Umsatz im Dienstleistungsbereich im Juli 2022 um 0,6 % höher als im Vormonat
WIESBADEN (ots)
* Kreuzfahrtbranche erreicht erstmals wieder Vorkrisenniveau
* Umsatz der Messe-, Ausstellungs- und Kongressveranstalter bricht nach anfänglicher Erholung erneut deutlich ein
Umsatz im Dienstleistungsbereich, Juli 2022 (vorläufig, kalender- und saisonbereinigt)
+0,6 % zum Vormonat (real)
+0,3 % zum Vormonat (nominal)
+10,2 % zum Vorjahresmonat (real)
+14,9 % zum Vorjahresmonat (nominal)
Der Dienstleistungssektor in Deutschland (ohne Finanz- und Versicherungsdienstleistungen) hat im Juli 2022 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) kalender- und saisonbereinigt real (preisbereinigt) 0,6 % und nominal (nicht preisbereinigt) 0,3 % mehr Umsatz erwirtschaftet als im Juni 2022. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Juli 2021 verzeichnete der Dienstleistungsbereich ein Umsatzplus von real 10,2 % und nominal 14,9 %.
Umsätze der Kreuzfahrtbranche übersteigt erstmals Vor-Corona-Niveau
In der stark von der Corona-Krise betroffen Kreuzfahrtbranche stieg der reale Umsatz im Juli 2022 gegenüber dem Juni 2022 um fast zwei Drittel (+65,5 %). Gegenüber Juli 2021 hat sich der Umsatz sogar mehr als verdreifacht (+218,0 %), das war der höchste Umsatzzuwachs gegenüber einem Vorjahresmonat seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2015. Damit überstiegen die Umsätze der Kreuzfahrtbranche im Juli 2022 erstmals das Vorkrisenniveau, sie lagen 18,3 % höher als im Juli 2019.
Personenbeförderung im Eisenbahnfernverkehr mit Umsatzrückgang nach Rekordumsatz
Im Eisenbahnfernverkehr sanken die realen Umsätze im Juli 2022 um 7,4 % gegenüber dem Vormonat, in dem das 9-Euro-Ticket für den Nahverkehr eingeführt worden war und die Branche ihren bisher höchsten Umsatz in einem Kalendermonat erwirtschaftet hatte. Im Vergleich zum Juli 2021 stiegen die Umsätze im Bahnfernverkehr um gut zwei Drittel (+68,3 %). Gegenüber dem von der Corona-Pandemie unbeeinflussten Juli 2019 betrug der reale Umsatzzuwachs 45,5 %.
Messe-, Ausstellungs- und Kongressveranstalter nach deutlichem Aufwärtstrend mit erneutem Umsatzeinbruch
Während sich die realen Umsätze zahlreicher konsumnaher Dienstleister auch Juli 2022 weiter erholten, brachen die realen Umsätze der Messe-, Ausstellungs- und Kongressveranstalter gegenüber dem Vormonat deutlich ein. Mit einem Rückgang um mehr als die Hälfte (-54,5 %) verzeichneten sie das größte Umsatzminus aller erfassten Dienstleistungsbereiche. Damit waren die Umsätze der Branche zwar 17,2 % höher als im Juli 2021, lagen jedoch mit einem Minus von 33,2 % gegenüber Juli 2019 erneut deutlich unter dem Vorkrisenniveau.
Methodische Hinweise:
Ab dem Berichtsmonat Juli 2022 werden alle in der Pressemitteilung angeführten Veränderungsraten basierend auf kalender- und saisonbereinigten Daten berechnet.
In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten unabhängig. In der Corona-Krise und im Zuge des Kriegs in der Ukraine kann es aktuell zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen.
Weitere Informationen:
Detaillierte Informationen über den Dienstleistungsproduktionsindex und das Datenangebot in der Datenbank GENESIS-Online (Tabellen 47414) sind in den ausführlichen methodischen Erläuterungen und im Qualitätsbericht zur Konjunkturstatistik im Dienstleistungsbereich verfügbar. Weitere Ergebnisse ergänzend zur Pressemitteilung bietet die Themenseite "Dienstleistungen" im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes.
Das Statistische Bundesamt berücksichtigt verspätete Mitteilungen der befragten Erhebungseinheiten und aktualisiert deshalb monatlich die ersten nachgewiesenen Ergebnisse. Die Revisionstabellen geben Auskunft über die Auswirkungen der Aktualisierungen auf die Ergebnisse.
Die zur Preisbereinigung der nominalen Umsatzindizes verwendeten Preisindizes werden quartalsweise veröffentlicht und rückwirkend revidiert. Zudem werden sie am aktuellen Rand mittels linearer Interpolation fortgeschrieben. Dies kann insgesamt dazu führen, dass die Revisionen der realen Umsatzindizes vierteljährlich höher ausfallen können als in den restlichen Berichtsmonaten.
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