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Stromerzeugung im 1. Quartal 2022: Kohle weiter wichtigster Energieträger

WIESBADEN (ots)

* Strom stammte zu 52,9 % aus konventionellen Energieträgern, Kohle hatte einen Anteil von 31,5 % an der Stromerzeugung

* Deutlich mehr Strom aus Kohle, Windkraft und Photovoltaik als im 1. Quartal 2021, deutlich weniger Strom aus Erdgas und Kernenergie

Der in Deutschland erzeugte und in das Stromnetz eingespeiste Strom stammte auch im 1. Quartal 2022 mehrheitlich aus konventionellen Energieträgern. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, sank die Stromerzeugung aus konventionellen Energieträgern gegenüber dem 1. Quartal 2021 nach vorläufigen Ergebnissen allerdings um 8,0 % und machte einen Anteil von 52,9 % an der gesamten Stromerzeugung aus. Im 1. Quartal 2021 hatte der Anteil der Stromerzeugung aus konventioneller Energie bei 59,6 % gelegen, im 1. Quartal 2020 bei 48,6 %. Damals war der ins Netz eingespeiste Strom erstmals in einem Quartal mehrheitlich aus erneuerbaren Energien erzeugt worden. Insgesamt wurde im 1. Quartal 2022 in Deutschland 3,7 % mehr Strom ins Netz eingespeist als im 1. Quartal 2021.

12,5 % mehr Kohlestrom und 17,0 % weniger Strom aus Erdgas als im 1. Quartal 2021

Wie im Vorjahresquartal war Kohle auch im 1. Quartal 2022 der wichtigste Energieträger zur Stromerzeugung. Die Einspeisung von Kohlestrom stieg im Vergleich zum 1. Quartal 2021 um 12,5 % auf einen Anteil von 31,5 % an der eingespeisten Strommenge. Im 1. Quartal 2021 hatte der Anteil bei 29,0 % gelegen. Demgegenüber sank die Stromerzeugung aus Erdgas gegenüber dem Vorjahresquartal um 17,0 % auf einen Anteil von 13,0 % an der eingespeisten Strommenge (1. Quartal 2021: 15,2 %).

49,0 % weniger Strom aus Kernenergie nach Abschaltung dreier Kernkraftwerke

Die Stromerzeugung aus Kernenergie sank im 1. Quartal 2022 im Vergleich zum 1. Quartal 2021 um 49,0 % auf einen Anteil von 6,0 % an der eingespeisten Strommenge (1. Quartal 2021: 12,1 %). Der Grund für den deutlichen Rückgang ist, dass Ende 2021 im Rahmen des Ausstiegs aus der Atomenergie drei der sechs bis dahin noch im Betrieb befindlichen Kernkraftwerke abgeschaltet wurden, sodass jetzt nur noch drei Kernkraftwerke Strom erzeugen und einspeisen.

21,0 % mehr Strom aus erneuerbaren Energien

Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien stieg im Vergleich zum 1. Quartal 2021 deutlich um 21,0 %. Dabei nahm die Stromeinspeisung aus Windkraft um 28,8 % zu und machte einen Anteil von 30,1 % an der eingespeisten Strommenge aus (1. Quartal 2021: 24,2 %). Die Einspeisung aus Photovoltaik stieg um 34,7 % auf einen Anteil von 6,3 % (1. Quartal 2021: 4,7 %). Der hohe Anstieg bei der Windkraft ist vor allem auf das windarme 1. Quartal 2021 zurückzuführen. Der hohe Anstieg bei der Photovoltaik lag hauptsächlich an einer ungewöhnlich hohen Zahl an Sonnenstunden im 1. Quartal 2022, insbesondere im März 2022.

Zusammengenommen stieg der Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten Stromeinspeisung von 40,4 % im 1. Quartal 2021 auf 47,1 % im 1. Quartal 2022. Der bisher höchste Anteil an erneuerbaren Energien in einem 1. Quartal ist im Jahr 2020 mit 51,4 % erreicht worden. In diesem sehr windreichen Quartal war der Anteil der Windkraft an der Stromerzeugung auf den Rekordwert von 34,9 % gestiegen.

Importierte Strommenge um 13,9 % gesunken

Die nach Deutschland importierte Strommenge ist im 1. Quartal 2022 im Vergleich zum 1. Quartal 2021 um 13,9 % gesunken. Besonders deutlich waren die Rückgänge mit 52,0 % bei den Stromimporten aus den Niederlanden und mit 41,7 % bei den Stromimporten aus Frankreich. Die aus Deutschland exportierte Strommenge stieg um 16,9 %. Insgesamt wurde mehr als doppelt soviel Strom exportiert wie importiert.

Methodische Hinweise:

In der Statistik erfasst werden alle Kraftwerke und Erzeugungsanlagen in Deutschland, die Strom in das Netz für die allgemeine Versorgung einspeisen. Nicht enthalten ist Strom, der in Industriekraftwerken erzeugt und direkt in den Industriebetrieben wieder verbraucht wird. Die im Inland erzeugte und ins Netz eingespeiste Strommenge ist auch deshalb nicht gleichzusetzen mit dem Stromverbrauch, da auf dem Weg zu den Verbrauchsstellen sogenannte Netzverluste auftreten sowie das Saldo aus Stromimporten und -exporten berücksichtigt werden muss.

Weitere methodische Hinweise und weitere Ergebnisse bietet der Themenbereich Energie unter www.destatis.de > Themen > Branchen und Unternehmen > Energie > Erzeugung.

Weitere Informationen:

Weitere Daten und lange Zeitreihen zur Monatserhebung über die Stromein- und -ausspeisung bei Netzbetreibern können in der Datenbank GENESIS-Online über die Tabelle Stromeinspeisende Anlagen (43312-0001) abgerufen werden.

Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter www.destatis.de/pressemitteilungen.

Pressekontakt:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
www.destatis.de/kontakt
Telefon: +49 611-75 34 44

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