Exporte nach Russland im Juli 2022 um 56,8 % niedriger als im Vorjahresmonat
WIESBADEN (ots)
* Warenexporte insgesamt um 10,8 % gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen
* Exporte in die Vereinigten Staaten um 14,6 % höher als im Juli 2021
Im Juli 2022 wurden aus Deutschland insgesamt Waren im Wert von 127,6 Milliarden Euro exportiert, das waren 10,8 % mehr als im Juli 2021. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, sanken die Exporte nach Russland im gleichen Zeitraum infolge des Kriegs in der Ukraine und der gegen Russland getroffenen Sanktionen um 56,8 % auf 1,0 Milliarden Euro. Demgegenüber stiegen die Ausfuhren in das wichtigste Zielland deutscher Exporte, die Vereinigten Staaten, um 14,6 % auf 12,4 Milliarden Euro. Weitere wichtige Handelspartner waren exportseitig Frankreich (9,5 Milliarden Euro; +12,7 %) und die Niederlande (9,2 Milliarden Euro; +12,0 %).
Nach Deutschland importiert wurden im Juli 2022 insgesamt Waren im Wert von 122,7 Milliarden Euro. Das waren 26,2 % mehr als im Vorjahresmonat. Die Importe aus Russland stiegen wertmäßig um 10,2 % auf 2,9 Milliarden Euro. Mengenmäßig sanken die Importe aus Russland jedoch um 45,8 % gegenüber Juli 2021. Die Steigerungen bei den Importen sind hauptsächlich auf die gestiegenen Preise - vor allem im Energiebereich - zurückzuführen. Wichtigste Importgüter aus Russland waren Erdöl und Erdgas mit einem wertmäßigen Anstieg um 1,6 % auf 1,4 Milliarden Euro. Weitere wichtige Güter waren Kokerei- und Mineralölerzeugnisse (+72,5 % auf 0,5 Milliarden Euro) sowie Kohle (+108,5 % auf 0,3 Milliarden Euro).
Der Außenhandelssaldo (Export abzüglich Import) Deutschlands lag im Juli 2022 bei +4,9 Milliarden Euro (Juli 2021: +17,8 Milliarden Euro). Im Außenhandel mit Russland wurden wertmäßig mehr Waren importiert als exportiert. Im Juli 2022 betrug der Importüberschuss mit Russland 1,9 Milliarden Euro. Im Juli 2021 hatte er 0,2 Milliarden Euro betragen. Im Handel mit den Vereinigten Staaten wurde im Juli 2022 ein Exportüberschuss von 4,8 Milliarden Euro erzielt. Im Juli 2021 hatte er bei +5,4 Milliarden Euro gelegen.
Weitere Informationen:
Alle detaillierten Ergebnisse zum deutschen Außenhandel des Berichtsmonats Juli 2022 sind in der Datenbank GENESIS-Online (Tabellen 51000) abrufbar. Die Ergebnisse zum Außenhandel sind auch Teil des "Krisenmonitors" (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Zudem sind sie neben weiteren Indikatoren zur Einordnung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie auf der Sonderseite "Corona-Statistiken" (www.destatis.de/corona) sowie im Dashboard Deutschland (www.dashboard-deutschland.de) verfügbar. Im Dashboard Deutschland bündelt das Statistische Bundesamt hochaktuelle Indikatoren der amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu den Themenbereichen Wirtschaft und Finanzen sowie Gesundheit und Mobilität.
Der Angriff Russlands auf die Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen wirken sich auf viele Bereiche in Gesellschaft und Wirtschaft aus. Auf einer Sonderseite haben wir Daten und Informationen dazu für Sie zusammengestellt.
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