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DESTATIS: Zum Einfluss der Euro-Bargeldeinführung auf die Preisentwicklung

Wiesbaden (ots)

Haben Einzelhandel und Dienstleister die
Einführung des  Euro-Bargeldes zu Beginn des Jahres zum Anlass 
genommen, ihre Preise  kräftig zu erhöhen? Destatis, das 
Statistische Bundesamt, und die  Deutsche Bundesbank haben in einer 
seit mehreren Monaten laufenden  gemeinsamen Studie etwa 18 000 
Preisreihen ausgewählter Güter des  täglichen Bedarfs aus 35 
Produktgruppen analysiert. Johann Hahlen,  Präsident des 
Statistischen Bundesamtes, hat heute in einem  Pressegespräch "Zum 
Einfluss der Euro-Bargeldeinführung auf die  Preisentwicklung" in 
Frankfurt/Main, Ergebnisse dieser Studie  vorgestellt.
  • Auf den gesamten Preisindex für die Lebenshaltung aller privaten Haushalte in Deutschland hat die Euro-Bargeldeinführung - wie die Preisbeobachtungen im Januar und Februar 2002 gezeigt haben - keinen erheblichen Einfluss gehabt. Die um Sondereffekte (Steuererhöhungen und witterungsbedingte Verteuerungen bei Obst und Gemüse) bereinigte Teuerungsrate lag im Januar 2002 bei 1,6 % und damit im Trend der letzten Monate.
  • Der Anteil euro-induzierter Preisänderungen ist stark gestiegen, besonders ausgeprägt zum Zeitpunkt der Einführung des Euro. Die Ergebnisse zeigen im Detail, dass bei den untersuchten Produkten von Januar 2001 bis Januar 2002 im Durchschnitt jede sechste Preisänderung (17,6 %) euro-induziert war. Dies sind Preisänderungen, die bei der Umstellung von einem attraktiven DM-Preis auf einen attraktiven Euro-Preis beobachtet werden. Von den Preisänderungen im Zeitraum Dezember 2001 bis Januar 2002 war dagegen mehr als jede zweite (53,2 %) euro-induziert. Der geschätzte Einfluss aller seit Jahresbeginn 2001 festgestellten euro-induzierten Preisänderungen für die untersuchten Produktgruppen - nicht für den Verbraucherpreisindex insgesamt - liegt zur Zeit zwischen - 0,3 und + 1,4 Prozentpunkten.
  • Differenziert nach Gütern ergibt sich ein unterschiedliches Bild.
  • Die Umstellungseffekte sind bei Dienstleistungen am deutlichsten. Hier erfolgte die Umstellung auf attraktive Euro-Preise nahezu auf einen Schlag. Damit einher gingen spürbare Preiserhöhungen (im Vormonatsvergleich + 2,6 % bei Chemischer Reinigung, + 1,9 % bei Ausschank von Bier, + 2,0 % bei Friseurleistungen).
  • Die Lebensmittelpreise sind nach den Preiserhöhungen im Vorjahr nunmehr rückläufig. Für die 10 untersuchten Produkte aus dem Lebensmittelbereich war - bei einer leicht überdurchschnittlichen Jahresteuerungsrate von + 2,6 % - für den Zeitraum von Dezember 2001 zu Januar 2002 ein leichter Preisrückgang um 0,2 % zu beobachten. Die Vermutung, im Vorfeld der Euro-Bargeldeinführung habe der Lebensmitteleinzelhandel im Jahr 2001 Erhöhungen auf neue DM- Schwellenpreise vorgenommen, um sie nach der Währungsumstellung auf Euro- Schwellenpreise zu senken, wird durch die vorliegenden Zahlen gestützt.
  • Der Einfluss der Euro-Bargeldeinführung auf das Preisniveau ist wissenschaftlich exakt nicht bestimmbar. Preisbeobachtungen reichen für eine Ursachenanalyse nicht aus. Sie können allenfalls zeigen, wie sich Preisgestaltung und Preisverteilung in den letzten Monaten verändert haben.
Die aktualisierte Darstellung der Preisanalysen von Destatis aus 
Anlass der Euro-Einführung im Internet enthält die neuen Ergebnisse 
und grafische Darstellungen für eine Reihe ausgewählter Produkte. Sie 
ist zu finden unter: 
http://www.destatis.de/basis/d/preis/vpitsti10.htm
Weitere Auskünfte erteilt: Nadin Engelhardt, 
Telefon: (0611) 75-2621,
E-Mail:  verbraucherpreisindex@destatis.de
ots-Originaltext
DESTATIS, Statistisches Bundesamt

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

DESTATIS, Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon:(0611) 75-3444
Email:presse@destatis.de

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