Öffentliche Schulden zum Ende des 4. Quartals 2018 um 2,7 % niedriger als im Vorjahr
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Wiesbaden (ots)
Der Öffentliche Gesamthaushalt (Bund, Länder, Gemeinden/Gemeindeverbände und Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte) war beim nicht-öffentlichen Bereich (Kreditinstitute sowie sonstiger inländischer und ausländischer Bereich, zum Beispiel private Unternehmen im In- und Ausland) zum Ende des 4. Quartals 2018 mit 1 914,3 Milliarden Euro verschuldet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis vorläufiger Ergebnisse weiter mitteilt, sank der Schuldenstand gegenüber dem Ende des 4. Quartals 2017 um 2,7 % beziehungsweise 53,0 Milliarden Euro. Gegenüber dem 3. Quartal 2018 verringerte sich der Schuldenstand um 0,7 % beziehungsweise 14,4 Milliarden Euro.
Bund kann Schulden um 29,1 Milliarden Euro verringern
Alle Ebenen des Öffentlichen Gesamthaushalts haben Schulden abgebaut. Die Verschuldung des Bundes sank gegenüber dem Ende des 4. Quartals 2017 um 29,1 Milliarden Euro beziehungsweise 2,3 % auf 1 213,4 Milliarden Euro. Der Bund konnte seine Wertpapierschulden um 19,3 Milliarden Euro (-1,7 %), seine Kassenkredite um 8,4 Milliarden Euro (-28,7 %) und seine Kredite um 1,4 Milliarden Euro (-3,1 %) abbauen.
Verkauf der HSH Nordbank drückt Landesergebnisse in Schleswig-Holstein und Hamburg
Die Länder waren zum Ende des 4. Quartals 2018 mit 570,7 Milliarden Euro verschuldet. Das entspricht einem Rückgang um 2,7 % beziehungsweise 16,1 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahresquartal. Bis auf Hamburg, Schleswig-Holstein und Bremen haben alle Bundesländer ihre Schulden verringert. Für Schleswig-Holstein betrug der Anstieg 5,2 %, für Hamburg 5,0 % und Bremen 2,8 %. Bei Schleswig-Holstein und Hamburg waren Schuldenaufnahmen im Zusammenhang mit dem Verkauf der HSH Nordbank ein wesentlicher Grund für diese Entwicklung, da die HSH Finanzfonds Anstalt des öffentlichen Rechts die Rückgarantie der Länder aus dem Jahr 2009 in Anspruch genommen hat. Den höchsten Rückgang hatte Bayern mit -13,9 %, gefolgt von Sachsen (-9,4 %) und Thüringen (-7,4 %).
"Hessenkasse" übernimmt weitere Schulden von hessischen Kommunen
Der Schuldenstand der Gemeinden und Gemeindeverbände verringerte sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 5,6 % (-7,8 Milliarden Euro) auf 129,7 Milliarden Euro. Bis auf Baden-Württemberg und Niedersachsen konnten alle Gemeinden und Gemeindeverbände der Länder ihre Schuldenstände reduzieren. Der Anstieg in Baden-Württemberg betrug 1,3 % und in Niedersachsen 1,2 %. Starke Rückgänge der Schuldenstände gab es in Sachsen (-9,0 %) und Thüringen (-7,5 %).
Besonders groß war der Rückgang in Hessen (-26,9 %). Hier ist zu berücksichtigen, dass die "Hessenkasse" zum 31.12.2018 weitere Kassenkredite von hessischen Kommunen in Höhe von 1,3 Milliarden Euro übernommen hat, die nicht mehr in der Schuldenstatistik nachgewiesen werden. Seit dem 17.09.2018 wurden damit insgesamt 4,9 Milliarden Euro Kassenkreditschulden der Kommunen abgelöst. Ohne diese Übernahme wäre der Schuldenstand der hessischen Kommunen um 1,6 % gestiegen.
Die Sozialversicherung war zum Ende des 4. Quartals 2018 mit 400 Millionen Euro verschuldet. Dies waren 8,0 % beziehungsweise 35 Millionen Euro weniger als am Ende des 4. Quartals 2017.
Methodische Hinweise
Die in der vierteljährlichen Schuldenstatistik nachgewiesenen Schuldenstände können von den haushaltsmäßigen Schuldenständen abweichen.
Die Verschuldung der Länder enthält auch die empfangenen Barsicherheiten aus Derivatgeschäften des Landes (zum Beispiel Nordrhein-Westfalen für das 4. Quartal 2017 in Höhe von 919,7 Millionen Euro und für das 4. Quartal 2018 in Höhe von 1 445,3 Millionen Euro).
Die Schulden der Kernhaushalte der Sozialversicherung wurden auf Basis des Ergebnisses zum 31. Dezember 2017 der jährlichen Schuldenstatistik mit 399 Millionen Euro fortgeschrieben.
Die vollständige Pressemitteilung mit Tabelle sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter http://www.destatis.de zu finden.
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Sprecher im O-Ton-Beitrag ist: Florian Burg, Pressesprecher, Statistisches Bundesamt
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