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Dienstleistungsbereich im 3. Quartal 2020: Umsatzanstieg um 3,7 % gegenüber Vorquartal

Wiesbaden (ots)

Umsatz in ausgewählten Dienstleistungsbereichen, 3. Quartal 2020

+3,7 % zum Vorquartal

-9,9 % zum Vorjahresquartal

Beschäftigte in ausgewählten Dienstleistungsbereichen, 3. Quartal 2020

+0,3 % zum Vorquartal

-2,4 % zum Vorjahresquartal

Der Dienstleistungsbereich in Deutschland hat sich im 3. Quartal 2020 leicht erholt, nachdem er im 2. Quartal besonders stark von der Corona-Pandemie betroffen war. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, lagen die Umsätze in ausgewählten Dienstleistungsbereichen im 3. Quartal 2020 kalender- und saisonbereinigt um 3,7 % höher als im Vorquartal. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ist der bereinigte Umsatz jedoch um 9,9 % gesunken. Gegenüber dem 4. Quartal 2019 - dem Quartal vor dem Beginn der Corona-bedingten Einschränkungen - liegt der Umsatz kalender- und saisonbereinigt 10,4 % niedriger.

Die saisonbereinigte Anzahl der Beschäftigten in ausgewählten Dienstleistungsbereichen nahm im Vergleich zum Vorquartal um 0,3 % zu, liegt damit aber immer noch um 2,4 % unter dem Stand des Vorjahresquartals.

Leichte Erholung in der Reisebranche im 3. Quartal, Umsatzrückgang bei Rechts- und Steuerberatung sowie Wirtschaftsprüfung

Im 3. Quartal 2020 kam es zu Umsatzzuwächsen gegenüber der Vorperiode in fast allen Dienstleistungsbereichen. Dabei waren die Zuwächse in der Regel umso höher, je stärker der Umsatzeinbruch im 2. Quartal 2020 gewesen ist. Den stärksten Zuwachs gab es im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, in dem die Umsätze um 10,2 % im Vergleich zum 2. Quartal 2020 gestiegen sind. Gleichwohl lag der Wert noch weit unterhalb des Vorkrisenniveaus (-27,3 %). Innerhalb dieses Wirtschaftsbereichs konnten Reisebüros, Reiseveranstalter und sonstige Reservierungsdienstleistungen das stärkste Umsatzwachstum gegenüber dem Vorquartal verzeichnen (+172,2 %). Damit waren die Umsätze jedoch immer noch etwa 76 % niedriger als im 4. Quartal 2019.

Demgegenüber stehen leichte Umsatzrückgänge in einzelnen anderen Branchen: Der Bereich Rechts- und Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung wies einen Umsatzrückgang von 4,3 % im Vergleich zum Vorquartal auf. Im Bereich Wach- und Sicherheitsdienste sowie Detekteien ist der Umsatz gegenüber dem Vorquartal um 2,8 % gesunken.

Etwa jede fünfte in Deutschland beschäftigte Person ist in den einbezogenen Dienstleistungsbereichen tätig.

Die ausgewählten Dienstleistungsbereiche umfassen:

* Verkehr und Lagerei (zum Beispiel Landverkehr auf Straße und Schiene (einschließlich Transport in Rohrfernleitungen), Schifffahrt, Luftfahrt, Lagerei sowie sonstige Dienstleistungen für den Verkehr (unter anderem Betrieb von Verkehrswegen, Bahnhöfen, Flughäfen sowie Post-, Kurier- und Expressdienste)

* Information und Kommunikation (zum Beispiel Verlagswesen, Herstellung, Verleih und Vertrieb von Filmen und Musik, Kinos, Rundfunkveranstalter, Telekommunikation sowie Informationsdienstleistungen)

* Freiberufliche und technische Dienstleistungen (zum Beispiel Rechts- und Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung, Architektur- und Ingenieurbüros, technische, physikalische und chemische Untersuchung, Unternehmensberatung, Werbung und Marktforschung, Design, Fotografie sowie Dolmetschen)

* Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (zum Beispiel Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften, Reisebüros und Reiseveranstalter, private Wach- und Sicherheitsdienste, Gebäudereinigung, Detekteien, Call-Center sowie Messe- und Kongressveranstalter).

Methodische Hinweise

In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen unabhängig. In der aktuellen Corona-Krise kann es durch die starken Rückgänge insbesondere im März/April 2020 und die sich seitdem langsam einstellende Erholung zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen. Wichtig sind beide Betrachtungsweisen: Wie ist die konjunkturelle Entwicklung gemessen am Vormonats-/Vorquartalsvergleich, und wie weit ist der Aufholprozess im Vergleich zum Vorjahresniveau? Um zusätzlich einen direkten Vergleich zum Vorkrisenniveau zu ermöglichen, wird bis auf Weiteres in allen Pressemitteilungen zu Konjunkturindikatoren, die saisonbereinigt vorliegen, ein Vergleich zum Februar 2020 beziehungsweise zum 4. Quartal 2019 dargestellt.

Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

Weitere Auskünfte:

Dienstleistungen,

Telefon: +49 (0) 611 / 75 35 35,

www.destatis.de/kontakt

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