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Statistisches Bundesamt: Einbürgerungen im Jahr 2002 weiterhin auf hohem Niveau

Wiesbaden (ots)

Rund 154 500 Ausländerinnen und Ausländer wurden
in Deutschland im Verlauf des Jahres 2002 eingebürgert. Das waren
nach Angaben des Statistischen Bundesamtes rund 23 600 (- 13,2%)
Einbürgerungen weniger als 2001 (ca. 178 100). Für die Jahre 1997 bis
1999 vor der Reform des Staatsangehörigkeitsrechts betrug der
Jahresdurchschnitt 110 990 Einbürgerungen.
Zum einen wurden nur noch 13 900 ausländische Personen auf Grund
der Übergangsregelung gemäß § 102 a AuslG nach den vor dem 1. Januar
2000 geltenden Regelungen eingebürgert; das waren 13 400 (- 49,1%)
weniger Personen als 2001. Zum anderen wurden lediglich 4 400 in
Deutschland zwischen 1990 und 2000 geborene Kinder ausländischer
Eltern nach der befristeten Übergangsregelung des § 40 b
Staatsangehörigkeitsgesetz (StAG) eingebürgert, 19 000 (- 81,2%)
weniger als 2001.
Diesem Rückgang steht 2002 eine Zunahme bei den sogenannten
Anspruchs- und Ermessenseinbürgerungen nach neuem Recht gegenüber.
Von allen Eingebürgerten des Jahres 2002 erwarben 112 600 und damit
rund 73% die deutsche Staatsangehörigkeit auf Grundlage der seit dem
1. Januar 2000 geltenden Neufassung des § 85 Ausländergesetz (AuslG)
durch das Reformgesetz zum Staatsangehörigkeitsrecht. Dies war eine
Zunahme von 10 700 (+ 10,5%) gegenüber 2001. Rechtliche Voraussetzung
der Anspruchseinbürgerung ist ein mindestens achtjähriger
rechtmäßiger Aufenthalt in Deutschland; erst kürzere Zeit in
Deutschland lebende ausländische Ehegatten und minderjährige Kinder
solcher Personen können mit eingebürgert werden
(Ermessenseinbürgerung).
Weitere 21 300 (13,8%) Ausländerinnen und Ausländer erhielten nach
sonstigen Bestimmungen des neuen Staatsangehörigkeitsgesetzes die
deutsche Staatsangehörigkeit, darunter vor allem Ehegatten von
Deutschen; im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich ein Rückgang um 2 100
(- 9,0%).
Betrachtet nach der früheren Staatsangehörigkeit stellten wiederum
Türkinnen und Türken den größten Anteil aller Einbürgerungen: Im Jahr
2002 wurden rund 64 600 Personen mit türkischer Staatsangehörigkeit
eingebürgert. Ihr Anteil an allen Einbürgerungen ist mit 41,8%
deutlich höher als der Anteil der türkischen Staatsangehörigen an
allen in Deutschland lebenden ausländischen Personen (26,0%). An
zweiter Stelle folgten im Jahr 2002 13 000 Eingebürgerte aus dem
Iran. Weitere 8 400 Eingebürgerte besaßen eine ehemals jugoslawische
Staatsangehörigkeit.
Einbürgerungen von Ausländern 1994 bis 2002
Einbürgerungen von        
                        Ausländern/-innen        
                                 Veränderung     
  Jahr              Anzahl      gegenüber dem    
                                 Vorjahr in %
1994              61 709               -       
  1995              71 981          + 16,6       
  1996              86 356          + 20,0       
  1997              82 913           - 4,0       
  1998             106 790          + 28,8       
  1999             143 267          + 34,2       
  2000             186 688          + 30,3       
  2001             178 098           - 4,6       
  2002             154 547          - 13,2
Eingebürgerte Ausländer im Jahr 2001 nach ausgewählten    
              bisherigen Staatsangehörigkeiten
Land der bisherigen                     Anteil an allen  
    Staatsangehörigkeit            Anzahl    Einbürgerungen  
                                                 in %
Türkei                             64 631        41,8        
Iran, Islamische Republik          13 026         8,4        
Ehem. Jugoslawien                   8 375         5,4        
Afghanistan                         4 750         3,1        
Marokko                             3 800         2,5        
Russische Föderation                3 734         2,4        
Ukraine                             3 656         2,4        
Libanon                             3 300         2,1        
Kroatien                            2 974         1,9        
Sri Lanka                           2 904         1,9        
Irak                                1 721         1,1
Weitere Auskünfte erteilt:	 Elle Krack-Roberg, 
Telefon: (0611) 75-2046,
E-Mail:  elle.krack-roberg@destatis.de
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