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Statistisches Bundesamt: Rund 20 Mill. Menschen in Deutschland über 60 Jahre alt

Wiesbaden (ots)

Ende 2002 waren von den 82,5 Mill. Menschen in
Deutschland 20,1 Mill. oder 24,4% über 60 Jahre und 3,4 Mill. (4,1%)
über 80 Jahre alt. 1992 lagen die entsprechenden Anteile noch bei
20,3% bzw. 3,9%.
Wie das Statistische Bundesamt zum "Internationalen Tag der
älteren Menschen" am 1. Oktober 2003 mitteilt, wird es in Zukunft
immer mehr Seniorinnen und Senioren geben: Die mittlere Variante der
10. Bevölkerungsvorausberechnung vom Juni 2003 geht für das Jahr 2030
von rund 27,9 Mill. Personen oder 34,4% der Gesamtbevölkerung aus,
die 60 Jahre oder älter sind. Für das Jahr 2050 werden dann 27,6
Mill. Einwohner (36,7%) ab 60 Jahren erwartet.
Nach Ergebnissen des aktuell vorliegenden Mikrozensus lebten im
April 2002 rund 14,5 Mill. Mitbürgerinnen und Mitbürger im Alter von
65 Jahren und mehr in Privathaushalten; in den meisten Fällen mit dem
Ehepartner (51%) oder allein (36%). Mit ledigen Kindern oder Enkeln
gemeinsam in einem Zwei-Generationen-Haushalt wohnte immerhin knapp
jeder zehnte Senior (9%). 2% der über 65-Jährigen lebten in einer
"Großfamilie", also gemeinsam in einem Haushalt mit einer Kinder-,
Eltern- und Großelterngeneration. Schon seit längerem nimmt das
Zusammenleben in Mehr-Generationen-Haushalten ab: Im früheren
Bundesgebiet wohnten im Jahr 1974 noch 14% der älteren Mitbürger in
einem Zwei-Generationen-Haushalt und 7% in einer "Großfamilie"
zusammen.
Immer mehr ältere Menschen nutzen heute ihre Freiräume, um sich
auch nach ihrem Berufsleben weiterzubilden; ganz im Sinne der viel
propagierten bildungspolitischen Maxime vom "Lebenslangen Lernen".
Ein Beispiel hierfür sind die sogenannten Gasthörer an Hochschulen,
die - auch ohne formale Hochschulreife - einzelne Kurse oder
Lehrveranstaltungen besuchen können. Im Wintersemester 2002/2003
waren an den Hochschulen in Deutschland insgesamt 40 800 Gasthörer
gemeldet, das sind gut 26% mehr als zehn Jahre zuvor. Während die
unter 60-jährigen Gasthörer in den vergangenen zehn Jahren um mehr
als 9 % abnahmen, stieg die Zahl derer, die 60 Jahre und älter waren,
deutlich an, von 6 600 auf knapp 17 500 (+ 164%). 1992 war jeder
fünfte Gasthörer 60 Jahre oder älter; seitdem hat sich dieser Anteil
kontinuierlich erhöht und bis zum Wintersemester 2002/2003 auf
nunmehr fast 43% mehr als verdoppelt.
Neben diesen Gasthörern waren im Wintersemester 2002/2003 an
deutschen Hochschulen noch 6 500 Studierende immatrikuliert, die ihr
60. Lebensjahr bereits vollendet hatten (0,3% aller Studierenden).
Die skizzierte Verschiebung des Bevölkerungsaufbaus hin zu
deutlich mehr älteren Menschen wird Folgen für die sozialen
Sicherungs- und Versorgungssysteme haben.
So sind mit zunehmendem Alter Menschen in der Regel eher
pflegebedürftig. Pflegebedürftigkeit tritt verstärkt allerdings erst
bei den über 85-Jährigen auf: Nach den Ergebnissen der
Pflegestatistik 2001 sind bei den 70- bis unter 75-Jährigen 5% der
Bevölkerung pflegebedürftig, während dieser Anteil bei den 85- bis
unter 90-Jährigen rund 40% beträgt. Der größte Teil der Pflege
erfolgt in privaten Haushalten. 70% der Pflegebedürftigen werden zu
Hause - meist durch Angehörige - versorgt. Rund 30% der
Pflegebedürftigen leben in Pflegeheimen. Ältere Pflegebedürftige
werden eher im Heim versorgt: Bei den 70- bis unter 75-Jährigen leben
23% der Pflegebedürftigen in Heimen, bei den 85- bis unter
90-Jährigen 39%.
Gut 44% aller im Jahr 2000 aus vollstationärer
Krankenhausbehandlung entlassenen Patientinnen und Patienten waren 60
Jahre oder älter. Chronische ischämische Herzkrankheit
(Minderdurchblutung des Herzens), Herzinsuffizienz und Altersstar
waren hier die Hauptdiagnosen. Die 80- bis unter 90-Jährigen mussten
mit 5 800 vollstationären Krankenhausfällen je 10 000 Einwohner
dieser Altersgruppe am häufigsten ins Krankenhaus.
Zusätzliche Informationen aus den genannten Themengebieten
(Bevölkerung, Mikrozensus, Bildung und Kultur, Sozialleistungen und
Gesundheitswesen) zum Komplex "Ältere Menschen in Deutschland" sind
im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
www.destatis.de abrufbar.
Weitere Auskünfte erteilt: Wolfgang Riege-Wcislo,
Telefon: (0611) 75-2376,
E-Mail:  presse@destatis.de
ots-Originaltext
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Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de

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