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BAföG-Statistik 2021: Zahl der geförderten Studierenden erstmals seit 2012 leicht gestiegen

WIESBADEN (ots)

  • Rückgang bei geförderten Schülerinnen und Schülern: Verschiebung von BAföG zu Aufstiegs-BAföG
  • Durchschnittlicher Förderbetrag: 562 Euro
  • Ausgaben für Studierende gegenüber 2020 um 5 % gestiegen

Im Jahr 2021 haben in Deutschland insgesamt 623 000 Personen, davon 155 000 Schülerinnen und Schüler und 468 000 Studierende, Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) erhalten. Die Zahl der geförderten Studierenden stieg gegenüber dem Vorjahr leicht um 2 000 Personen (+0,4 %). Zuvor war ihre Zahl seit 2012 jährlich gesunken.

Insgesamt ist 2021 die Zahl der BAföG-Geförderten gegenüber 2020 um 16 000 Personen (-3 %) zurückgegangen. Grund dafür ist ein Rückgang von 10 % (-18 000) bei den geförderten Schülerinnen und Schülern. Die Zahl der geförderten Schülerinnen und Schüler ist zwar bereits seit Jahren rückläufig, der Rückgang war 2021 im Vergleich zum Vorjahr aber überdurchschnittlich stark. Das hängt damit zusammen, dass seit der vierten Änderung des Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetzes (AFBG) Personen, die früher BAföG bekamen, nun das für sie finanziell günstigere AFBG in Anspruch nehmen, also Aufstiegs-BAföG bekommen. Beispielsweise ist die Zahl der geförderten staatlich anerkannten Erzieherinnen und Erzieher, welche früher mit BAföG gefördert wurden, beim sogenannten Aufstiegs-BAföG 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 10 000 Fälle gestiegen.

Im Durchschnitt wurden 2021 je Monat 429 000 Personen gefördert, das entspricht dem Monatsdurchschnitt des Vorjahres. Jedoch unterscheidet sich die Entwicklung nach Gefördertengruppen ebenso wie bei den Gesamtzahlen im Jahr 2021. Bei den Studierenden stieg der Monatsdurchschnitt der geförderten Personen um 4 % auf 333 000, bei den Schülerinnen und Schülern sank er um 11 % auf 96 000. Die BAföG-Förderung erstreckt sich zum Teil nicht über das gesamte Jahr, weshalb die Monatswerte von den Jahreswerten abweichen.

Durchschnittlicher Förderbetrag bei 562 Euro

Die Höhe des Förderbetrages ist unter anderem abhängig von der Ausbildungsstätte (zum Beispiel Berufsfachschule oder Hochschule) und der Unterbringung (bei den Eltern oder auswärts). Der durchschnittliche Förderbetrag pro Person lag im Jahr 2021 bei 562 Euro. Das waren 6 Euro (+1 %) mehr als im Vorjahr. Im Durchschnitt erhielten 2021 geförderte Studierende 579 Euro (+5 Euro), geförderte Schülerinnen und Schüler 504 Euro pro Person (+1 Euro).

Rückgang der Personen mit Vollförderung um 5 %

Knapp die Hälfte der BAföG-Empfängerinnen und -Empfänger (311 000) erhielt den maximalen Förderbetrag (Vollförderung). Eine Teilförderung erhielten 312 000 Personen. Diese wird geleistet, wenn das Einkommen oder Vermögen der Geförderten oder das Einkommen der Eltern bestimmte Grenzen übersteigt. Die Zahl der Vollgeförderten sank im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr um 5 %, die Zahl der Teilgeförderten blieb auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr.

Ausgaben für BAföG-Leistungen bei den Studierenden stiegen um 5 %

Im Jahr 2021 betrugen die Ausgaben für BAföG-Leistungen 2,9 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die gesamten Ausgaben um rund 32 Millionen Euro beziehungsweise 1 %. Für die Studierendenförderung wurden 2,3 Milliarden Euro (+106 Millionen Euro) bereitgestellt, ein Anstieg um 5 %. Auf die Förderung von Schülerinnen und Schülern entfielen 578 Millionen Euro (-74 Millionen Euro). Der Rückgang um 11 % erklärt sich zumindest teilweise mit dem Wechsel aus dem BAföG in das AFBG.

Weitere Informationen:

Detaillierte Daten und lange Zeitreihen zur Statistik der Bundesausbildungsförderung können in der Datenbank GENESIS-Online (21411) abgerufen werden.

Weitere Daten und Fakten zum gesamten Bereich der formalen Bildung von der Schule bis zur Berufsbildung und zum Studium finden Sie multimedial aufbereitet in unserem Digitalen Magazin. Thematisiert werden darin auch Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Bildungsbereich.

Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter www.destatis.de/pressemitteilungen.

Pressekontakt:

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Telefon: +49 611-75 34 44

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