOK-versicherte Kinder bis 14 Jahre erhielten 2004
eine Heilmitteltherapie. Die Verordnung in dieser Altergruppe,
speziell der Jungen, ist entgegen dem sonstigen Trend angestiegen:
Die Ergotherapie, eine Behandlung, die bei kindlichen
Entwicklungsstörungen die geistigen und motorischen Fähigkeiten
fördert, legte gegenüber dem Vorjahr um knapp acht Prozent zu. Die
Logopädie, die zur Behandlung von Störungen in der Sprachentwicklung
eingesetzt wird, stieg um nahezu 11 Prozent an. Bei den 5- bis
9-Jährigen hat die AOK jedem zwölften Kind eine logopädische Therapie
ermöglicht. Eine Ergotherapie erhielten fast sieben Prozent der
Kinder in dieser Altersgruppe. Jungen erhalten deutlich mehr
Logopädie und Ergotherapie als Mädchen.
"Welche Gründe zum Anstieg der Verordnungen bei Kindern geführt
haben, ist bisher noch nicht untersucht", erklärt Schröder. "Eine
genauere Ursachenforschung wäre aber ein wichtiger Schritt, damit
Ärzte, Therapeuten und Krankenkassen den Eltern und Kindern auch
zukünftig eine qualitativ hochwertige und zielgenaue
Heilmittelversorgung anbieten könnten", so Schröder.
Diese und weitere Ergebnisse zum Heilmittelmarkt - die auf der
Analyse aller aggregierten GKV- und patientenbezogenen
AOK-Heilmittelverordnungen des Jahre 2004 basieren - finden sich in
der aktuellen Analyse des WIdO:
Helmut Schröder und Andrea Waltersbacher:
   Die Heilmittelversorgung 2004. Bonn. 2005.
   http://wido.de/heilhilfsmittel/heilmittel_versorg.html

Pressekontakt:

Wissenschaftliches Institut der AOK
Kortrijker Straße 1
53177 Bonn
Tel.: 0228 843-393
Fax: 0228 843-144
E-mail: heilmittel@WIdO.bv.aok.de

Original content of: Wissenschaftliches Institut der AOK, transmitted by news aktuell

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