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Verarbeitendes Gewerbe im April 2021: Auftragsbestand +2,9 % zum Vormonat
Auftragsbestand erreicht neuen Höchststand und liegt 11,4 % über dem Vorkrisenniveau

Wiesbaden (ots)

Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe, April 2021

+2,9 % real zum Vormonat (saison- und kalenderbereinigt)

Reichweite des Auftragsbestands: 7,0 Monate

Der reale (preisbereinigte) Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe war nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im April 2021 saison- und kalenderbereinigt 2,9 % höher als im Vormonat. Der Auftragsbestand stieg damit im elften Monat in Folge und hat seinen höchsten Stand seit Einführung der Statistik im Januar 2015 erreicht. Der Grund dafür ist, dass die Auftragseingänge sich stärker entwickelten als die Umsätze. Die offenen Aufträge aus dem Inland erhöhten sich im April 2021 gegenüber März 2021 um 2,4 % und die offenen Aufträge aus dem Ausland um 3,2 %. Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, war der Auftragsbestand im April 2021 saison- und kalenderbereinigt 11,4 % höher.

Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern stieg der Auftragsbestand im April 2021 gegenüber dem März 2021 um 3,6 %. Bei den Herstellern von Investitionsgütern stieg er um 2,7 %. Im Bereich der Konsumgüter lag der Auftragsbestand 4,1 % höher als im März 2021.

Die Reichweite des Auftragsbestands betrug im April 2021 im Verarbeitenden Gewerbe 7,0 Monate (März 2021: 7,1 Monate). Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern lag die Reichweite des Auftragsbestands bei 3,9 Monaten (März 2021: 3,8 Monate). Bei den Herstellern von Investitionsgütern betrug sie 9,5 Monate (März 2021: 9,8 Monate) und im Bereich der Konsumgüter lag sie bei 3,1 Monaten (März 2021: 3,0 Monate).

Die Reichweite gibt an, wie viele Monate die Betriebe bei gleichbleibendem Umsatz ohne neue Auftragseingänge theoretisch produzieren müssten, um die vorhandenen Aufträge abzuarbeiten. Sie wird als Quotient aus aktuellem Auftragsbestand und mittlerem Umsatz der letzten 12 Monate im betreffenden Wirtschaftszweig berechnet.

Methodische Hinweise:

In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der kalenderbereinigte Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten unabhängig. In der aktuellen Corona-Krise kann es durch die zeitweise starken Rückgänge und Anstiege zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/ Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen. Um einen direkten Vergleich zum Vorkrisenniveau zu ermöglichen, wird bis auf Weiteres in allen Pressemitteilungen zu Konjunkturindikatoren, die saisonbereinigt vorliegen, zusätzlich ein Vergleich zum Februar 2020 beziehungsweise zum 4. Quartal 2019 dargestellt.

Der Auftragsbestand umfasst die Summe der Auftragseingänge am Ende des Berichtsmonats, die bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu Umsätzen geführt haben und die nicht storniert wurden.

Die Daten zum Auftragsbestand basieren auf den Volumenindizes des Auftragsbestands im Bereich des Verarbeitenden Gewerbes, saison- und kalenderbereinigt mit dem Verfahren X13 JDemetra+. Der Auftragsbestand wird in der Gliederung der "Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008)" erfasst und ausgewertet. Dabei wird der Auftragsbestand wie der Auftragseingang nur in ausgewählten Wirtschaftszweigen des Verarbeitenden Gewerbes erhoben.

Weitere Informationen:

Die Ergebnisse zum Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe - auch aufgeschlüsselt nach Branchen - sind neben weiteren Indikatoren zur Einordnung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie auch auf der Sonderseite "Corona-Statistiken" im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes verfügbar.

Ergebnisse in tiefer Gliederung können in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden (42155-0004 Auftragsbestandsindizes und 42113-0001 Reichweiten des Auftragsbestandes).

Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

Weitere Auskünfte:

Konjunkturerhebungen im Verarbeitenden Gewerbe,

Telefon: +49 (0) 611 / 75 28 06,

www.destatis.de/kontakt

Pressekontakt:

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt

Pressestelle

Telefon: +49 611-75 34 44
www.destatis.de/kontakt

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