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DESTATIS: 0,6 % Wirtschaftswachstum im Jahr 2001

Wiesbaden (ots)

Wie Destatis, das Statistische Bundesamt,
mitteilt, nahm das deutsche Bruttoinlandsprodukt, der Wert der 
erwirtschafteten Leistung, im Jahr 2001 im Vergleich zum Vorjahr 
real um 0,6 % zu. Das war - nach einem Rückgang um 1,1 % im Jahr 
1993 - das schwächste wirtschaftliche Wachstum in Deutschland seit 
der deutschen Einheit.
Bruttoinlandsprodukt in Preisen von 1995
Veränderung gegenüber dem Vorjahr
1992   1993   1994   1995   1996   1997   1998   1999   2000   2001 
+2,2%  -1,1%  +2,3%  +1,7%  +0,8%  +1,4%  +2,0%  +1,8%  +3,0%  +0,6%
Im Jahr 2001 standen in Deutschland knapp zwei Arbeitstage weniger 
als im Vorjahr zur Verfügung. Nach rechnerischer Ausschaltung dieses 
Kalendereffekts ergäbe sich eine Zuwachsrate des realen 
Bruttoinlandsprodukts von 0,8 %.
Zum Wirtschaftswachstum 2001 trug der reale Außenbeitrag mit gut 
einem Prozentpunkt bei, die inländische Verwendung des 
Bruttoinlandsprodukts ging dagegen um 0,5 % zurück. Der deutliche 
Rückgang der realen Bruttoanlageinvestitionen (- 4,1 %) und der 
kräftige Vorratsabbau konnten durch die Zunahme der privaten (+ 1,4 
%) und der staatlichen (+ 1,3 %) Konsumausgaben nicht ausgeglichen 
werden.
Der Staatssektor wies im Jahr 2001 ein Finanzierungsdefizit in Höhe 
von 53,8 Mrd. Euro auf; bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt in 
jeweiligen Preisen sind dies 2,6 %. Der Referenzwert nach dem 
Maastrichtvertrag liegt bei 3 %.
Diese und weitere Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen 
Gesamtrechnungen können im Internet (http://www.destatis.de) 
abgerufen werden. Außerdem werden in der Fachserie 18 
"Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen", Reihe 1.1 "Erste Ergebnisse 
der Inlandsproduktsberechnung", Bestellnummer 2180110-01700 (Verlag 
Metzler-Poeschel, Verlagsauslieferung SFG-Servicecenter, Fachverlage 
GmbH, Postfach 43 43, 72774 Reutlingen, Telefon: 07071/935350, 
Telefax: 07071/935335, E-Mail:  destatis@s-f-g.com) tiefer 
gegliederte Ergebnisse veröffentlicht.
0,6 % Wirtschaftswachstum im Jahr 2001
Langfassung
Wie Destatis, das Statistische Bundesamt, anhand erster vorläufiger 
Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen mitteilt, nahm 
das deutsche Bruttoinlandsprodukt, der Wert der erwirtschafteten 
Leistung, im Jahr 2001 im Vergleich zum Vorjahr real um 0,6 % zu. 
Das war - nach einem Rückgang um 1,1 % im Jahr 1993  - das 
schwächste wirtschaftliche Wachstum in Deutschland seit der 
deutschen Einheit.
Bruttoinlandsprodukt in Preisen von 1995
Veränderung gegenüber dem Vorjahr
1992   1993   1994   1995   1996   1997   1998   1999   2000   2001 
+2,2%  -1,1%  +2,3%  +1,7%  +0,8%  +1,4%  +2,0%  +1,8%  +3,0%  +0,6%
Im Jahr 2001 standen in Deutschland knapp zwei Arbeitstage weniger 
als im Vorjahr zur Verfügung. Nach rechnerischer Ausschaltung dieses 
Kalendereffekts ergäbe sich eine Zuwachsrate des realen 
Bruttoinlandsprodukts von 0,8 %.
Für die vorangegangenen Jahre hätten sich 
bei Ausschaltung des Kalendereffekts 
folgende reale Zuwachsraten für das 
Bruttoinlandsprodukt ergeben
1992   1993   1994   1995   1996   1997   1998   1999   2000   2001 
+1,8%  -1,1%  +2,4%  +1,8%  +0,8%  +1,5%  +1,7%  +1,7%  +3,2%  +0,8%
Die Wirtschaftsleistung wurde im Jahr 2001 von 38,76  Mill. 
Erwerbstätigen erbracht, das waren 55 000 mehr (+ 0,1 %) als ein 
Jahr zuvor. Die Anzahl der Erwerbslosen (in europäischer Definition) 
sank im Jahresdurchschnitt 2001 gegenüber dem Vorjahr um 21 000 (- 
0,7 %) auf 3,11 Mill. Personen. Der Anteil der Erwerbslosen an der 
Gesamtzahl der Erwerbspersonen verringerte sich damit von 7,5 % im 
Jahr 2000 auf 7,4 % im Berichtsjahr.
Die Arbeitsproduktivität, gemessen als Bruttoinlandsprodukt in 
Preisen von 1995 je Erwerbstätigen, stieg im Jahr 2001 um 0,4 %, je 
Arbeitsstunde um 1,3 %. Der unterschiedliche Anstieg der 
Produktivität je Erwerbstätigen dürfte vor allem auf eine Zunahme 
der Teilzeitbeschäftigung zurückzuführen sein.
Die Entstehungsseite des Bruttoinlandsprodukts zeigt, dass zum 
Wirtschaftswachstum im Jahr 2001 die Wirtschaftsbereiche 
Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister (+ 2,9 %) 
sowie Handel, Gastgewerbe und Verkehr (+ 2,4 %) am stärksten 
beigetragen haben. Dagegen hat die reale Wertschöpfung der 
öffentlichen und privaten Dienstleister (+ 0,4 %) vergleichsweise 
schwach zugenommen. Die Wertschöpfung des Produzierenden Gewerbes 
ohne Baugewerbe ging im Berichtsjahr um 0,3 % zurück. Auch die 
Wertschöpfung des Baugewerbes lag um 6,6 % unter dem Wert des Jahres 
2000, das war ein Rückgang im siebten Jahr in Folge.
Auf der Verwendungsseite trugen zum Wirtschaftswachstum 2001 der 
reale Außenbeitrag mit gut einem Prozentpunkt bei, was sich aus 
einem realen Anstieg der Exporte um 5,1 % ergab, der über dem der 
realen Importe (+ 2,0 %) lag. Im Jahr 2000 hatte der reale 
Außenbeitrag ebenfalls mit gut einem Prozentpunkt zum 
Wirtschaftswachstum beigetragen, wobei die realen Exporte (+ 13,2 %) 
und Importe (+ 10,0 %) deutlich höhere Zuwachsraten zu verzeichnen 
hatten. Die inländische Verwendung des Bruttoinlandsprodukts ging im 
Berichtsjahr real um 0,5 % zurück. Dazu trugen die geringeren 
Ausrüstungsinvestitionen (- 3,4 % gegenüber 2000), die weiterhin 
rückläufigen Bauinvestitionen (- 5,7 %) und der kräftige 
Vorratsabbau bei. Dagegen nahmen die sonstigen Anlagen (vor allem 
Computersoftware und Urheberrechte) auch im Jahr 2001 real um 6,0 % 
zu. Auch die beiden größten Verwendungskomponenten des 
Bruttoinlandsprodukts, die privaten und die staatlichen 
Konsumausgaben, trugen mit realen Zunahmen von 1,4 bzw. 1,3 % 
positiv zum Wirtschaftswachstum bei; sie konnten die Rückgänge bei 
den Investitionen allerdings nicht ausgleichen.
In jeweiligen Preisen erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 
2001 auf 2 064 Mrd. Euro (+ 1,9 %) und damit stärker als das reale 
Bruttoinlandsprodukt (+ 0,6 %). Das Bruttonationaleinkommen stieg 
auf 2 052 Mrd. Euro (+ 1,7 %).
Das Volkseinkommen nahm im Jahr 2001 um 1,4% auf 1 527  Mrd. Euro 
zu. Der Anstieg war halb so stark wie im Vorjahr (+ 2,8 %). Je 
Einwohner nahm das Volkseinkommen um 1,2 % auf 18 500 Euro zu. Das 
Volkseinkommen umfasst das Arbeitnehmerentgelt und die Unternehmens- 
und Vermögenseinkommen. Das Arbeitnehmerentgelt stieg im Jahr 2001 
um 1,9 % auf 1 110 Mrd. Euro, also schwächer als im Vorjahr (+ 2,9 
%). Die Unternehmens- und Vermögenseinkommen nahmen um 0,1 % zu und 
betrugen 417 Mrd. Euro. Im Vorjahr waren sie um 2,6 % gestiegen. Die 
Lohnquote (Anteil des Arbeitnehmerentgeltes am Volkseinkommen) 
erhöhte sich von 72,3 % im Jahr 2000 auf 72,7 % im Berichtsjahr.
Im Jahr 2001 wurden 901 Mrd. Euro Bruttolöhne und -gehälter 
gezahlt, 
das waren 2,0 % mehr als im Vorjahr. Die nach Abzug der Lohnsteuer 
und der Sozialbeiträge der Arbeitnehmer verbleibenden Nettolöhne und 
-gehälter stiegen insbesondere auf Grund niedrigerer Lohnsteuern der 
Arbeitnehmer (- 2,4 %) infolge des Steuerentlastungsgesetzes um 3,4 
% auf 589 Mrd. Euro.
Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte nahm 2001 stärker 
zu 
(+ 3,6 %) als im Vorjahr (+ 2,8 %) und erreichte 1 348 Mrd. Euro. 
Anders als in den Jahren seit 1992 stiegen die privaten 
Konsumausgaben im Berichtsjahr schwächer (+ 3,2 %) als das 
verfügbare Einkommen der privaten Haushalte. Das Sparen nahm um 7,3 
% zu; die Sparquote erhöhte sich von 9,8 % im Jahr 2000 auf 10,1 % 
im Berichtsjahr. Damit stieg die Sparquote der privaten Haushalte im 
Jahr 2001 erstmals in den letzten 10 Jahren. Im Jahr 1991 wurden 
13,0 % des verfügbaren Einkommens gespart.
Der Staatssektor wies im Jahr 2001 ein Finanzierungsdefizit in Höhe 
von 53,8 Mrd. Euro auf; bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt (in 
jeweiligen Preisen) sind dies 2,6 %. Im Jahr 2000 hatte sich auf 
Grund der Erlöse aus der Versteigerung der Mobilfunklizenzen (50,8 
Mrd. Euro) ein Finanzierungsüberschuss des Staates ergeben (+ 1,2 
%); bereinigt um den Erlös der Mobilfunklizenzversteigerungen hätte 
die Defizitquote 1,3 % betragen. Der Referenzwert des 
Maastrichtvertrags beträgt 3 % des Bruttoinlandsprodukts.
Die im August 2001 veröffentlichten Ergebnisse für die Jahre 1991 
bis 2000 wurden - wie immer zum jetzigen Zeitpunkt - nicht 
überarbeitet. Es erfolgte lediglich eine Umrechnung von DM in Euro, 
wobei für alle Jahre einheitlich der konstante Faktor 1 Euro = 
1,95583 DM verwendet wurde.
Bruttoinlandsprodukt, Bruttonationaleinkommen            
                       und Volkseinkommen
1997    1998    1999    2000    2001
Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
Verwendung des
Bruttoinlandsprodukts
In jeweiligen Preisen
Private Konsumausgaben         2,6     2,9     3,5     2,9     3,2  
Konsumausgaben des Staates   - 0,3     1,4     2,4     1,6     2,0  
Bruttoanlageinvestitionen      0,5     2,9     3,3     2,8   - 3,9  
  Ausrüstungsinvestitionen     4,1     9,4     6,2     9,7   - 2,6  
  Bauinvestitionen           - 1,7   - 1,2     0,9   - 1,9   - 5,5  
  Sonstige Anlagen             6,1     8,7     9,7     5,9     4,2  
Inländische Verwendung         1,7     3,0     3,0     3,1     0,8  
Exporte                       12,6     7,1     4,8    16,5     6,1  
Importe                       11,7     7,0     7,2    18,5     3,0  
Bruttoinlandsprodukte(BIP)     2,1     3,1     2,3     2,6     1,9
In Preisen von 1995
Private Konsumausgaben         0,6     1,8     3,1     1,4     1,4  
Konsumausgaben des Staates     0,3     1,2     1,6     1,2     1,3  
Bruttoanlageinvestitionen      0,6     3,0     4,2     2,3   - 4,1  
  Ausrüstungsinvestitionen     3,7     9,2     7,2     8,7   - 3,4  
  Bauinvestitionen           - 1,5   - 1,0     1,5   - 2,5   - 5,7  
  Sonstige Anlagen             5,9    10,7    13,7     8,9     6,0  
Inländische Verwendung         0,6     2,4     2,6     2,0   - 0,5  
Exporte                       11,2     6,8     5,6    13,2     5,1  
Importe                        8,3     8,9     8,5    10,0     2,0  
Bruttoinlandsprodukt(BIP)      1,4     2,0     1,8     3,0     0,6  
Nachrichtlich:
  BIP je Erwerbstätigen
  (Produktivität)              1,6     0,9     0,6     1,3     0,4
Bruttonationaleinkommen
  (Bruttosozialprodukt)
In jeweiligen Preisen          2,0     2,8     2,4     2,8     1,7  
In Preisen von 1995            1,3     1,7     2,0     3,3     0,4
Volkseinkommen                 1,7     2,7     1,5     2,8     1,4  
Arbeitnehmerentgelt            0,4     2,1     2,7     2,9     1,9  
Unternehmens- und Vermögens-
  einkommen                    5,0     4,1   - 1,4     2,6     0,1
Wachstumsbeiträge zum realen BIP in %-Punkten 1)
Private Konsumausgaben         0,3     1,0     1,8     0,8     0,8  
Konsumausgaben des Staates     0,1     0,2     0,3     0,2     0,3  
Bruttoanlageinvestitionen      0,1     0,7     0,9     0,5   - 0,9  
  darunter: Ausrüstungs-
  investitionen                0,3     0,7     0,6     0,7   - 0,3  
Vorratsveränderungen u.ä.      0,0     0,5   - 0,4     0,4   - 0,6  
Außenbeitrag                   0,8   - 0,4   - 0,7     1,1     1,1
1) Absolute Veränderung in Prozent des BIP des Vorjahres.
Weitere Auskünfte erteilt: VGR-Infoteam, 
Telefon: (0611) 75-2626,
E-Mail:  vgr-bip-auskunft@destatis.de
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Telefon:(0611) 75-3444
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