All Stories
Follow
Subscribe to Statistisches Bundesamt

Statistisches Bundesamt

Importpreise Dezember 2008: - 5,1% gegenüber Dezember 2007

Wiesbaden (ots)

Sperrfrist: 27.01.2009 08:00
   Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
   Sperrfrist zur Veröffentlichung frei gegeben ist.
Der Index der Einfuhrpreise lag nach Mitteilung des Statistischen 
Bundesamtes (Destatis) im Dezember 2008 um 5,1% unter dem 
Vorjahresstand. Dies war der höchste Rückgang gegenüber dem 
Vorjahresmonat seit November 2001 (- 5,2%). Im November und im 
Oktober 2008 hatte die Jahresveränderungsrate - 1,3% beziehungsweise 
+ 2,9% betragen. Gegenüber November 2008 sank der Einfuhrpreisindex 
um 4,0%.
Der Preisrückgang gegenüber Dezember 2007 ist insbesondere auf die
gesunkenen Preise für importierte Energieträger (- 24,4%) 
zurückzuführen. Gegenüber November 2008 fielen sie um 15,6% (nach - 
13,1% im Vormonat). Die Preise für Rohöl sanken im Vorjahresvergleich
um 46,4%, gegenüber dem Vormonat um 24,1% (nach - 19,7% im November).
Damit erreichten die Preise den niedrigsten Stand seit Februar 2005. 
Mineralölerzeugnisse verbilligten sich gegenüber Dezember 2007 um 
45,9% und waren damit so preiswert wie seit Januar 2005 nicht mehr. 
Gegenüber dem Vormonat war ein Preisrückgang von 25,4% zu beobachten.
Der Einfuhrpreisindex ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse lag im 
Dezember 2008 um 1,4% über dem Stand von Dezember 2007 (gegenüber 
November 2008: - 1,7%).
Erdgas war zwar weiterhin mit einem Plus von 46,0% erheblich 
teurer als im Vorjahresmonat. Gegenüber November 2008 wurden 
Erdgasimporte jedoch billiger
(- 2,2% nach - 1,0% im November gegenüber Oktober 2008). Auch das 
Preisniveau für Steinkohle lag trotz der in den letzten zwei Monaten 
gesunkenen Preise wesentlich höher als im Dezember 2007 (+ 37,3%). 
Gegenüber November 2008 verbilligten sich die Steinkohleimporte 
allerdings erheblich (- 13,7%).
Bei den Rohstoffen waren insbesondere Nicht-Eisen-Metallerze 
gegenüber Dezember 2007 billiger (- 32,1%), im Vergleich zu November 
2008 sanken die Preise hier um 12,9%.
Im Gegensatz zu den Nicht-Eisen-Metallerzen hatte sich Eisenerz im
Jahresverlauf ständig verteuert, was im Dezember 2008 zu einer 
Veränderung von + 77,3% im Vergleich zum Vorjahresmonat führte. 
Gegenüber November 2008 wurde es erstmals seit über einem Jahr wieder
günstiger (- 6,6%).
Nicht-Eisen-Metalle und deren Halbzeug verbilligten sich um 26,6% 
gegenüber dem Vorjahresmonat und um 8,5% gegenüber dem Vormonat.
Im Nahrungsmittelsektor fielen die Preise für Getreide gegenüber 
dem Vorjahresmonat um 35,2%, gegenüber dem Vormonat um 3,5%. 
Schweine- und Rindfleisch wiesen nach wie vor Preissteigerungen 
gegenüber dem Vorjahr auf
(+ 7,8% und + 6,3%), verbilligten sich aber im Vergleich zum Vormonat
um 4,2% (Schweinefleisch) und 2,0% (Rindfleisch). Rohkaffee wies im 
Dezember eine Preissteigerung von nur noch 0,4% auf, nachdem er 
gegenüber November 2008 wieder preiswerter eingekauft werden konnte 
(- 5,6%). Rohkakao blieb weiterhin teuer. Die Preise für importierten
Kakao erhöhten sich im Vorjahresvergleich um 31,0% und um 5,0% 
gegenüber November 2008.
Der Index der Ausfuhrpreise veränderte sich im Dezember 2008 
gegenüber Dezember 2007 nicht. Im November 2008 hatte die 
Jahresteuerungsrate 1,0% und im Oktober 2,0% betragen. Gegenüber 
November 2008 sank der Ausfuhrpreisindex um 1,0%. Ein derartiger 
Preisrückgang gegenüber dem Vormonat war seit Beginn der Berechnung 
des Ausfuhrpreisindex 1962 nicht beobachtet worden.
Veränderungen im Jahresdurchschnitt 2008 gegenüber 2007
Im Jahresdurchschnitt 2008 ist der Index der Einfuhrpreise um 5,2% 
gegenüber dem Vorjahr gestiegen (2007: + 1,2%).
Innerhalb des Jahres 2008 wurden im Zeitablauf stark gegenläufige 
Entwicklungen beobachtet: Von Januar bis Juli 2008 stiegen die 
Einfuhrpreise kräftig an und erreichten ihren Höhepunkt im Juli 2008 
mit einer Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat von + 9,3%, 
der höchsten Jahresteuerungsrate seit November 2000. Im August 2008 
begann der Index der Einfuhrpreise zu sinken. Diese Entwicklung hielt
bis zum Jahresende an. Im November und im Dezember 2008 lagen die 
Einfuhrpreise niedriger als im jeweiligen Vorjahreszeitraum.
Prägend für den Index der Einfuhrpreise im Jahr 2008 war die 
Energiepreisentwicklung. Erdöl, Mineralölerzeugnisse, Erdgas, Kohle 
und Strom verteuerten sich im Jahresdurchschnitt um 27,5% gegenüber 
dem Vorjahr. Bei den einzelnen Energieträgern war eine sehr 
unterschiedliche Preisentwicklung im Jahresverlauf zu beobachten.
Die Preise für Rohöl stiegen seit Anfang 2008 stark an und 
erreichten im Juli 2008 einen historischen Höchststand. Im August 
2008 begann ein starker Preisverfall, der sich bis zum Jahresende 
fortsetzte. Insgesamt war Rohöl im Jahresdurchschnitt 2008 um 25,9% 
teurer als im Vorjahr. Die Importpreise für Mineralölerzeugnisse 
entwickelten sich ähnlich. Sie stiegen im Jahresdurchschnitt 2008 um 
21,8%.
Der Einfuhrpreisindex ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse lag im 
Jahresdurchschnitt 2008 um 2,6% über dem Stand des Vorjahres.
Importiertes Erdgas war im Jahresdurchschnitt 2008 um 40,0% teuer 
als ein Jahr zuvor. Im Jahresverlauf 2008 entwickelten sich die 
Preise stetig nach oben und erreichten im Oktober einen bisher nicht 
erreichten Höchststand, bevor sie im November und Dezember 2008 
leicht sanken.
Steinkohleimporte verteuerten sich im Jahresdurchschnitt 2008 um 
55,3% gegenüber 2007. Der Höchststand wurde im September 2008 
erreicht, seitdem gingen die Preise wieder zurück.
Auch Eisenerz verteuerte sich im Jahr 2008 drastisch. Die Preise 
lagen im Schnitt um 43,9% höher als 2007. Nach dem Indexhöchststand 
im November 2008 gaben die Preise erst im Dezember nach.
Im Bereich der Metalle wurden sehr unterschiedliche Entwicklungen 
beobachtet. Importierter Walzstahl verteuerte durchschnittlich um 
5,7%. Der Preis für importiertes Gold lag 2008 durchschnittlich um 
16,5% über dem des Vorjahres. Dagegen wurden deutliche Preisrückgänge
gegenüber dem Vorjahr bei Rohkupfer
(- 10,3%), Rohaluminium (- 7,9%), Blei, Zink, Zinn und Halbzeug 
daraus (- 29,3%) festgestellt.
Preissteigerungen gab es auch bei Nahrungs- und Futtermitteln 
sowie Getränken
(+ 6,6% gegenüber dem Vorjahr). Auch hier waren die Preise ab 
September 2008 rückläufig. Im Dezember 2008 betrug die 
Preissteigerung gegenüber Dezember 2007 nur noch 1,0%.
Milch und Milcherzeugnisse verteuerten sich 2008 im Durchschnitt 
um 3,6%. Während sie im Januar noch wesentlich teurer waren als ein 
Jahr zuvor, konnten sie im Dezember 2008 um 11,3% günstiger 
importiert werden als noch im Dezember 2007.
Die hohe weltweite Nachfrage bei Düngemitteln führte zu einer 
Angebotsverknappung. Im Dezember 2008 lagen die Preise um 
durchschnittlich 64,6% höher als 2007.
Getreideimporte verbilligten sich im Jahresverlauf kontinuierlich.
Dennoch ergab sich im Jahresdurchschnitt ein Preisanstieg von 10,2%.
Im Elektronikbereich wurden wie in den vergangenen Jahren sinkende
Preise beobachtet. Für Importe von Büromaschinen sowie 
Datenverarbeitungsgeräten und
-einrichtungen lag der Preisrückgang im Vergleich zum Vorjahr bei 
28,2%, für elektronische Bauelemente bei 14,6%.
Die deutschen Exporteure konnten auf den Auslandsmärkten im Jahr 
2008 auf Preiserhöhungen gegenüber 2007 von durchschnittlich 2,1% 
zurückblicken. Nach einem moderaten Anstieg in der ersten 
Jahreshälfte sanken die Preise ab August kontinuierlich, so dass der 
Index im Dezember 2008 den Stand des Vorjahresmonats erreichte. Die 
Preise für Ausfuhren in die Euro-Zone stiegen im Jahresdurchschnitt 
um 2,6%, während für Exporte in Nicht-Euro-Länder lediglich 
Preiserhöhungen von 1,7% realisiert werden konnten.
Eine methodische Kurzbeschreibung und weitere Daten und 
Informationen zum Thema bietet die Online-Fassung dieser 
Pressemitteilung unter www.destatis.de.
Mit dem Berichtsmonat Dezember 2008 endet die Berechnung der Ein- 
und Ausfuhrpreisindizes auf der Basis 2000 = 100. Ab Berichtsmonat 
Januar 2009 werden die Indizes auf das neue Basisjahr 2005 
umgestellt. Dabei erfolgt, wie bei früheren Indexumstellungen auch, 
eine Neuberechnung aller Ergebnisse beginnend mit dem Januar 2005.
Weitere Auskünfte gibt:
Marion Knauer,
Telefon: (0611) 75-2302,
E-Mail:  aussenhandelspreise@destatis.de
Index der Außenhandelspreise
Veränderung                
                                          gegenüber      Veränderung
    Jahr / Monat       2000 = 100         Vorjahres-      gegenüber 
                                          zeitraum         Vormonat 
                                              %               %
Index der Einfuhrpreise
2004 JD                    97,2             + 1,0               -   
2005 JD                   101,4             + 4,3               -   
2006 JD                   106,7             + 5,2               -   
2007 JD                   108,0             + 1,2               -   
2008 JD                   113,6             + 5,2               -
2007     Dezember         110,0             + 3,7           - 0,1
2008     Januar           110,9             + 5,2           + 0,8   
         Februar          112,1             + 5,9           + 1,1   
         März             112,6             + 5,7           + 0,4   
         April            113,6             + 5,7           + 0,9   
         Mai              116,3             + 7,9           + 2,4   
         Juni             118,1             + 8,9           + 1,5   
         Juli             118,8             + 9,3           + 0,6   
         August           117,9             + 9,3           - 0,8   
         September        116,7             + 7,6           - 1,0   
         Oktober          112,5             + 2,9           - 3,6   
         November         108,7             - 1,3           - 3,4   
         Dezember         104,4             - 5,1           - 4,0
nachrichtlich:
 Gesamtindex ohne
 Erdöl und Mineralöl-
 erzeugnisse              104,1             + 1,4           - 1,7
Index der Ausfuhrpreise
2004 JD                   101,1             + 0,5               -   
2005 JD                   102,4             + 1,3               -   
2006 JD                   104,8             + 2,3               -   
2007 JD                   106,7             + 1,8               -   
2008 JD                   108,9             + 2,1               -
2007     Dezember         107,0             + 1,3         +/- 0,0
2008     Januar           107,7             + 1,8           + 0,7   
         Februar          108,3             + 2,2           + 0,6   
         März             108,5             + 2,2           + 0,2   
         April            108,8             + 2,2           + 0,3   
         Mai              109,2             + 2,3           + 0,4   
         Juni             109,8             + 2,7           + 0,5   
         Juli             110,4             + 3,3           + 0,5   
         August           110,0             + 2,9           - 0,4   
         September        109,9             + 2,8           - 0,1   
         Oktober          109,1             + 2,0           - 0,7   
         November         108,1             + 1,0           - 0,9   
         Dezember         107,0           +/- 0,0           - 1,0
JD = Jahresdurchschnitt

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

Original content of: Statistisches Bundesamt, transmitted by news aktuell

More stories: Statistisches Bundesamt
More stories: Statistisches Bundesamt
  • 26.01.2009 – 08:00

    Januar bis November 2008: Deutsche Ausfuhren nach China um 14,3% gestiegen

    Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Besuches des chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao am 28. Januar 2009 mitteilt, wurden im Zeitraum Januar bis November 2008 nach vorläufigen Zahlen Waren im Wert von 31,3 Milliarden Euro von Deutschland nach China exportiert. Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum ...

  • 23.01.2009 – 08:00

    November 2008: Aufträge im Bauhauptgewerbe real - 17,4% zum Vorjahr

    Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren im Bauhauptgewerbe im November 2008 in Deutschland in Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten die preisbereinigten Auftragseingänge 17,4% niedriger als im Vorjahresmonat. Dabei nahm die Baunachfrage im Hochbau um 2,0% und im Tiefbau um 30,1% ab. Im Zeitraum Januar bis November 2008 ...

  • 22.01.2009 – 07:55

    Ausgaben von 4 900 Euro je Schülerin und Schüler an öffentlichen Schulen im Jahr 2006

    Wiesbaden (ots) - Im Jahr 2006 gaben nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) die öffentlichen Haushalte durchschnittlich 4 900 Euro für die Ausbildung einer Schülerin beziehungsweise eines Schülers an öffentlichen Schulen aus. Das waren 200 Euro mehr als im Vorjahr. Für Schülerinnen und Schüler an allgemein bildenden Schulen ...