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Hightech-Prothese für mehr Sicherheit: Neues Kenevo Kniegelenk

Hightech-Prothese für mehr Sicherheit: Neues Kenevo Kniegelenk
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Hightech-Prothese für mehr Sicherheit: Neues Kenevo Kniegelenk verfügbar

Mit Heimfahrrad-Funktion, unterstütztem Hinuntergehen auf Rampen und App

Rund sechs Jahre nach dem ersten Launch kommt jetzt die neue Version der Mikroprozessor-gesteuerten Knieprothese Kenevo auf den Markt. Dafür wurden die gesammelten Erfahrungen von AnwenderInnen, OrthopädietechnikerInnen und PhysiotherapeutInnen aus 40 Ländern herangezogen. Kenevo ist das erste Hightech-Kniegelenk speziell für die größte Nutzergruppe: AnwenderInnen mit geringem Mobilitätslevel, die sich hauptsächlich zu Hause bewegen, sowie frisch Amputierte, die den Umgang mit der Prothese trainieren. Das Ergebnis: mehr Unterstützung beim Heruntergehen von Rampen, Bewegungsfreiheit beim Anziehen, komfortables Laden mit Kosmetik und eine Einstellung per App. Ziel ist ein höheres Sicherheitsgefühl für AnwenderInnen und damit Unabhängigkeit.

AnwenderInnen berichten, dass sie sich besser auf unebenem Untergrund bewegen können und dabei weniger stürzen. Dahingehende Vorteile des Kenevo gegenüber mechanischen Prothesen belegen klinische Studien: 50 % der AnwenderInnen stolperten nie und 72 % stürzten nie.* Orthopädietechniker Rainer Neddermeier berichtet von ähnlichen Erfolgen aus dem Sanitätshaus John + Bamberg: „Wir haben eine ältere Dame mit einem Kenevo versorgt. Sie musste amputiert werden, nachdem sie von einem Auto angefahren wurde. Sie wurde immer stabiler und ist in der gesamten Zeit nicht einmal gestürzt.“

Die Funktionen des Kenevo der nächsten Generation

Mit dem neuen Kenevo, das in Wien produziert wird, kommen neue Funktionen hinzu. Dazu zählt ein Modus für das Training mit dem Fahrradergometer, was bei der Reha hilft. Das Gelenk stellt sich beim Aufstieg auf das Trainingsrad von selbst ein. „Bei der Entwicklung des neuen Kenevo hat ein Testanwender erstmals auf einem Ergometer gesessen und war so begeistert davon, dass er nun zuhause regelmäßig darauf trainiert“, sagt Chief Technology Officer (CTO) Dr. Andreas Goppelt. Neu hinzugekommen ist auch die zusätzliche Unterstützung beim Heruntergehen von Rampen.

TherapeutInnen stellen wie bisher voreingestellte Modi passend zur individuellen Aktivität ein: Werden AnwenderInnen durch die Reha mobiler, passt ein höherer Aktivitätsmodus. Benötigen sie mehr Stabilität, lässt sich die Beweglichkeit des Kniegelenks einschränken: Im niedrigsten Aktivitätsmodus A ist das Gelenk gesperrt und löst keine Schwungphase aus, um sich auf kurzen Strecken an die Prothese zu gewöhnen. Im mittleren Aktivitätsmodus B ermöglicht das Kenevo geringmobilen AnwenderInnen, die Schwungphase zuverlässig auszulösen. Modus B+ erlaubt eine Standphasenbeugung bis zu 10 Grad, selbst bei AnwenderInnen mit geringer Stumpfkraft, sowie das Gehen auf leichten Schrägen. Im höchsten Aktivitätsmodus C ist die Standphase nicht mehr gesperrt und AnwenderInnen können Treppen und steilere Rampen alternierend heruntergehen. Intuitiv anwendbare Basisfunktionen wie das unterstützte Hinsetzen ergänzen diese Aktivitätsmodi. Darüber hinaus sorgt der Stolperschutz Plus für zusätzliche Sicherheit, unabhängig vom eingestellten Aktivitätsmodus.

Digitale Unterstützung bei der Reha und im Alltag

Das neue Kenevo lässt sich wie alle mechatronischen Kniegelenke von Ottobock per App anpassen. AnwenderInnen müssen dazu keine Technikkundigen sein; vielmehr dient die Digitallösung ihrem Komfort und der Sicherheit. Um den Rest kümmern sich wie bisher fachkundige Profis: Zertifizierte PhysiotherapeutInnen können mit der Kenevo A-B-C App Aktivitätsmodi wechseln und ohne zusätzliche Unterstützung von TechnikerInnen der Therapie anpassen. Physiotherapeut Henning Lauterbach sagt dazu: „Ich bin sehr froh, dass es die App gibt. Sie erleichtert die Einstellung der Aktivitätsmodi erheblich.“ Neben der A-B-C-App lässt sich das neue Kenevo auch mit der Cockpit-App verbinden: Mit dem Programm, das bereits von anderen Prothesen wie dem C-Leg bekannt ist, können AnwenderInnen selbst bestimmte Einstellungen wie den intuitiven Fahrrad-Ergometermodus ein- und ausschalten. Das macht die Prothese individualisierbar. Außerdem lassen sich Informationen wie der Ladezustand des Kniegelenks, die zurückgelegte Schrittzahl und der nächste Service-Termin per Smartphone ablesen.

Neu ist auch das einfache Laden der Prothese trotz Schaumstoff-Kosmetik. Die Kosmetik wird von vielen AnwenderInnen getragen, um die Prothese optisch dem Bein anzupassen. Das Ladekabel kann nun trotz Kosmetik angesteckt werden. Außerdem wird das Anlegen der Prothese im Sitzen erleichtert, indem sie nach dem Entfernen des Ladesteckers eingebeugt wird. Zudem ist das Kenevo nun für das Amputationslevel Hüftexartikulation freigegeben.

* Effects of a Novel Microprocessor-Controlled Knee Kenevo on the Safety, Mobility, and Satisfaction of Lower-Activity Patients with Transfemoral Amputation, Mileusnic MP, Hahn A, Reiter S, J Prosthet Orthot, 2017, 29(4), 198-205 [ Link]

Weitere Studien, Events und AnwenderInnen-Interviews gibt es im August.

Maja Hoock

Public Relations Managerin

Ottobock SE & Co. KGaA, Prenzlauer Allee 242, 10405 Berlin

Handy: +49 151 18883507

E-Mail: maja.hoock@ottobock.de

Über Ottobock: Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität entwickelt Ottobock „Wearable Human Bionics“ – medizintechnische Produkte in den Bereichen Prothetik, Orthetik und Human Mobility (Rollstühle). Zudem versorgt das 1919 in Berlin gegründete Unternehmen PatientInnen im Bereich Patient Care. Das Ziel: Lebensqualität und gesundheitsökonomischen Nutzen steigern. Niederlassungen in rund 60 Ländern bieten weltweit Qualität „Made in Germany“ und beschäftigen mehr als 8000 Menschen. Seit 1988 unterstützt Ottobock die Paralympischen Spiele durch technisches Know-how.