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Importpreise im Januar 2022: +26,9 % gegenüber Januar 2021

WIESBADEN (ots)

Importpreise, Januar 2022

+4,3 % zum Vormonat

+26,9 % zum Vorjahresmonat

Exportpreise, Januar 2022

+1,8 % zum Vormonat

+11,9 % zum Vorjahresmonat

Die Importpreise waren im Januar 2022 um 26,9 % höher als im Januar 2021. Eine höhere Vorjahresveränderung hatte es zuletzt im Oktober 1974 im Rahmen der ersten Ölpreiskrise gegeben (+28,8 % gegenüber Oktober 1973). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr im Dezember 2021 bei +24,0 % gelegen, im November 2021 bei +24,7 %. Gegenüber dem Vormonat Dezember 2021 stiegen die Importpreise im Januar 2022 um 4,3 %. Eine höhere Steigerung gegenüber einem Vormonat hatte es zuvor im Januar 1980 gegeben (+4,4 % gegenüber Dezember 1979).

Starker Preisanstieg ist nach wie vor insbesondere auf Entwicklung der Energiepreise zurückzuführen

Energieeinfuhren waren im Januar 2022 um 144,4 % teurer als im Januar 2021 (+12,9 % gegenüber Dezember 2021). Der hohe Anstieg im Vorjahresvergleich ist insbesondere durch die stark gestiegenen Preise für Erdgas begründet. Diese lagen im Januar 2022 mehr als viermal so hoch wie im Januar 2021 (+302,7 %). Deutlich teurer als vor einem Jahr waren auch Erdöl mit +66,8 % und Mineralerzeugnisse mit +73,2 %.

Elektrischer Strom war 212,5 % teurer als im Januar 2021. Gegenüber Dezember 2021 gaben die Preise aber deutlich nach (-23,4 %).

Die Preise für importierte Steinkohle lagen 161,1 % über denen von Januar 2021.

Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im Januar 2022 um 14,5 % höher als im Januar 2021 und 2,5 % höher als im Vormonat Dezember 2021. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Importpreisindex um 24,1 % über dem Stand des Vorjahres (+3,7 % gegenüber Dezember 2021).

Höhere Preise für Vorleistungsgüter im Vorjahresvergleich vor allem bei Düngemitteln und Stickstoffverbindungen, Holz, Erzen, Metallen und Kunststoffen

Importierte Vorleistungsgüter waren im Januar 2022 um 24,5 % teurer als im Vorjahresmonat.

Gegenüber Januar 2021 wurden infolge der Energiepreisentwicklung wie schon im Vormonat insbesondere Düngemittel und Stickstoffverbindungen zu fast dreifach höheren Preisen importiert (+175,5 %). Deutlich teurer als im Januar 2021 waren außerdem vor allem Rohaluminium (+63,8 %), Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (+55,6 %), gesägtes und gehobeltes Holz (+42,4 %) sowie Kunststoffe in Primärformen (+40,8 %).

Die Preise für importierte Investitionsgüter lagen im Januar 2022 um 5,9 % über denen von Januar 2021. Teurer waren unter anderem Notebooks (+6,2 %), Maschinen (+6,1%), Kraftwagen und Kraftwagenteile (+4,7 %) sowie Smartphones (+4,5 %).

Importierte Verbrauchsgüter wurden binnen Jahresfrist 8,6 % teurer, Gebrauchsgüter 6,2 %.

Die Preise für importierte landwirtschaftliche Güter lagen 21,0 % über denen von Januar 2021. Während insbesondere Rohkaffee (+68,2 %) und Getreide (+29,8 %) gegenüber dem Vorjahresmonat weiterhin deutlich teurer waren, wurden lebende Schweine zu niedrigeren Preisen importiert (-0,6 %). Im Vormonatsvergleich stieg ihr Preis aber weiter an (+6,5 %).

Veränderungen der Exportpreise im Januar 2022

Der Index der Exportpreise lag im Januar 2022 um 11,9 % über dem Stand von Januar 2021. Eine größere Vorjahresveränderung hatte es zuletzt im Dezember 1974 gegeben (+15,2 % gegenüber Dezember 1973). Im Dezember 2021 und im November 2021 hatte die Jahresveränderungsrate bei +10,9 % beziehungsweise bei +9,9 % gelegen.

Gegenüber dem Vormonat Dezember 2021 stiegen die Exportpreise im Durchschnitt um 1,8 %. Seit Januar 1980 hatte es keine höhere Vormonatsveränderung mehr gegeben (+2,3 % gegenüber Dezember 1979).

Weitere Informationen:

Lange Zeitreihen können unter anderem über die Tabellen Einfuhrpreise (61411-0002 und 61411-0006) und Ausfuhrpreise (61421-0002 und 61421-0006) in der Datenbank GENESIS-Online bezogen werden. Detaillierte Informationen zu den Statistiken der Ein- und Ausfuhrpreise enthält auch die Fachserie 17, Reihe 8.1 und 8.2.

Krisenmonitor ermöglicht Vergleich zwischen Corona-Krise und Finanz- und Wirtschaftskrise

Die Importpreise sind auch Teil des "Krisenmonitors" (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Der Krisenmonitor ergänzt die Sonderseite "Corona-Statistiken" (www.destatis.de/corona), die statistische Informationen zu den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie bündelt.

Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

Pressekontakt:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
www.destatis.de/kontakt

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