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Bundesbürger legen wieder mehr Geld auf die hohe Kante

Wiesbaden (ots)

Wie das Statistische Bundesamt zum Weltspartag
am 30. Oktober mitteilt, hat jeder Einwohner in Deutschland in den
ersten sechs Monaten dieses Jahres durchschnittlich 170 Euro
monatlich auf die hohe Kante gelegt. Insgesamt ergibt sich eine Summe
von fast 84 Milliarden Euro. Saisonbereinigt erhöhte sich die
Sparquote - gesparter Betrag bezogen auf das verfügbare Einkommen -
in der ersten Hälfte 2007 im Vergleich zum ersten Halbjahr 2006 um
0,4 Prozentpunkte auf jetzt 10,9%. Damit ist das Niveau von Mitte der
Neunzigerjahre wieder erreicht.
Je nach Sparneigung und Einkommen gibt es im Einzelfall deutliche
Unterschiede zwischen den Haushalten. Aus den makroökonomischen
Berechnungen in den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen kann
jedoch nur das Sparen der privaten Haushalte insgesamt und ein
Durchschnitt ermittelt werden.
Sparen heute hat wenig gemein mit dem aus dem Mittelalter
stammenden Ausdruck "auf die hohe Kante legen". Während damals das
Geld in Beuteln über dem Bett positioniert wurde, verwenden die
privaten Haushalte ihre nicht konsumierten Einkommensteile heute
sowohl für ein breites Spektrum von Rendite bringenden Finanzanlagen
als auch für den Kauf investiven Sachvermögens. Vom Sparen in Höhe
von gut 158 Milliarden Euro im Jahr 2006 haben die privaten Haushalte
Nettoinvestitionen, das heißt Bruttoinvestitionen minus
Abschreibungen, von 36 Milliarden Euro getätigt. Dazu zählen vor
allem Investitionen in den Wohnungsbau. Dass die Investitionsneigung
privater Haushalte gegenüber früheren Jahren gedämpft ist, zeigt der
Blick zurück. So wendeten die privaten Haushalte im Jahr 1995 mit
80 Milliarden Euro mehr als das Doppelte für Nettoinvestitionen auf.
Wie die von der Deutschen Bundesbank erstellte
Finanzierungsrechnung zeigt, konnten die privaten Haushalte im Jahr
2006 rund 128 Milliarden Euro der Geldvermögensbildung zuführen.
Angelegt wurde das Geld vor allem bei Banken (42 Milliarden Euro), in
Form von verzinslichen Wertpapieren (37 Milliarden Euro) und in
Lebensversicherungen (25 Milliarden Euro). Ausführliche Informationen
zur Geldvermögensbildung werden regelmäßig von der Deutschen
Bundesbank, zuletzt im Monatsbericht Juni 2007, veröffentlicht. Für
die Sach- und Geldvermögensbildung stehen den Haushalten neben dem
Sparen auch noch die per Saldo empfangenen Vermögenstransfers, wie
beispielsweise die staatliche Spar- und Eigenheimzulage, zur
Verfügung.
Bei der Analyse des Sparens im Rahmen der Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnungen sind einige konzeptionelle Besonderheiten zu
beachten. So zählen bewertungsbedingte Änderungen wie Kursgewinne
oder -verluste bei Aktien und Wertänderungen bei Immobilien nicht zum
Sparen, da sie nicht aus erwirtschaftetem Einkommen entstanden sind.
Der durch Abschreibungen ausgedrückte Verzehr von Werten - bei
privaten Haushalten sind dies vor allem Abschreibungen auf
eigengenutzte und vermietete Wohnungen - reduziert das verfügbare
Einkommen privater Haushalte und damit auch das Sparen.
Eine zusätzliche Tabelle bietet die Online-Fassung dieser
Pressemitteilung unter www.destatis.de.
Weitere Auskünfte gibt:
Wolfgang Macht,
Telefon: (0611) 75-2052,
E-Mail:  vgr-einkommen@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de

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