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Januar 2022: Erwerbstätigkeit mit starkem Jahresbeginn
Zahl der Erwerbstätigen erneut gestiegen und nur noch 0,2 % unter Vorkrisenniveau

WIESBADEN (ots)

Erwerbstätige mit Wohnort in Deutschland, Januar 2022

+0,2 % zum Vormonat (saisonbereinigt)

-0,6 % zum Vormonat (nicht saisonbereinigt)

+1,4 % zum Vorjahresmonat

Im Januar 2022 waren nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) rund 45,0 Millionen Personen mit Wohnort in Deutschland (Inländerkonzept) erwerbstätig. Im Vergleich zum Vormonat stieg die Zahl der Erwerbstätigen im Januar 2022 saisonbereinigt um 81 000 Personen (+0,2 %), nachdem sie bereits in den Monaten März bis Dezember 2021 durchschnittlich um jeweils 57 000 Personen oder 0,1 % zugenommen hatte. Die Zahl der Erwerbstätigen liegt damit zwar weiterhin unter dem Vorkrisenniveau. Im Januar 2022 waren saisonbereinigt aber nur noch 0,2 % oder 96 000 Personen weniger erwerbstätig als im Februar 2020, dem Monat vor Beginn der Corona-Krise in Deutschland.

Bei den Ergebnissen ist zu beachten, dass Kurzarbeitende nach den Konzepten der Erwerbstätigenrechnung und der Arbeitskräfteerhebung als Erwerbstätige zählen.

Saisonal üblicher Rückgang der Erwerbstätigenzahl gegenüber Dezember 2021

Nicht saisonbereinigt ging die Zahl der Erwerbstätigen im Januar 2022 gegenüber Dezember 2021 wie saisonal üblich zurück, und zwar um 263 000 Personen (-0,6 %). Dieser Rückgang fiel jedoch weniger stark aus als im Januar-Durchschnitt der drei Vorkrisenjahre 2017 bis 2019 mit -313 000 Personen.

Stärkster Anstieg der Erwerbstätigkeit im Vorjahresvergleich seit Mai 2018

Gegenüber Januar 2021 stieg die Zahl der Erwerbstätigen im Januar 2022 um 1,4 % (+624 000 Personen). Der Abstand zum jeweiligen Vorjahresmonat vergrößerte sich seit Mai 2021 damit bereits zum neunten Mal in Folge. Im Februar 2021 lag die Vorjahresveränderungsrate dagegen noch bei -1,6 %.

Diese rechnerisch gute Entwicklung im Vorjahresvergleich ließ sich bis Mai 2021 vor allem auf den Einbruch der Erwerbstätigenzahl im Frühjahr 2020 zurückführen, als die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie auf den Arbeitsmarkt durchschlugen. Über diesen Basiseffekt hinaus ist aber seit dem Sommer 2021 ein deutlicher Aufwärtstrend zu erkennen, der auch im Januar weiter anhielt. Genauso stark im Vorjahresvergleich gestiegen war die Erwerbstätigkeit zuletzt im Vorkrisenmonat Mai 2018.

Bereinigte Erwerbslosenquote im Januar 2022 bei 3,1 %

Nach Berechnungen auf Basis der Arbeitskräfteerhebung lag die Zahl der Erwerbslosen im Januar 2022 bei 1,38 Millionen Personen. Das waren 354 000 Personen (-20,4 %) weniger als im Vorjahresmonat Januar 2021. Die Erwerbslosenquote lag bei 3,2 % (Januar 2021: 4,1 %).

Bereinigt um saisonale und irreguläre Einflüsse wie zum Beispiel Wettereinflüsse oder Streiks lag die Erwerbslosenzahl bei 1,36 Millionen Personen und damit geringfügig unter dem Niveau des Vormonats Dezember 2021 (-7 800 Personen; -0,6 %). Die bereinigte Erwerbslosenquote im Januar 2022 sank auf 3,1 %.

Methodische Hinweise:

In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der Vorjahresvergleich dient dagegen einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen weitgehend unabhängig. In der aktuellen Corona-Krise kann es weiterhin durch die zeitweise starken Rückgänge zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen. Um einen direkten Bezug zum Vorkrisenniveau zu ermöglichen, wird bis auf Weiteres in allen Pressemitteilungen zu Konjunkturindikatoren, die saisonbereinigt vorliegen, ein Vergleich zum Februar 2020 beziehungsweise zum 4. Quartal 2019 dargestellt.

Die Erwerbstätigenzahlen aus der Erwerbstätigenrechnung unterscheiden sich von denen aus der Arbeitskräfteerhebung. Die Abweichungen sind wesentlich auf die unterschiedlichen verwendeten Konzepte (Inländer- beziehungsweise Inlandskonzept) der beiden Statistiken zurückzuführen. Nähere Hinweise zu den Hintergründen der Ergebnisunterschiede zwischen Arbeitskräfteerhebung und Erwerbstätigenrechnung finden Sie in den Erläuterungen zur Statistik.

Erwerbstätige und Erwerbslose werden nach dem Erwerbsstatuskonzept der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) gezählt. Die ausgewiesene Erwerbslosigkeit darf deswegen nicht mit der registrierten Arbeitslosigkeit verwechselt werden, die von der Bundesagentur für Arbeit entsprechend dem Sozialgesetzbuch veröffentlicht wird. Für die Berechnung der Erwerbslosenquoten werden im Europäischen Statistischen System einheitlich die Ergebnisse der Arbeitskräfteerhebung zugrunde gelegt.

Der Mikrozensus einschließlich der integrierten Arbeitskräfteerhebung wurde technisch und methodisch neugestaltet und in dieser Form Anfang 2020 eingeführt. Weitere Informationen finden Sie hier.

Darüber hinaus ist ab Januar 2021 eine neue europäische Rechtsgrundlage für die Arbeitskräfteerhebung in Kraft getreten. Auf dieser Basis wurden die Ergebnisse zurück bis Januar 2020 revidiert. Durch die Änderungen sind die Ergebnisse ab dem Berichtsjahr 2020 nur noch eingeschränkt mit den Ergebnissen bis 2019 vergleichbar. Im System der neugestalteten Erhebung sind die Resultate für den aktuellen Rand als vorläufig zu betrachten. Für den aktuellen Berichtsmonat Januar 2022 standen für vier Bundesländer die Daten nicht rechtzeitig zur Verfügung. Die Ausfälle wurden durch Schätzungen auf Basis des Vormonats kompensiert.

Krisenmonitor ermöglicht Vergleich zwischen Corona-Krise sowie Finanz- und Wirtschaftskrise

Die Zahlen zu den Erwerbstätigen sind auch Teil des "Krisenmonitors" (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise jener der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Der Krisenmonitor ergänzt die Sonderseite "Corona-Statistiken" (www.destatis.de/corona), die statistische Informationen zu den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie bündelt.

Weitere Informationen:

Tief gegliederte Daten und lange Zeitreihen können in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden: Daten zu Erwerbstätigen aus der Erwerbstätigenrechnung sind unter den Tabellennummern 13321-0001 (Monate), 13321-0002 (Quartale) beziehungsweise 81000-0011 (Jahre) verfügbar. Daten zu Erwerbstätigen und Erwerbslosen aus der Arbeitskräfteerhebung sind unter den Tabellennummern 13231-0001 bis 13231-0003 (Monate) zu finden.

Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

Weitere Auskünfte:

Pressestelle

Telefon: +49 611 75 3444

www.destatis.de/kontakt

Pressekontakt:

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