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Hohe CO2-Emissionen in Deutschland durch Exporte

Wiesbaden (ots)

In Deutschland fielen 2004 rund 300 Millionen
Tonnen Kohlendioxid (CO2) bei der Herstellung von Exportgütern an.
Das sind knapp 43% der gesamten Emissionen der inländischen
Produktionsbereiche in Höhe von 700 Millionen Tonnen CO2. "Gegenüber
1995 hat sich dieser Teil der CO2-Emissionen - trotz erheblicher
Effizienzgewinne beim Energieeinsatz in der Produktion - aufgrund von
Exportsteigerungen um 24% erhöht", so der Präsident des Statistischen
Bundesamtes, Walter Radermacher, heute auf der Pressekonferenz
"Umweltökonomische Aspekte der Globalisierung" in Berlin. Insgesamt
sind die CO2-Emissionen der Produktionsbereiche in Deutschland in
diesem Zeitraum um 2,5% gesunken.
Stetig wachsende Exporte in Folge der Globalisierung fördern das
Wirtschaftswachstum und die Beschäftigung in Deutschland,
beeinflussen aber auf der anderen Seite zunehmend die Umwelt. Die
Daten der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen (UGR) beleuchten
erstmals differenziert die Auswirkungen der Außenhandelsströme auf
den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen im Zeitraum 1995 bis
2004. Dabei wurde sowohl die Umweltnutzung im Inland - insbesondere
im Zusammenhang mit der Herstellung von Exportgütern - als auch die
Umweltnutzung im Ausland in Verbindung mit den Importen ermittelt.
Die Ergebnisse verdeutlichen, dass eine auf das Inland beschränkte
Sicht auf Energieverbrauch und Emissionen nicht ausreicht. Gerade bei
globalen Umweltproblemen, wie dem Ausstoß von Treibhausgasen, ist
eine verursachergerechte Zuordnung als ergänzende Information für
umweltpolitische Entscheidungsprozesse notwendig.
Die zunehmende Verflechtung der deutschen Volkswirtschaft mit dem
Ausland und der damit verbundene Anstieg der Export- und Importströme
wirken sich auf die Umwelt sowohl belastend als auch entlastend aus.
Während steigende Exporte zu einem erhöhten Energieverbrauch und zu
erhöhten Emissionen im Inland führen, entlasten Importe die
Ressourcennutzung in Deutschland. So haben insbesondere die stark
gestiegenen Importe von Vorprodukten, aber auch die Einfuhr von
Fertigerzeugnissen, Teile der inländischen Produktion ersetzt und
damit den Energieverbrauch und die CO2- Emissionen im Inland
reduziert. Per Saldo hat aber das sehr viel größere Wachstum der
Exporte zu einem Überschuss der Exporte über die Importe sowohl beim
Energieverbrauch als auch bei den CO2- Emissionen geführt. Im Jahr
2004 wurden zur Herstellung der gesamten Exportgüter rund 100
Millionen Tonnen mehr an CO2 emittiert als für die Herstellung der
gesamten deutschen Importgüter im Ausland. 1995 war die CO2-Bilanz
der Importe und Exporte dagegen noch fast ausgeglichen.
Nicht nur bei der Produktion, auch beim Transport wird Energie
verbraucht und CO2 ausgestoßen. Daran haben der internationale
Güterverkehr und der Passagierflugverkehr - weitere wichtige Aspekte
der Globalisierung - einen erheblichen Anteil.
2005 sind beim Transport von Import- und Exportgütern außerhalb
der deutschen Grenzen rund 61 Millionen Tonnen CO2 entstanden. Das
sind rund 5 Millionen Tonnen mehr als beim gesamten Gütertransport im
Inland mit circa 56 Millionen Tonnen entstehen. 1995 lagen die CO2-
Emissionen der internationalen Gütertransporte mit rund 42 Millionen
Tonnen dagegen noch deutlich unter denen der Inlandstransporte
(50 Millionen Tonnen).
Beim internationalen Passagierflugverkehr von und nach Deutschland
ist eine erhebliche Steigerung der Beförderungsleistungen und der
dabei verursachten CO2-Emissionen zu beobachten: Im Zeitraum 1995 bis
2005 sind die Beförderungsleistungen um circa 60% und die CO2-
Emissionen der Luftfahrt um 48% (von 23 Millionen Tonnen auf 34
Millionen Tonnen) angestiegen.
Weitere Auskünfte gibt:
Christine Flachmann,
Telefon: (0611) 75-2067,
E-Mail:  ugr@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de

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