2006 flogen zweieinhalbmal so viel Passagiere wie 1990 ins Ausland
Wiesbaden (ots)
Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, reisten 2006 mit 65,7 Millionen Fluggästen rund 41,4 Millionen mehr Passagiere von deutschen Flughäfen ins Ausland als 1990 (24,2 Millionen). Gegenüber 1990 stieg damit das Fluggastaufkommen ins Ausland um das gut Zweieinhalbfache. Zu diesem Wachstum trugen vor allem die im europäischen Ausland liegenden Zielstaaten sowie Asien bei. Nur Asien und Europa konnten dabei ihre Anteile am gesamten Fluggast-Aufkommen aus Deutschland erhöhen.
Nach Asien flogen 2006 mit 5,7 Millionen Reisenden dreimal soviel Passagiere wie im Jahr 1990; Asien erhöhte damit seinen Anteil am gesamten Auslandsaufkommen von 7,1% im Jahr 1990 auf 8,7%. Das starke Wachstum für Asien geht vor allem auf die Entwicklung für die Zielstaaten China, die Vereinigten Arabischen Emirate sowie Katar zurück. Nach China und in die Vereinigten Arabischen Emirate (jeweils 0,7 Millionen in 2006) erhöhte sich die Fluggastzahl um das 16- beziehungsweise 17-fache und nach Katar (0,2 Millionen) sogar um das 64-fache.
Europa weist eine ähnliche Entwicklung wie Asien auf: Annähernd dreimal so viel Passagiere reisten 2006 von Deutschland mit dem Flugzeug in das europäische Ausland verglichen mit 1990; das waren im Jahr 2006 mehr als drei Viertel aller Passagiere (77,5% oder 50,9 Millionen) mit Auslandsziel. 1990 lag dieser Anteil noch bei 73,7%. Die Zuwächse für Europa sind zum Großteil auf den Flugbetrieb neuer Flugplätze zurückzuführen, deren Angebot schwerpunktmäßig den Low-Cost-Bereich umfasst.
Zu diesen Flughäfen gehören unter anderem Hahn, Dortmund, Paderborn/Lippstadt, Friedrichshafen, Karlsruhe/Baden-Baden und Lübeck. Sie bedienen nahezu ausnahmslos europäische Ziele. 2006 reisten von diesen Flugplätzen insgesamt 4,0 Millionen Passagiere ins europäische Ausland (+ 11,3% gegenüber 2005). Ohne dieses überwiegend durch "Billig-Flieger" erbrachte Aufkommen hätte sich das Wachstum der Fluggäste in das europäische Ausland von 10,0% gegenüber 2005 auf 5,9% nahezu halbiert.
Nach Amerika flogen nahezu doppelt so viele Reisende wie vor 16 Jahren (6,3 Millionen; + 87,9%). Afrika hatten mehr als doppelt so viele Fluggäste wie 1990 zum Ziel (2,7 Millionen; + 115,7%). Der Anteil der Fluggäste mit Flugziel auf dem amerikanischen Kontinent verringerte sich von 13,8% (1990) auf 9,6% (2006). Im Jahr 2006 flogen nach Afrika 4,1% aller Passagiere; 1990 hatte dieser Anteil noch bei 5,2% gelegen.
Basis der Luftfahrtstatistik sind derzeit 25 große Flughäfen (Auswahlkriterium: Mindestaufkommen von 150.000 Passagieren pro Jahr). Im Vergleichsjahr 1990 meldeten nur zwölf Flughäfen zur monatlichen Luftfahrtstatistik; Flughäfen der neuen Bundesländer waren noch nicht integriert. Die ausgewiesenen Werte für 1990 beziehen sich auf diese zwölf Flugplätze. Im Jahr 2006 flogen von den ausgewählten Flughäfen der neuen Bundesländer 3,7 Millionen Passagiere ins Ausland, womit hier ein Anteil am gesamten Auslandsaufkommen von 5,6% erreicht wurde.
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