Exporte in Nicht-EU-Staaten im Februar 2022: voraussichtlich +3,1 % zum Januar 2022
WIESBADEN (ots)
Exporte in Drittstaaten (kalender- und saisonbereinigt), Februar 2022
57,2 Milliarden Euro
+3,1 % zum Vormonat
+12,3 % zum Vorjahresmonat
Exporte in Drittstaaten (Originalwerte), Februar 2022
55,1 Milliarden Euro
+11,5 % zum Vorjahresmonat
Im Februar 2022 sind die Exporte aus Deutschland in die Staaten außerhalb der Europäischen Union (Drittstaaten) gegenüber Januar 2022 kalender- und saisonbereinigt um 3,1 % gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand vorläufiger Ergebnisse weiter mitteilt, wurden im Februar 2022 kalender- und saisonbereinigt Waren im Wert von 57,2 Milliarden Euro exportiert. Die Exporte in Drittstaaten lagen kalender- und saisonbereinigt 7,9 % über dem Niveau vom Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland.
Nicht kalender- und saisonbereinigt wurden nach vorläufigen Ergebnissen im Februar 2022 Waren im Wert von 55,1 Milliarden Euro in Drittstaaten exportiert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Februar 2021 stiegen die Exporte um 11,5 %.
Wichtigster Handelspartner für die deutschen Exporteure waren im Februar 2022 die Vereinigten Staaten. Dorthin wurden Waren im Wert von 11,0 Milliarden Euro exportiert. Damit stiegen die Exporte in die Vereinigten Staaten gegenüber Februar 2021 um 16,0 %. In die Volksrepublik China wurden Waren im Wert von 9,2 Milliarden Euro exportiert, das waren 10,0 % mehr als im Vorjahresmonat. Die Exporte in das Vereinigte Königreich stiegen im Vorjahresvergleich um 6,3 % auf 5,8 Milliarden Euro.
Im Außenhandel mit der Russischen Föderation stiegen die deutschen Exporte gegenüber Februar 2021 auch aufgrund der stark gestiegenen Außenhandelspreise um 20,3 % auf 2,4 Milliarden Euro. Der Außenhandel mit Russland war erst ab Ende Februar 2022 durch den Angriffs Russlands auf die Ukraine und die in der Folge getroffenen Sanktionen eingeschränkt. Inwieweit sich die Sanktionen, andere Maßnahmen zur Exportbeschränkung und nicht sanktioniertes Verhalten der Marktteilnehmer auf den deutschen Außenhandel mit der Russischen Föderation auswirken, werden somit erst die Zahlen der Außenhandelsstatistik ab dem Berichtsmonat März detailliert zeigen.
Methodische Hinweise:
Das Statistische Bundesamt veröffentlicht bereits 20 bis 23 Tage nach Monatsende vorläufige Ergebnisse für deutsche Exporte in Staaten außerhalb der Europäischen Union (Drittstaaten). Zu diesem frühen Zeitpunkt sind Ergebnisse für die Exporte in Drittstaaten als Gesamtsumme sowie Einzelangaben für die zehn wichtigsten Handelspartner Deutschlands außerhalb der EU verfügbar. In diese zehn Staaten gehen rund 80 % der deutschen Drittstaaten-Exporte. Ergebnisse für den Handel mit den EU-Mitgliedstaaten sowie für die Importe aus Drittstaaten liegen zu diesem Zeitpunkt noch nicht vor.
Der Handel mit Drittstaaten deckt knapp die Hälfte aller deutschen Exporte ab. Der Frühindikator macht damit erste Ergebnisse für einen wichtigen Teil des deutschen Außenhandels hochaktuell verfügbar. Allerdings entwickelt sich der Handel mit Drittstaaten nicht immer parallel zum Handel mit den EU-Staaten. Daher ist auf Basis des Frühindikators noch keine Prognose für die Gesamtergebnisse des Außenhandels möglich.
Die ausführlichen Ergebnisse der Außenhandelsstatistik gibt das Statistische Bundesamt etwa 35 Tage nach Ende eines Berichtsmonats bekannt. Für den Februar 2022 werden die ausführlichen Ergebnisse am 4. April 2022 veröffentlicht.
In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen unabhängig. In der aktuellen Corona-Krise kann es durch die zeitweisen starken Rückgänge und Anstiege zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen.
Krisenmonitor ermöglicht Vergleich zwischen Corona-Krise und Finanz- und Wirtschaftskrise
Die Außenhandelsstatistik ist auch Teil des "Krisenmonitors" (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Der Krisenmonitor ergänzt die Sonderseite "Corona-Statistiken" (www.destatis.de/corona), die statistische Informationen zu den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie bündelt.
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