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Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe im Juni 2022: -0,4 % zum Vormonat
Umsatz +3,0 % zum Vormonat

WIESBADEN (ots)

Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe:

Juni 2022 (real, vorläufig):

-0,4 % zum Vormonat (saison- und kalenderbereinigt)

-9,0 % zum Vorjahresmonat (kalenderbereinigt)

Mai 2022 (real, revidiert):

-0,2 % zum Vormonat (saison- und kalenderbereinigt)

-3,2 % zum Vorjahresmonat (kalenderbereinigt)

Der reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Juni 2022 gegenüber Mai 2022 saison- und kalenderbereinigt um 0,4 % gefallen. Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen ergab sich ein Anstieg von 0,4 %. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Juni 2021, der durch ein sehr hohes Niveau gekennzeichnet war, lag der Auftragseingang im Juni 2022 kalenderbereinigt 9,0 % niedriger.

Maßgeblich für die sinkenden Auftragseingänge im Vormonatsvergleich war der Rückgang der Aufträge aus der Nicht-Eurozone um 4,3 %. Für das gesamte Ausland ergab sich ein Rückgang von 1,4 %. Dagegen stieg das Volumen der Aufträge aus der Eurozone um 3,4 % sowie das der Inlandsaufträge um 1,1 %. Beide wurden insbesondere durch Großaufträge beeinflusst.

Bei den Herstellern von Investitionsgütern lag der Auftragseingang im Juni 2022 um 1,8 % unter dem Vormonatsniveau. Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern stieg der Auftragseingang um 1,2 %. Im Bereich der Konsumgüter stieg der Auftragseingang um 1,7 %.

Für Mai 2022 ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein leichter Rückgang gegenüber April 2022 um 0,2 % (vorläufiger Wert: +0,1 %).

Umsatz +3,0 % zum Vormonat

Der reale Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe war nach vorläufigen Angaben im Juni 2022 saison- und kalenderbereinigt 3,0 % höher als im Vormonat. Für Mai 2022 ergab sich nach der Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Anstieg um 2,5 % gegenüber April 2022 (vorläufiger Wert: +3,2 %).

Im Vergleich zum Vorjahresmonat Juni 2021 lag der Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe kalenderbereinigt 3,4 % höher.

Trotz rückläufiger Auftragseingänge und deutlichem Anstieg der Umsätze war das Auftragseingangsvolumen auch im Juni 2022 immer noch leicht höher als das Umsatzvolumen. Der Nachfrageüberhang dürfte auf die anhaltend hohe Knappheit an Vorprodukten zurückzuführen sein. Gestörte Lieferketten infolge des Kriegs in der Ukraine und anhaltender Verwerfungen durch die Corona-Krise führen nach wie vor zu Problemen beim Abarbeiten der Aufträge. Laut dem ifo Institut für Wirtschaftsforschung klagten im Juni 2022 74,1 % der befragten Industrieunternehmen über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen. Den Zusammenhang von Materialknappheit und Industrieaktivität stellt das Statistische Bundesamt in einer Analyse mit fortlaufend aktualisierten Zahlen dar.

Methodische Hinweise:

In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der kalenderbereinigte Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten unabhängig. In der Corona-Krise und im Zuge des Kriegs in der Ukraine kann es aktuell zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen.

Die Daten zum Auftragseingang und zum Umsatz basieren auf dem Volumenindex für das Verarbeitende Gewerbe, saison- und kalenderbereinigt mit dem Verfahren X13 JDemetra+.

Auftragseingänge und Umsätze werden in der Gliederung der "Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008)" erfasst und ausgewertet. Dabei werden die Auftragseingänge nur in ausgewählten Wirtschaftszweigen des Verarbeitenden Gewerbes erhoben.

Weitere Informationen:

Ergebnisse in tiefer Gliederung und lange Zeitreihen können in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden: Auftragseingangsindizes (42151-0004) sowie Auftragseingangsindizes ohne Großaufträge (42151-0008) und Umsatzindizes (42152-0004).

Der Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe ist auch Teil des "Krisenmonitors" (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Zudem ist er neben weiteren Indikatoren zur Einordnung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie auf der Sonderseite "Corona-Statistiken" (www.destatis.de/corona) sowie im Dashboard Deutschland (www.dashboard-deutschland.de) verfügbar. Im Dashboard Deutschland bündelt das Statistische Bundesamt hochaktuelle Indikatoren der amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu den Themenbereichen Wirtschaft und Finanzen sowie Gesundheit und Mobilität.

Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter www.destatis.de/pressemitteilungen.

Pressekontakt:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
www.destatis.de/kontakt
Telefon: +49 611-75 34 44

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