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Öffentliche Schulden 2009 um 7,1% auf 1,69 Billionen Euro gestiegen

Wiesbaden (ots)

Nach ersten vorläufigen Ergebnissen des
Statistischen Bundesamtes (Destatis) stieg die Verschuldung der 
öffentlichen Haushalte bis zum Jahresende 2009 um 112,7 Milliarden 
Euro oder 7,1%. Dies war der zweitgrößte absolute Schuldenzuwachs 
gegenüber dem Vorjahr seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland. 
Insgesamt erreichte die Verschuldung der öffentlichen Haushalte 
(Kernhaushalte des Bundes, der Länder, der Gemeinden und 
Gemeindeverbände und ihre jeweiligen Extrahaushalte) in Deutschland 
zum Jahresende 2009 eine Gesamtbelastung von 1 692,2 Milliarden Euro.
In den öffentlichen Schulden sind zum einen Kreditmarktschulden in
Höhe von 1 633,1 Milliarden Euro enthalten, die die öffentlichen 
Haushalte zur Deckung des zwischen Einnahmen und Ausgaben bestehenden
Defizits eingeplant hatten. Außerdem wurden zur Überbrückung einer 
vorübergehenden Kassenanspannung im Laufe des Jahres kurzfristige 
Kassenkredite in Höhe von 59,1 Milliarden Euro aufgenommen.
Eine höhere absolute Steigerung der öffentlichen Schulden wurde 
nur im Jahr 1995 registriert (170,7 Milliarden Euro). In diesem Jahr 
wurden die Schulden von Sonderrechnungen, die im Rahmen der Deutschen
Wiedervereinigung entstanden sind, wie zum Beispiel die Schulden der 
Treuhandanstalt, statistisch in den öffentlichen Schuldenstand 
einbezogen.
Beim Bund stiegen die Schulden bis Ende 2009 um 68,1 Milliarden 
Euro auf 1 053,8 Milliarden Euro (+ 6,9%). Diese enthalten auch die 
Schulden der zur Bewältigung der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise 
gegründeten Sondervermögen Finanzmarktstabilisierungsfonds (36,0 
Milliarden Euro) sowie Investitions- und Tilgungsfonds (6,7 
Milliarden Euro). Während sich die Kreditmarktschulden des Bundes um 
7,8 % auf 1031,9 Milliarden Euro erhöhten, verringerten sich die 
Kassenkredite gegenüber dem Vorjahresstand um 24,0 % auf 21,9 
Milliarden Euro.
Mit einem Zuwachs von 41,4 Milliarden Euro (+ 8,5%) stiegen die 
Schulden der Länder am stärksten und erreichten zum Jahresende 2009 
insgesamt den Betrag von 526,3 Milliarden Euro. Hiervon entfielen 
523,5 Milliarden Euro (+ 8,7%) auf die Kreditmarktschulden der Länder
und 2,8 Milliarden Euro auf die Kassenkredite (- 14,0%). Die Verluste
der Landesbanken haben die Steigerung der Schulden der Länder 
entweder durch die direkte Belastung des Landeshaushaltes oder durch 
Neugründungen von Gesellschaften zur Risikoabschirmung der 
Landesbanken maßgeblich beeinflusst.
Der Schuldenstand der Gemeinden und Gemeindeverbände erhöhte sich 
um 3,2 Milliarden Euro (+ 3,0%) auf 112,1 Milliarden Euro insgesamt. 
Die Kreditmarktschulden gingen gegenüber dem Vorjahresstand um 1,7% 
auf 77,7 Milliarden Euro zurück, während die Kassenkredite der 
kommunalen Haushalte weiter kräftig stiegen (+ 15,2%). Sie beliefen 
sich zum Jahresende 2009 auf 34,4 Milliarden Euro.
Endgültige detaillierte Ergebnisse werden voraussichtlich Mitte 
des Jahres in der Fachserie 14, Reihe 5 "Schulden der öffentlichen 
Haushalte 2009" veröffentlicht. Diese enthält auch Ergebnisse zu den 
vergebenen Bürgschaften und Gewährleistungen.
Eine methodische Kurzbeschreibung sowie eine Tabelle bietet die 
Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.
Weitere Auskünfte gibt:
Christian Kickner,
Telefon: (0611) 75-4203,
E-Mail:  schulden@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
E-Mail: anna-maria.scheuermann@destatis.de

Original content of: Statistisches Bundesamt, transmitted by news aktuell

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