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Statistisches Bundesamt: Bruttomonatsverdienste seit 1995 um 16% gestiegen

Wiesbaden (ots)

Die durchschnittlichen Bruttomonatsverdienste
der vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen im
Produzierenden Gewerbe, Handel, Kredit- und Versicherungsgewerbe
lagen im Oktober 2001 in Deutschland bei 2 835 Euro. Das waren 16%
mehr als im Oktober 1995. In den neuen Ländern nahmen die
Bruttomonatsverdienste mit 13% weniger zu als in den alten Ländern (+
16%). Die Nettomonatsverdienste erhöhten sich in der gleichen
Zeitspanne um 12,5% in Ostdeutschland und um 15% im früheren
Bundesgebiet. Berücksichtigt man die Preisentwicklung in diesem
Zeitraum, so ergibt sich ein Anstieg der realen Nettomonatsverdienste
um 3,6% in Ostdeutschland und um 6,0% in Westdeutschland. Dies
berichtete heute der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Johann
Hahlen, bei der Vorstellung der Ergebnisse der Gehalts- und
Lohnstrukturerhebung 2001 im Rahmen einer Pressekonferenz in
Frankfurt.
In Relation zu den Bruttomonatsverdiensten nahmen die
Nettomonatsverdienste im längerfristigen Vergleich ab: Von 1990 bis
1995 ist der Anteil der nominalen Nettomonatsverdienste an den
Bruttomonatsverdiensten im früheren Bundesgebiet von 69,0% auf 65,1%
zurückgegangen, im Oktober 2001 lag er mit 64,7% noch etwas niedriger
als vor sechs Jahren. Entsprechend stiegen die Arbeitnehmerbeiträge
zur Sozialversicherung (in % der Bruttomonatsverdienste) von 16,4% in
1990 auf 18,4% 1995 und 18,7% im Jahr 2001.
Erstmalig wurden bei der Gehalts- und Lohnstrukturerhebung 2001
die Dienstleistungsbereiche Gastgewerbe, Verkehr und
Nachrichtenübermittlung, Grundstücks- und Wohnungswesen, Vermietung
beweglicher Sachen und Unternehmensdienstleister erfasst. In diesem
recht heterogenen Wirtschaftsbereich verdienten die
vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer durchschnittlich monatlich brutto
2 727 Euro; das waren 3,8% weniger als im Produzierenden Gewerbe,
Handel, Kredit- und Versicherungsgewerbe.
Die Frauenverdienste stiegen seit 1995 mit einem Plus von 20%
stärker als die Verdienste der Männer (+ 15%). Frauen verdienten
jedoch - absolut gesehen - in allen Arbeitnehmergruppen der erfassten
Wirtschaftsbereiche weniger als Männer. So erhielten
Arbeitnehmerinnen im Oktober 2001 im Produzierenden Gewerbe, Handel,
Kredit- und Versicherungsgewerbe in Deutschland 2 340 Euro, 22%
weniger als ihre männlichen Kollegen (2 984 Euro). In den erstmals
erfassten Dienstleistungsbereichen erzielten Frauen einen
durchschnittlichen Bruttomonatsverdienst von 2 308 Euro, 21% weniger
als Männer (2 916 Euro).
Im Osten Deutschlands hatten Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen im
Oktober 2001 im Produzierenden Gewerbe, Handel, Kredit- und
Versicherungsgewerbe einen durchschnittlichen Bruttomonatsverdienst
von 2 047 Euro; das waren 30% weniger als im früheren Bundesgebiet (2
937 Euro). 1995 lag der Ost-West-Verdienstabstand bei 29%. In den neu
einbezogenen Dienstleistungsbereichen verdienten Arbeitnehmer und
Arbeitnehmerinnen im Oktober 2001 in den neuen Ländern und Berlin-Ost
durchschnittlich brutto 2 061 Euro und damit 27% weniger als im
Westen (2 841 Euro).
Die - europaweit durchgeführte - Gehalts- und Lohnstrukturerhebung
ist die umfassendste amtliche Datenquelle in Deutschland zum Bereich
"Löhne und Gehälter". 1995 wurden erstmals Betriebe und Arbeitnehmer
in ganz Deutschland befragt. Die Erhebung für das Berichtsjahr 2001
wurde 2002 durchgeführt, die übrigen europäischen Länder folgen ein
Jahr später. Die nächste europaweite Erhebung ist für 2006
vorgesehen.
Die Statistik liefert tiefgegliederte Angaben zu den Brutto- und
Nettomonatsverdiensten und zu den Brutto- und Nettojahresverdiensten
von Männern und Frauen, von Angestellten und Arbeitern, im Osten und
im Westen Deutschlands. Außerdem lassen sich die Verdienste nach
einer Vielzahl verdienstbestimmender - persönlicher und mit dem
Arbeitsplatz verbundener - Merkmale der Arbeitnehmer analysieren.
Ausführliche Informationen und Ergebnisse der Gehalts- und
Lohnstrukturerhebung 2001 bietet das Statistische Bundesamt in seinem
Internet-Angebot unter www.destatis.de, nämlich:
  • die Pressebroschüre "Löhne und Gehälter in Deutschland - Ergebnisse der Gehalts- und Lohnstrukturerhebung 2001". Sie kann kostenlos unter dem Pfad: Presse/Presseveranstaltungen heruntergeladen werden und
  • weitere detaillierte Tabellen im Statistik-Shop (www.statistik-shop.de).
Weitere Auskünfte erteilt: Birgit Frank-Bosch,
Telefon: (0611) 75-3758,
E-Mail:  birgit.frank-bosch@destatis.de
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Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de

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