All Stories
Follow
Subscribe to Statistisches Bundesamt

Statistisches Bundesamt

Januar 2021: Erwerbstätigkeit steigt saisonbereinigt leicht gegenüber dem Vormonat
Erwerbstätigenzahl weiterhin deutlich unter Vorkrisenniveau

WIESBADEN (ots)

Erwerbstätige mit Wohnort in Deutschland, Januar 2021

0,0 % zum Vormonat (saisonbereinigt)

-0,7 % zum Vormonat (nicht saisonbereinigt)

-1,6 % zum Vorjahresmonat

Im Januar 2021 waren nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) rund 44,3 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland (Inländerkonzept) erwerbstätig. Im Vergleich zum Vormonat stieg die Zahl der Erwerbstätigen im Januar 2021 saisonbereinigt leicht um 14 000 Personen (0,0 %). Die Zahl der Erwerbstätigen liegt somit weiterhin deutlich unter dem Vorkrisenniveau: So waren im Januar 2021 saisonbereinigt 1,6 % oder 726 000 Personen weniger erwerbstätig als im Februar 2020, dem Monat vor Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland.

Nicht saisonbereinigt sank die Zahl der Erwerbstätigen im Januar 2021 gegenüber dem Vormonat wie saisonal üblich, und zwar um 306 000 Personen (-0,7 %). Dies ist ein etwas geringerer Rückgang gegenüber dem Vormonat als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre in einem Januar (-329 000 Personen).

Rückgang der Erwerbstätigkeit gegenüber dem Vorjahr setzt sich fort

Gegenüber Januar 2020 nahm die Zahl der Erwerbstätigen deutlich um 1,6 % ab (-714 000 Personen). Der Rückgang der Erwerbstätigenzahl im Vorjahresvergleich setzte sich damit fort: Die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahreszeitraum hatte von Mai bis Oktober 2020 zwischen -1,4 % und -1,5 % gelegen, im November und Dezember bei -1,6 %. Im Vorkrisenmonat Februar 2020 war die Erwerbstätigkeit gegenüber dem Vorjahr dagegen noch um 0,4 % gestiegen (+199 000 Personen).

Bei den Ergebnissen ist zu beachten, dass Kurzarbeitende nach den Konzepten der Erwerbstätigenrechnung und der Arbeitskräfteerhebung als Erwerbstätige und nicht als Erwerbslose zählen.

Erwerbslosenquote im Januar 2021 bei 4,6 %

Nach Schätzungen auf Basis der Arbeitskräfteerhebung lag die Zahl der Erwerbslosen im Januar 2021 bei 2,04 Millionen Personen. Das waren 90 000 Personen beziehungsweise 4,6 % mehr als im Dezember 2020. Im Vergleich zum Januar 2020 stieg die Zahl der Erwerbslosen um 564 000 Personen (+38,2 %). Die Erwerbslosenquote lag im Januar 2021 bei 4,6 %.

Methodische Hinweise:

In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen weitgehend unabhängig. In der aktuellen Corona-Krise kann es durch die zeitweise starken Rückgänge zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen. Wichtig sind beide Betrachtungsweisen: Wie ist der konjunkturelle Trend gemessen am Vormonats-/Vorquartalsvergleich, und wie ist der aktuelle Stand im Vergleich zum Vorjahresniveau? Um zusätzlich einen direkten Vergleich zum Vorkrisenniveau zu ermöglichen, wird bis auf Weiteres in allen Pressemitteilungen zu Konjunkturindikatoren, die saisonbereinigt vorliegen, ein Vergleich zum Februar 2020 beziehungsweise zum 4. Quartal 2019 dargestellt.

Aufgrund der Corona-Pandemie ist derzeit eine erhöhte Unsicherheit bei der Schätzung der Erwerbstätigen- und Erwerbslosenzahlen vorhanden. Zudem wirken sich Probleme bei der Datenerhebung auf die Schätzung der Erwerbslosenzahlen aus.

Die Erwerbstätigenzahlen aus der Erwerbstätigenrechnung unterscheiden sich von denen aus der Arbeitskräfteerhebung. Die Abweichungen sind wesentlich auf die unterschiedlichen verwendeten Konzepte (Inländer- beziehungsweise Inlandskonzept) der beiden Statistiken zurückzuführen. Nähere Hinweise zu den Hintergründen der Ergebnisunterschiede zwischen Arbeitskräfteerhebung und Erwerbstätigenrechnung finden Sie in den Erläuterungen zur Statistik.

Erwerbstätige und Erwerbslose werden nach dem Erwerbsstatuskonzept der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) gezählt. Die ausgewiesene Erwerbslosigkeit darf deswegen nicht mit der registrierten Arbeitslosigkeit verwechselt werden, die von der Bundesagentur für Arbeit entsprechend dem Sozialgesetzbuch veröffentlicht wird. Für die Berechnung der Erwerbslosenquoten werden im Europäischen Statistischen System einheitlich die Ergebnisse der Arbeitskräfteerhebung zugrunde gelegt.

Der Mikrozensus einschließlich der integrierten Arbeitskräfteerhebung wurde technisch und methodisch neugestaltet und in dieser Form Anfang 2020 eingeführt. Aus technischen Gründen erfolgt die Datenerhebung seither mit Einschränkungen. Die Ergebnisse seit Januar 2020 wurden daher mit Hilfe einer Schätzung auf Basis der Ergebnisse der Vorperioden unter Berücksichtigung aktueller Entwicklungen ermittelt.

Krisenmonitor ermöglicht Vergleich zwischen Corona-Krise und Finanz- und Wirtschaftskrise

Die Zahlen zu den Erwerbstätigen sind auch Teil des "Krisenmonitors" (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Der Krisenmonitor ergänzt die Sonderseite "Corona-Statistiken" (www.destatis.de/corona), die statistische Informationen zu den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie bündelt.

Tief gegliederte Daten und lange Zeitreihen können in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden: Daten zu Erwerbstätigen aus der Erwerbstätigenrechnung sind unter den Tabellennummern 13321-0001 (Monate), 13321-0002 (Quartale) beziehungsweise 81000-0011 (Jahre) verfügbar. Daten zu Erwerbstätigen und Erwerbslosen aus der Arbeitskräfteerhebung sind unter der Tabellennummern 13231-0001 bis 13231-0003 (Monate) zu finden.

Das Statistische Bundesamt ist jetzt auch auf Instagram. Folgen Sie uns!

Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

Weitere Auskünfte:

für den Bereich der Erwerbstätigenrechnung:

Telefon: +49 (0) 611 / 75 29 32,

für den Bereich der Arbeitskräfteerhebung:

Telefon: +49 (0) 611 / 75 33 64,

www.destatis.de/kontakt

Pressekontakt:

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt

Pressestelle

Telefon: +49 611-75 34 44
www.destatis.de/kontakt

Original content of: Statistisches Bundesamt, transmitted by news aktuell

More stories: Statistisches Bundesamt
More stories: Statistisches Bundesamt
  • 02.03.2021 – 08:00

    Einzelhandelsumsatz im Januar 2021 um 4,5 % niedriger als im Vormonat / Textilien, Bekleidung, Schuhe -77 %, Internet- und Versandhandel +32 % gegenüber Vorjahresmonat

    WIESBADEN (ots) - Einzelhandelsumsatz, Januar 2021 (vorläufig) -4,5 % zum Vormonat (real, kalender- und saisonbereinigt) -3,9 % zum Vormonat (nominal, kalender- und saisonbereinigt) -8,7 % zum Vorjahresmonat (real) -7,4 % zum Vorjahresmonat (nominal) Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland haben im Januar 2021 ...

  • 01.03.2021 – 14:00

    Inflationsrate im Februar 2021 voraussichtlich +1,3 %

    WIESBADEN (ots) - Verbraucherpreisindex, Februar 2021: +1,3 % zum Vorjahresmonat (vorläufig) +0,7 % zum Vormonat (vorläufig) Harmonisierter Verbraucherpreisindex, Februar 2021: +1,6 % zum Vorjahresmonat (vorläufig) +0,6 % zum Vormonat (vorläufig) Die Inflationsrate in Deutschland - gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat - wird im Februar 2021 voraussichtlich +1,3 % betragen. Wie ...

  • 01.03.2021 – 08:00

    Tarifverdienste 2020: +2,1 % gegenüber dem Vorjahr

    WIESBADEN (ots) - Die Tarifverdienste in Deutschland sind im Jahr 2020 im Durchschnitt um 2,1 % gegenüber 2019 gestiegen. Dies geht aus dem Index der tariflichen Monatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen hervor. Das vorläufige Ergebnis in der Pressemitteilung vom 21. Dezember 2020 (+2,1 %) wird hiermit bestätigt. Dabei handelt es sich um den geringsten Anstieg der Tarifverdienste seit dem Jahr 2016 (ebenfalls ...