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75,8 Mrd. Euro Finanzierungsdefizit der öffentlichen Haushalte

Wiesbaden (ots)

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, gingen
in den ersten drei Quartalen 2002 die Einnahmen der öffentlichen
Haushalte (Bund, Sondervermögen des Bundes, Länder, Gemeinden und
Sozialversicherung) gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um
1,3% auf 660,5 Mrd. Euro zurück. Dagegen stiegen die öffentlichen
Ausgaben um 2,4% auf 736,5 Mrd. Euro. Hieraus ergab sich
(einschließlich des Saldos der internen Verrechnungen) bis Ende
September 2002 ein Finanzierungsdefizit der öffentlichen Haushalte in
Abgrenzung der Finanzstatistik von 75,8 Mrd. Euro. Es lag damit um
26,1 Mrd. Euro über dem vergleichbaren Vorjahresdefizit von 49,7 Mrd.
Euro.
Das Finanzierungsdefizit vergrößerte sich in den ersten drei
Quartalen 2002 gegenüber dem Vorjahreszeitraum beim Bund von 28,3
Mrd. Euro auf 41,6 Mrd. Euro und bei den Ländern von 14,4 Mrd. Euro
auf 23,0 Mrd. Euro. Bei den Gemeinden verdoppelte es sich von 3,2
Mrd. Euro auf 6,3 Mrd. Euro. Auch die Sozialversicherung wies ein
Finanzierungsdefizit auf, das sich von 8,2 Mrd. Euro auf 13,4 Mrd.
Euro erhöhte - vor allem auf Grund höherer Defizite bei der
gesetzlichen Rentenversicherung und bei der Bundesanstalt für Arbeit.
Nur bei den Sondervermögen des Bundes ergab sich ein
Finanzierungsüberschuss, der sich von 4,5 Mrd. Euro auf 8,5 Mrd. Euro
erhöhte.
Zu dem Einnahmenrückgang der öffentlichen Haushalte trugen
rückläufige Steuereinnahmen der Gebietskörperschaften (Bund, Länder,
Gemeinden) maßgeblich bei. Mit 293,7 Mrd. Euro fielen sie in den
ersten drei Quartalen 2002 um 3,9% niedriger aus als im
entsprechenden Vorjahreszeitraum. Gründe für die negative Entwicklung
sind das schwache Wirtschaftswachstum, aber auch die Entlastungen aus
der Steuerreform zu Jahresbeginn. Die Steuereinnahmen des Bundes
gingen um 2,6% auf 146,4 Mrd. Euro zurück. Noch stärker fiel der
Rückgang bei den Ländern mit 4,9% auf 116,6 Mrd. Euro aus. Bei den
Gemeinden sanken die Steuereinnahmen bis Ende September 2002 um 6,4%
auf 30,7 Mrd. Euro. Die Einnahmen der gesetzlichen Sozialversicherung
aus Beiträgen erhöhten sich dagegen leicht um 1,8% auf 269,3 Mrd.
Euro.
Von den großen Ausgabeblöcken nahmen in den ersten drei Quartalen
2002 die Personalausgaben um 2,5% auf 134,4 Mrd. Euro zu. Während
sich die Personalausgaben des Bundes nur geringfügig um 1,1%
erhöhten, stiegen sie bei Ländern und Gemeinden jeweils um 2,7%, bei
den Trägern der Sozialversicherung um 5,0%. Die laufenden
Sachausgaben der öffentlichen Haushalte erhöhten sich um 1,9% auf
158,2 Mrd. Euro. Überdurchschnittlich stiegen die Ausgaben für
Sozialleistungen (+ 4,2% auf 265,5 Mrd. Euro) und die Zinsausgaben (+
3,3% auf 55,7 Mrd. Euro), während die Bauausgaben um 4,6% auf 18,1
Mrd. Euro zurückgingen.
Der Schuldenstand der öffentlichen Haushalte erhöhte sich bis Ende
September 2002 auf 1 244,6 Mrd. Euro (+ 5,2%).
Die vorgenannten Ergebnisse enthalten z.T. noch vorläufige Daten
für die kommunalen Gebietskörperschaften. Die endgültigen Ergebnisse
werden im Februar 2003 in der Fachserie 14, Reihe 2 "Finanzen und
Steuern, Vierteljährliche Kassenergebnisse der öffentlichen
Haushalte" in tieferer Gliederung veröffentlicht (Verlag
Metzler-Poeschel, Verlagsauslieferung SFG-Servicecenter Fachverlage
GmbH, Postfach 43 43, 72774 Reutlingen, Telefon: 07071/935350,
Telefax: 07071/935335,  destatis@s-f-g.com, Bestell-Nr.
2140200-01724). Weitere Ergebnisse der öffentlichen Finanzen können
im Internet unter www.destatis.de /Finanzen und Steuern abgerufen
werden.
Weitere Auskünfte erteilt: Renate Schulze-Steikow, 
Telefon: (0611) 75-4166,
E-Mail:  gesamthaushalt@destatis.de
ots-Originaltext
Statistisches Bundesamt

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon:(0611) 75-3444
Email:presse@destatis.de

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