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Verbraucherpreise April 2016: - 0,1 % gegenüber April 2015/Preisanstieg bei Nahrungsmitteln hat sich abgeschwächt

Wiesbaden (ots)

Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im April 2016 um 0,1 % niedriger als im April 2015. Damit schwächte sich die Inflationsrate - gemessen am Verbraucherpreisindex - nach einem leichten Anstieg im Vormonat wieder ab. Eine negative Inflationsrate hatte es zuletzt im Januar 2015 (- 0,3 %) gegeben. Im Vergleich zum März 2016 sank der Verbraucherpreisindex im April um 0,4 %. Das Statistische Bundesamt (Destatis) bestätigt damit seine korrigierten vorläufigen Gesamtergebnisse vom 29. April 2016.

Dämpfend auf die Gesamtteuerung im April 2016 wirkte - wie bereits in den Vormonaten - vor allem die Preisentwicklung von Mineralölprodukten (- 16,3 %, davon leichtes Heizöl: - 28,6 %; Kraftstoffe: - 12,9 %). Deutlich günstiger als ein Jahr zuvor waren auch andere Energieprodukte (zum Beispiel Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme: - 9,3 %; feste Brennstoffe: - 3,8 %). Nur die Preise für Strom erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat leicht (+ 0,8 %). Energie insgesamt verbilligte sich binnen Jahresfrist um 8,5 %. Ohne Berücksichtigung der Energie hätte die Inflationsrate im April 2016 bei + 0,9 % gelegen.

Preissenkend wirkte sich im April 2016 auch die frühe Lage von Ostern aus (2016: Ende März, 2015: Anfang April): Im Jahresvergleich gingen durch den Kalendereffekt vor allem die Preise für Pauschalreisen zurück (- 8,8 %, darunter ins Ausland: - 9,7 %). Zudem hat sich im April 2016 der Preisanstieg bei Nahrungsmitteln (+ 0,5 %) wieder abgeschwächt (März 2016: + 1,3 %). Dies zeigte sich unter anderem bei Gemüse (+ 5,1 %), Obst (+ 2,4 %) sowie Fisch und Fischwaren (+ 3,3 %). Deutlich billiger wurden Speisefette und Speiseöle (- 6,9 %, darunter Butter: - 14,4 %). Auch für Molkereiprodukte mussten Verbraucher weniger als vor einem Jahr bezahlen (- 4,0 %, darunter Schnittkäse: - 9,7 %; Sahne: - 7,6 %).

Die Preise für Waren insgesamt sanken im April 2016 im Vergleich zum April 2015 um 1,0 %, maßgeblich bestimmt durch den Preisrückgang bei der Energie. Zudem verbilligten sich Kaffee, Tee und Kakao (- 3,3 %) sowie Artikel und Erzeugnisse für die Körperpflege (- 2,1 %). Einige Waren verteuerten sich hingegen erheblich, zum Beispiel Schmuck und Uhren (+ 4,8 %) sowie Tabakwaren (+ 4,3 %).

Im Gegensatz zum Preisrückgang bei Waren verteuerten sich Dienstleistungen insgesamt im Vergleich zum April 2015 um 0,8 %. Die Nettokaltmieten stiegen dabei binnen Jahresfrist moderat um 1,0 %. Deutlicher verteuerten sich unter anderem Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+ 3,6 %), Sport- und Erholungsdienstleistungen (+ 2,8 %), Verbundfahrkarten (+ 2,6 %) sowie Versicherungsdienstleistungen (+ 2,6 %). Dämpfend auf die Preisentwicklung bei Dienstleistungen wirkten hingegen neben den Pauschalreisen (- 8,8 %) auch die Preise für Flugtickets (- 2,6 %) und Telekommunikationsdienstleistungen (- 1,6 %).

Veränderung im April 2016 gegenüber dem Vormonat März 2016 Im Vergleich zum März 2016 sank der Verbraucherpreisindex im April 2016 um 0,4 %. Dabei entwickelten sich die Preise im Vergleich zum Vormonat gegenläufig: Der Preisrückgang bei Dienstleistungen (- 1,2 %) wurde durch die Preiserhöhung bei Waren (+ 0,6 %) teilweise ausgeglichen.

Auch in den einzelnen Gütergruppen gab es auffällige Gegensätze: Zum Beispiel wurde im April 2016 erneut leichtes Heizöl binnen Monatsfrist billiger (- 1,0 %), hingegen verteuerten sich Kraftstoffe im gleichen Zeitraum (+ 3,0 %). Bei den Nahrungsmitteln standen erheblichen Preisrückgängen bei Erdbeeren, Himbeeren oder anderen Beeren (- 10,6 %) Preisanstiege bei Möhren, Hülsenfrüchten, Spargel oder Ähnlichem (+ 4,7 %) gegenüber.

Harmonisierter Verbraucherpreisindex für Deutschland Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im April 2016 um 0,3 % unter dem Stand von April 2015. Im Vergleich zum Vormonat März 2016 sank der Index im April 2016 um 0,5 %. Die korrigierten vorläufigen Ergebnisse für den HVPI vom 29. April 2016 wurden damit bestätigt.

Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit Tabellen sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.

Weitere Auskünfte:

Telefon: (0611) 75-4777, www.destatis.de/kontakt

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