All Stories
Follow
Subscribe to Statistisches Bundesamt

Statistisches Bundesamt

245 Milliarden Euro im Jahr 2006 für Gesundheit ausgegeben

Wiesbaden (ots)

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis)
mitteilt, beliefen sich die Ausgaben für Gesundheit im Jahr 2006 auf 
insgesamt 245,0 Milliarden Euro. Dies war ein Anstieg um 5,7 
Milliarden Euro oder 2,4% gegenüber dem Vorjahr. Damit entsprachen 
die Ausgaben 10,6% des Bruttoinlandsproduktes oder gut 2 970 Euro je 
Einwohner (2005: 2 900 Euro).
Größter Ausgabenträger im Gesundheitswesen war die gesetzliche 
Krankenver-sicherung. Ihre Ausgaben erreichten im Jahr 2006 139,8 
Milliarden Euro und lagen somit um 3,9 Milliarden Euro oder 2,9% über
denen des Vorjahres. Damit ist 2006 der von der gesetzlichen 
Krankenversicherung getragene Ausgabenanteil (57,0%) wie schon 2005 
(56,8%) wieder leicht gestiegen, nachdem er in den Jahren 1992 
(62,7%) bis 2004 (56,3%) überwiegend rückläufig war. Die privaten 
Haushalte und privaten Organisationen ohne Erwerbszweck zahlten mit 
33,3 Milliarden Euro rund 1,1 Milliarden Euro oder 3,4% mehr als im 
Jahr 2005. Ihr Ausgabenanteil (2006: 13,6%) blieb gegenüber den 
beiden Vorjahren nahezu unverändert. In den Jahren 1992 (10,3%) bis 
2004 (13,6%) war er dagegen deutlich gestiegen. 22,5 Milliarden Euro 
oder 9,2% der Gesundheitsausgaben entfielen im Jahr 2006 auf die 
private Krankenversicherung. Auch ihr Anteil hat im Vergleich zum 
Jahr 1992 (7,4%) zugenommen.
Einrichtungen der ambulanten Gesundheitsversorgung spielen in 
Deutschland traditionell eine bedeutende Rolle. Auf diese 
Einrichtungen entfiel im Jahre 2006 fast die Hälfte der gesamten 
Ausgaben (118,6 Milliarden Euro oder 48,4%). Sie stiegen im Vergleich
zum Vorjahr um 2,8%. Vom Ausgabenvolumen her betrachtet waren 
Arztpraxen (36,4 Milliarden Euro), Apotheken (34,7 Milliarden Euro) 
und Zahnarztpraxen (15,8 Milliarden Euro) die bedeutsamsten 
ambulanten Einrichtungen.
Im (teil-)stationären Sektor wurden mit 90,1 Milliarden Euro 2,9% 
mehr aufgewendet als im Jahr 2005. Diese Summe entsprach einem Anteil
von 36,8% an den gesamten Ausgaben. Zu den (teil-)stationären 
Einrichtungen gehören Krankenhäuser (63,9 Milliarden Euro), die 
Einrichtungen der (teil-)stationären Pflege (18,8 Milliarden Euro) 
sowie die Vorsorge- und Rehabilitationsein-richtungen, auf die 7,4 
Milliarden Euro entfielen.
Über die Hälfte der Ausgaben entfiel auf ärztliche Leistungen und 
Waren (das sind Arzneimittel inklusive Verbandmittel, Hilfsmittel, 
sonstiger medizinischer Bedarf sowie Material- und Laborkosten bei 
der Versorgung mit Zahnersatz). Für beide Leistungsarten wurden 
jeweils knapp 27% der Gesamtausgaben aufgewendet. Die Ausgaben für 
ärztliche Leistungen stiegen dabei um 3,2% im Vergleich zum Jahr 
2005, die Ausgaben für Waren um 2,0%. Vom Ausgabenvolumen her 
betrachtet waren Arzneimittel (39,6 Milliarden Euro) und Hilfsmittel 
(10,9 Milliarden Euro) die bedeutsamsten Komponenten in diesem 
Leistungssegment. Überdurchschnittliche Ausgabenanstiege (+ 4,4%) gab
es im Leistungsbereich Prävention und Gesundheitsschutz, für den im 
Jahr 2006  9,3 Milliarden Euro aufgewendet wurden. Ursächlich hierfür
ist unter anderem die Zunahme der Ausgaben für 
Früherkennungsmaßnahmen (zum Beispiel von Krebserkrankungen) und 
Präventions-leistungen, die von der gesetzlichen Krankenversicherung 
getragen werden.
Die hier vorgestellten Ergebnisse folgen dem Konzept des "System 
of Health Accounts", welches von der Organisation für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), der 
Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Statistischen Amt der 
Europäischen Union (Eurostat) zum Zweck der internationalen 
Vergleichbarkeit von Gesundheitsausgaben empfohlen wird. Gemäß den 
dort enthaltenen Definitionen umfassen die Gesundheitsausgaben 
sämtliche Güter und Leistungen mit dem Ziel der Prävention, 
Behandlung, Rehabilitation und Pflege, die Kosten der Verwaltung 
sowie Investitionen der Einrichtungen des Gesundheitswesens. 
Aufwendungen für Forschung und Ausbildung im Gesundheits-wesen, sowie
Ausgaben für krankheitsbedingte Folgen (zum Beispiel Leistungen zur 
Eingliederungshilfe) und Einkommensleistungen, wie die 
Lohnfortzahlung im Krankheitsfall werden nachrichtlich nachgewiesen. 
Begründet durch diese Abgrenzung weichen die Gesundheitsausgaben in 
der Gesundheitsausgabenrechnung von den Ausgaben der einzelnen 
Sozialversicherungsträger, insbesondere der gesetzlichen 
Krankenversicherung, ab.
Diese und viele weitere gesundheitsbezogene Daten finden sich auch
unter der Adresse www.gbe-bund.de.
Weitere Auskünfte gibt:
Zweigstelle Bonn,
Michael Müller,
Telefon: (01888) 644-8161,
E-Mail:  gesundheitsrechensysteme@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

Original content of: Statistisches Bundesamt, transmitted by news aktuell

More stories: Statistisches Bundesamt
More stories: Statistisches Bundesamt
  • 02.05.2008 – 08:00

    Einzelhandelsumsatz im März 2008 real um 6,3% gesunken

    Wiesbaden (ots) - Sperrfrist: 02.05.2008 08:00 Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der Sperrfrist zur Veröffentlichung frei gegeben ist. Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) setzte der Einzelhandel in Deutschland im März 2008 nominal 3,7% und real 6,3% weniger um als im März 2007. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass der März 2008 mit ...

  • 30.04.2008 – 09:15

    Berichtigung: Arbeitsmarkt profitiert von günstiger Konjunktur

    Wiesbaden (ots) - Bitte beachten Sie die korrigierten Werte in der zweiten Hälfte (Erwerbslosenquote) der Tabelle Erwerbslose mit Wohnort in Deutschland - saisonbereinigte Ergebnisse 3) März Vormonat Vorjahresmonat Erwerbslose 2008 Februar Ver- März ...

  • 30.04.2008 – 08:00

    Bierabsatz im ersten Quartal 2008 um 0,6% gesunken

    Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, haben im ersten Quartal 2008 deutsche Brauereien und Bierlager 22,2 Millionen Hektoliter Bier abgesetzt. Das waren 0,1 Millionen Hektoliter oder 0,6% weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum. In den Zahlen sind alkoholfreie Biere und Malztrunk sowie das aus Ländern außerhalb der Europäischen Union eingeführte Bier nicht enthalten. ...