Einzelhandelsumsatz im Dezember 2020 um 9,6 % niedriger als im Vormonat
Textilien, Bekleidung, Schuhe fast -40 %, Internet- und Versandhandel +31 %
Wiesbaden (ots)
Einzelhandelsumsatz, Dezember 2020 (vorläufig)
-9,6 % zum Vormonat (real, kalender- und saisonbereinigt)
-9,3 % zum Vormonat (nominal, kalender- und saisonbereinigt)
+1,5 % zum Vorjahresmonat (real)
+2,6 % zum Vorjahresmonat (nominal)
Jahresergebnis 2020 (vorläufig)
+3,9 % im Jahr 2020 gegenüber 2019 (real, vorläufig)
+5,1 % im Jahr 2020 gegenüber 2019 (nominal, vorläufig)
Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland haben im Dezember 2020 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) kalender- und saisonbereinigt real (preisbereinigt) 9,6 % und nominal (nicht preisbereinigt) 9,3 % weniger umgesetzt als im November 2020. Dieser Rückgang lässt sich mit dem erneuten Corona-Lockdown erklären, der eine Teilschließung des Einzelhandels ab dem 16. Dezember 2020 und somit einen teilweisen Wegfall des Weihnachtsgeschäfts bedeutete.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg der Umsatz real um 1,5 % und nominal um 2,6 %. Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland, war der Umsatz im Dezember 2020 kalender- und saisonbereinigt real 2,6 % niedriger.
Große Unterschiede zwischen den Branchen
Die verschiedenen Branchen des Einzelhandels haben sich im Dezember sehr unterschiedlich entwickelt, je nachdem, ob und wie stark sie von den Einschränkungen betroffen waren.
Der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren setzte im Dezember 2020 real 6,3 % und nominal 8,7 % mehr um als im Dezember 2019. Dabei lag der Umsatz der Supermärkte, SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkte real 7,1 % und nominal 9,5 % über dem des Vorjahresmonats. Der Facheinzelhandel mit Lebensmitteln (wie zum Beispiel der Facheinzelhandel mit Obst und Gemüse, Fleisch, Backwaren oder Getränken) setzte im entsprechenden Vergleich real 0,5 % und nominal 3,1 % mehr um.
Im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln sanken die Umsätze im Dezember 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat real um 1,5 % und nominal um 1,1 %. Der Handel mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren sowie der Einzelhandel mit Waren verschiedener Art (zum Beispiel Waren- und Kaufhäuser) brach real um 39,6 % beziehungsweise 26,8 % gegenüber dem Vorjahresmonat ein. Seit dem 16. Dezember 2020 sind diese Geschäfte weitgehend geschlossen. Ebenfalls betroffen war der Handel mit Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf mit einem Rückgang von 4,8 % im Vergleich zu Dezember 2019.
Von den Geschäftsschließungen stark profitiert hat indes der Internet- und Versandhandel mit real + 31,0 % und nominal + 31,9 %.
Im gesamten Jahr 2020 setzte der Einzelhandel in Deutschland real 3,9 % und nominal 5,1 % mehr um als im Vorjahr.
Methodische Hinweise:
In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen unabhängig. In der aktuellen Corona-Krise kann es durch die zeitweise starken Rückgänge und Anstiege zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen. Wichtig sind beide Betrachtungsweisen: Wie ist die konjunkturelle Entwicklung gemessen am Vormonats-/Vorquartalsvergleich, und wie weit ist der Aufholprozess im Vergleich zum Vorjahresniveau? Um zusätzlich einen direkten Vergleich zum Vorkrisenniveau zu ermöglichen, wird bis auf Weiteres in allen Pressemitteilungen zu Konjunkturindikatoren, die kalender- und saisonbereinigt vorliegen, ein Vergleich zum Februar 2020 beziehungsweise zum 4. Quartal 2019 dargestellt.
Weitere Informationen:
Die Revisionstabellen geben Auskunft über die Auswirkungen der Aktualisierungen auf die Ergebnisse.
Ergebnisse zum Einzelhandelsumsatz in tiefer Wirtschaftsgliederung, einschließlich der Unternehmensmeldungen, die nach dieser Pressemitteilung eingegangen sind, stehen in etwa 14 Tagen in der Datenbank GENESIS-Online zur Verfügung. Informationen zu aktuellen Datenergänzungen werden über das RSS-Newsfeed bereitgestellt.
Außerdem stehen zusätzliche Ergebnisse ergänzend zur Pressemitteilung unter www.destatis.de > Themen > Wirtschaft > Groß- und Einzelhandel zur Verfügung.
Krisenmonitor ermöglicht Vergleich zwischen Corona-Krise und Finanz- und Wirtschaftskrise
Der Einzelhandelsumsatz ist auch Teil des "Krisenmonitors" (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Der Krisenmonitor ergänzt die Sonderseite "Corona-Statistiken" (www.destatis.de/corona), die statistische Informationen zu den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie bündelt.
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Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.
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