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Ausführliche Ergebnisse zur Wirtschaftsleistung im 1. Quartal 2014

Wiesbaden (ots)

Die deutsche Wirtschaft hat wieder Fahrt aufgenommen: Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) bereits in seiner Schnellmeldung am 15. Mai 2014 mitgeteilt hatte, war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal 2014 - preis-, saison- und kalenderbereinigt - um 0,8 % höher als im vierten Quartal 2013. Einen größeren Anstieg des BIP zum Vorquartal hatte es zuletzt vor drei Jahren gegeben. Damit hat der moderate Wachstumskurs des vergangenen Jahres (+ 0,4 % im Schlussquartal 2013) an Dynamik gewonnen. Bei diesem kräftigen Wachstum zum Jahresbeginn spielte allerdings auch die extrem milde Witterung eine Rolle.

Positive Impulse kamen im Vorquartalsvergleich (preis-, saison- und kalenderbereinigt) ausschließlich aus dem Inland. Vor allem die Investitionen zogen zum Jahresbeginn deutlich an: In Ausrüstungen wurde 3,3 % mehr investiert als im Vorquartal. Die Bauinvestitionen stiegen sogar um 3,6 %. Außerdem waren die privaten Konsumausgaben um 0,7 % höher als im vierten Quartal 2013. Der Staat erhöhte seine Konsumausgaben um 0,4 %. Dagegen bremste der Außenbeitrag - also die Differenz aus Exporten und Importen - das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im ersten Quartal 2014: Während 2,2 % mehr Waren und Dienstleistungen importiert wurden, lagen die Exporte insgesamt nur geringfügig (+ 0,2 %) über dem Vorquartalsniveau, die Warenexporte gingen sogar zurück (- 0,5 %). Daraus errechnet sich für den Außenbeitrag ein negativer Wachstumsbeitrag von - 0,9 Prozentpunkten zum BIP. Dem entgegen wirkte ein kräftiger Vorratsaufbau, der das BIP mit einem rechnerischen Wachstumsbeitrag von 0,7 Prozentpunkten stützte.

Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf den Vorjahresvergleich:

Im Vorjahresvergleich hat sich das Wirtschaftswachstum deutlich beschleunigt: Das preisbereinigte BIP stieg im ersten Quartal 2014 um 2,5 % (kalenderbereinigt + 2,3 %) nach + 1,3 % (kalenderbereinigt + 1,4 %) im vierten Quartal 2013.

Die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2014 wurde von 41,7 Millionen Erwerbstätigen im Inland erbracht, das waren 344 000 Personen oder 0,8 % mehr als ein Jahr zuvor.

Auch im Vorjahresvergleich kamen die Wachstumsimpulse im ersten Quartal 2014 überwiegend aus dem Inland. Die privaten Konsumausgaben stiegen im Vorjahresvergleich preisbereinigt um 1,1 %, obwohl die privaten Haushalte durch den milden Winter geringere Ausgaben für Gas und Heizöl hatten. Der Staat erhöhte seine Konsumausgaben ebenfalls, und zwar um 0,5 %. Bei den Investitionen scheint sich eine Trendwende vollzogen zu haben: Unternehmen und Staat erhöhten ihre Investitionen zum Jahresbeginn 2014 deutlich. In Ausrüstungen - darunter fallen hauptsächlich Maschinen und Geräte sowie Fahrzeuge - wurde um 6,0 % mehr investiert als vor einem Jahr. Die Bauinvestitionen stiegen sogar um 10,2 %, wobei vor allem der öffentliche Tiefbau von der milden Witterung profitierte. Vom Außenhandel kamen dagegen auch im Vorjahresvergleich kaum Wachstumsimpulse. Die Exporte von Waren und Dienstleistungen stiegen zum Jahresbeginn zwar preisbereinigt um 5,5 %, aber damit etwas schwächer als die Importe (+ 6,2 %). Dadurch hatte der Außenbeitrag als Saldo zwischen Exporten und Importen lediglich einen Effekt von + 0,1 Prozentpunkten auf das BIP-Wachstum im Vergleich zum Vorjahr.

Auf der Entstehungsseite des Bruttoinlandsprodukts war die preisbereinigte Bruttowertschöpfung zum Jahresbeginn 2014 in allen Wirtschaftsbereichen höher als ein Jahr zuvor: Im Baugewerbe gab es mit + 7,0 % den größten Anstieg der Wirtschaftsleistung, was zumindest teilweise auf die extrem milde Witterung zurückzuführen ist. Sowohl das Verarbeitende Gewerbe (+ 4,8 %) als auch die Unternehmensdienstleister (+ 3,7 %) starteten ebenfalls mit einer deutlichen Steigerung ihrer Wirtschaftsleistung ins Jahr 2014. Insgesamt war die preisbereinigte Bruttowertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche um 2,6 % höher als im ersten Quartal 2013.

In jeweiligen Preisen gerechnet war das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal 2014 um 4,3 % und das Bruttonationaleinkommen um 3,7 % höher als im ersten Quartal 2013. Das Volkseinkommen nahm insgesamt um 4,3 % zu. Die beiden Komponenten trugen aber unterschiedlich stark dazu bei: Während sich die Unternehmens- und Vermögenseinkommen nach ersten vorläufigen Berechnungen um 5,8 % erhöhten, stieg das Arbeitnehmerentgelt um 3,5 %. Die Abzüge der Arbeitnehmer - also Sozialbeiträge und Lohnsteuer - waren aber ebenfalls deutlich höher als vor einem Jahr, sodass der Anstieg der Löhne und Gehälter netto (+ 3,1 %) etwas schwächer ausfiel als brutto (+ 3,6 %). Im Durchschnitt je Arbeitnehmer stiegen die Bruttolöhne und -gehälter nur um 2,5 %, die Nettolöhne und -gehälter um 2,0 %. Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte erhöhte sich um 2,5 % und damit genauso stark wie die privaten Konsumausgaben in jeweiligen Preisen. Daraus errechnet sich für die Sparquote der privaten Haushalte im ersten Quartal 2014 ein vorläufiger Wert von 13,1 % - und damit derselbe Wert wie für das erste Quartal 2013. Neben der Erstberechnung des ersten Quartals 2014 hat das Statistische Bundesamt auch die bisher veröffentlichten Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen für die Quartale und das Jahr 2013 überarbeitet und - soweit erforderlich - revidiert. Dabei ergaben sich für das BIP insgesamt keine Änderungen. In einzelnen Komponenten des BIP kam es aber zum Teil zu deutlichen Korrekturen. Darüber hinaus kann es bei saison- und kalenderbereinigten Reihen zu geänderten Ergebnissen in der gesamten Zeitreihe ab 1991 kommen.

Im Sommer 2014 wird mit dem europaweiten Übergang vom Europäischen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen 1995 (kurz: ESVG 1995) auf das neue ESVG 2010 eine umfassende VGR-Generalrevision stattfinden. Erstmals angewandt wird das ESVG 2010 bei der Berechnung der deutschen VGR-Daten für das zweite Quartal 2014. Die BIP-Schnellmeldung erfolgt am 14.08.2014, am 01.09.2014 werden die detaillierten Ergebnisse veröffentlicht. Wie in den deutschen VGR üblich werden die Zeitreihen dabei zurück bis 1991 revidiert, sodass auch nach dem Übergang methodisch konsistente Zeitreihen zur Verfügung stehen werden. Weitere Informationen zur VGR-Generalrevision 2014 stehen in unserem Internetangebot unter www.destatis.de --> Methoden --> Revision Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen (VGR) --> Revision 2014 - Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen (VGR) zur Verfügung.

Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen können auf den Internetseiten von Destatis abgerufen werden. In der Fachserie 18 "Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen", Reihe 1.2 "Vierteljahresergebnisse" sowie Reihe 1.3 "Saisonbereinigte Vierteljahresergebnisse nach Census X-12-ARIMA und BV 4.1" stehen tiefer gegliederte Ergebnisse zur Verfügung. Diese und weitere Veröffentlichungen sind unter www.destatis.de --> Publikationen erhältlich. Ein ausführlicher Qualitätsbericht für die Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen findet sich unter www.destatis.de --> Publikationen --> Qualitätsberichte --> Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen.

Eine methodische Kurzbeschreibung bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung unter www.destatis.de.

Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit Tabellen sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.

Weitere Auskünfte gibt:
VGR-Infoteam,
Telefon: (0611) 75-2626,
E-Mail:  bip-info@destatis.de

Pressekontakt:

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

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