Ausführliche Ergebnisse zur Wirtschaftsleistung im 2. Quartal 2018
Wiesbaden (ots)
Bruttoinlandsprodukt, 2. Quartal 2018 * +0,5 % zum Vorquartal (preis-, saison- und kalenderbereinigt) * +2,3 % zum Vorjahresquartal (preisbereinigt) * +2,0 % zum Vorjahresquartal (preis- und kalenderbereinigt)
Die deutsche Wirtschaft ist weiter auf Wachstumskurs: Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) bereits in seiner Schnellmeldung am 14. August 2018 mitgeteilt hatte, war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal 2018 - preis-, saison- und kalenderbereinigt - um 0,5 % höher als im Vorquartal. Im ersten Quartal 2018 hatte es einen etwas schwächeren Anstieg des BIP von 0,4 % gegeben.
Wachstumsimpulse zum Vorquartal kamen aus dem Inland Auf der Verwendungsseite des Bruttoinlandsprodukts kamen die positiven Impulse im Vorquartalsvergleich (preis-, saison- und kalenderbereinigt) vor allem aus dem Inland. Die privaten Haushalte steigerten ihre Konsumausgaben um 0,3 %, die staatlichen Konsumausgaben waren um 0,6 % höher als im Vorquartal. Auch die Investitionen legten zu: In Ausrüstungen wurde 0,3 % und in Bauten 0,6 % mehr investiert als im ersten Quartal 2018. Insgesamt stieg die inländische Verwendung im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Jahres deutlich um 0,9 Prozent.
Im Vergleich zum ersten Quartal 2018 wurden vorläufigen Berechnungen zufolge 0,7 % mehr Waren und Dienstleistungen exportiert. Die Importe stiegen im selben Zeitraum mit + 1,7 % deutlich stärker.
Vorjahresvergleich zeigt kräftiges Wirtschaftswachstum Im Vorjahresvergleich stieg das preisbereinigte BIP im zweiten Quartal 2018 um 2,3 % (erstes Quartal 2018: +1,4 %).
Bei kalenderbereinigter Betrachtung ergab sich im zweiten Quartal 2018 ein BIP-Wachstum von 2,0 % (nach 2,1 % im ersten Quartal 2018). Es stand ein Arbeitstag mehr zur Verfügung als im zweiten Quartal 2017.
Anstieg der Zahl der Erwerbstätigen setzt sich auch im 2. Quartal 2018 fort Die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal 2018 wurde von 44,8 Millionen Erwerbstätigen im Inland erbracht, das waren 599 000 Personen oder 1,4 % mehr als ein Jahr zuvor (siehe Pressemitteilung 301/18 vom 14. August 2018).
Die Zahl der durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden je Erwerbstätigen stieg nach ersten vorläufigen Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit ebenfalls um 1,4 %. Das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen - also die Gesamtzahl der geleisteten Arbeitsstunden aller Erwerbstätigen - erhöhte sich um 2,7 %.
Die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität - gemessen als preisbereinigtes Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigenstunde - ging nach vorläufigen Berechnungen gegenüber dem Vorjahr um 0,4 % zurück. Je Erwerbstätigen gerechnet stieg die Arbeitsproduktivität um 1,0 %.
Wachstumsimpulse kamen auch im Vorjahresvergleich überwiegend aus dem Inland Im Vorjahresvergleich kamen im zweiten Quartal 2018 positive Impulse aus dem Inland: Sowohl die privaten Konsumausgaben als auch die staatlichen Konsumausgaben stiegen preisbereinigt um 1,0 %. In Ausrüstungen - darunter fallen hauptsächlich Maschinen und Geräte sowie Fahrzeuge - wurde preisbereinigt 5,4 % mehr investiert als im zweiten Quartal 2017. Die Bauinvestitionen stiegen um 3,2 %, wobei insbesondere in den Bau von Wohnungen mehr investiert wurde als ein Jahr zuvor. Insgesamt stieg die inländische Verwendung um 2,2 %.
Vorläufigen Berechnungen zufolge legten im zweiten Quartal 2018 neben den Exporten von Waren und Dienstleistungen (+4,2 %) auch die Importe (+4,1 %) gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum zu.
Bruttowertschöpfung in nahezu allen Wirtschaftsbereichen gestiegen Auf der Entstehungsseite des Bruttoinlandsprodukts war die preisbereinigte Bruttowertschöpfung in allen Wirtschaftsbereichen mit Ausnahme der Land- und Forstwirtschaft höher als im zweiten Quartal 2017. Die größten Zuwachsraten gab es im Bereich Information und Kommunikation (+4,8 %) und im Verarbeitenden Gewerbe (+3,8 %). Insgesamt legte die Bruttowertschöpfung in allen Wirtschaftsbereichen um 2,4 % zu.
Arbeitnehmerentgelt kräftig gestiegen
In jeweiligen Preisen gerechnet waren sowohl das Bruttoinlandsprodukt als auch das Bruttonationaleinkommen im zweiten Quartal 2018 um 4,2 % höher als im zweiten Quartal 2017. Das Volkseinkommen nahm den ersten vorläufigen Berechnungen zufolge insgesamt um 4,1 % zu, wobei das Arbeitnehmerentgelt mit +4,7 % stärker stieg als die Unternehmens- und Vermögenseinkommen mit +3,0 %. Die Bruttolöhne und -gehälter und die Nettolöhne und -gehälter der Arbeitnehmer lagen jeweils um 4,9 % über dem Niveau des zweiten Quartals 2017. Im Durchschnitt je Arbeitnehmer stiegen die Löhne und Gehälter weniger stark (brutto und netto jeweils um 3,2 %), da auch die Anzahl der Arbeitnehmer im Vergleich zum Vorjahresquartal zunahm (+1,7 %). Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte erhöhte sich um 3,2 % und damit stärker als die privaten Konsumausgaben in jeweiligen Preisen (+2,6 %).
Überarbeitung der bisherigen Ergebnisse
Neben der Erstberechnung des zweiten Quartals 2018 wurden - wie jedes Jahr im August - auch die bisher veröffentlichten Ergebnisse der letzten vier Jahre (ab 2014) sowie des ersten Quartals 2018 überprüft und, soweit erforderlich, revidiert. Die ersten vorläufigen Ergebnisse werden mehrmals überarbeitet, um neu verfügbare statistische Informationen einzuarbeiten. Die Datennutzer können somit stets auf bestmögliche Ergebnisse für Analysen und Prognosen zurückgreifen. Wie bereits in der Schnellmeldung vom 14. August 2018 berichtet, ergaben sich dabei preisbereinigte Veränderungsraten des jährlichen und vierteljährlichen BIP, die um bis zu 0,5 Prozentpunkte von den bisher veröffentlichten Ergebnissen abweichen. In einzelnen Komponenten des BIP fallen die Korrekturen deutlich größer aus. Darüber hinaus kann es, wie üblich bei saison- und kalenderbereinigten Reihen, zu geänderten Ergebnissen in der gesamten Zeitreihe ab 1991 kommen.
Die vollständige Pressemitteilung mit Tabellen sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de/presseaktuell zu finden.
Weitere Auskünfte: VGR-Infoteam, Telefon: +49 (0) 611 / 75 26 26, www.destatis.de/kontakt
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