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Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe im September 2022: -4,0 % zum Vormonat

WIESBADEN (ots)

Umsatz +0,2 % zum Vormonat

Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe:

September 2022 (real, vorläufig):

-4,0 % zum Vormonat (saison- und kalenderbereinigt)

-10,8 % zum Vorjahresmonat (kalenderbereinigt)

August 2022 (real, revidiert):

-2,0 % zum Vormonat (saison- und kalenderbereinigt)

-3,8 % zum Vorjahresmonat (kalenderbereinigt)

Der reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im September 2022 gegenüber August 2022 saison- und kalenderbereinigt um 4,0 % gesunken. Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen ergab sich ein Rückgang von 3,9 %. Im Vergleich zum Vorjahresmonat September 2021 lag der Auftragseingang im September 2022 kalenderbereinigt 10,8 % niedriger. Allerdings war das Auftragseingangsvolumen im September 2021 durch Corona-Nachholeffekte bei gleichzeitig starker Knappheit an Vorprodukten außergewöhnlich hoch gewesen.

Für August 2022 ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Rückgang des Auftragseingangs gegenüber Juli 2022 von 2,0 % (vorläufiger Wert: -2,4 %).

Während die Aufträge aus dem Inland im September 2022 im Vergleich zum Vormonat leicht um 0,5 % stiegen, verringerten sich die Auslandsaufträge um 7,0 %. Dabei sanken die Auslandsauftragseingänge aus der Eurozone um 8,0 % und aus dem restlichen Ausland um 6,3 %.

Bei den Herstellern von Investitionsgütern sank der Auftragseingang im September 2022 um 6,0 % gegenüber dem Vormonat. Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern fiel er um 3,4 %. Dagegen stieg der Auftragseingang im Bereich der Konsumgüter um 7,2 %.

Umsatz +0,2 % zum Vormonat

Der reale Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe war nach vorläufigen Angaben im September 2022 saison- und kalenderbereinigt 0,2 % höher als im Vormonat. Für August 2022 ergab sich nach der Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Anstieg um 1,2 % gegenüber Juli 2022 (vorläufiger Wert: +1,0 %). Im Vergleich zum Vorjahresmonat September 2021 lag der Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe im September 2022 kalenderbereinigt 7,7 % höher.

Erstmals seit Mai 2020 war im September 2022 die Summe der nominalen Umsätze höher als die Summe der nominalen Auftragseingänge, es wurden also mehr Aufträge abgearbeitet als neue hinzugekommen sind. Seit Juli 2022 sank der Auftragseingang kontinuierlich, sodass er im September 2022 saison- und kalenderbereinigt 6,0 % niedriger lag als im Juli 2022, während der Umsatz im gleichen Zeitraum um 1,4 % stieg.

Gestörte Lieferketten infolge des Kriegs in der Ukraine und anhaltender Verwerfungen durch die Corona-Krise führen allerdings nach wie vor zu Problemen beim Abarbeiten der Aufträge. Laut dem ifo Institut für Wirtschaftsforschung klagten 65,8 % der befragten Industrieunternehmen im September 2022 über Engpässe und Probleme bei der Beschaffung von Vorprodukten und Rohstoffen. Den Zusammenhang von Materialknappheit und Industrieaktivität stellt das Statistische Bundesamt in einer Analyse mit fortlaufend aktualisierten Zahlen dar.

Methodische Hinweise:

In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der kalenderbereinigte Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten unabhängig. In der Corona-Krise und im Zuge des Kriegs in der Ukraine kann es aktuell zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen.

Die Daten zum Auftragseingang und zum Umsatz basieren auf dem Volumenindex für das Verarbeitende Gewerbe, saison- und kalenderbereinigt mit dem Verfahren X13 JDemetra+.

Auftragseingänge und Umsätze werden in der Gliederung der "Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008)" erfasst und ausgewertet. Dabei werden die Auftragseingänge nur in ausgewählten Wirtschaftszweigen des Verarbeitenden Gewerbes erhoben.

Weitere Informationen:

Ergebnisse in tiefer Gliederung und lange Zeitreihen können in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden: Auftragseingangsindizes (42151-0004) sowie Auftragseingangsindizes ohne Großaufträge (42151-0008) und Umsatzindizes (42152-0004).

Der Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe ist auch Teil des "Krisenmonitors" (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Zudem ist er neben weiteren Indikatoren zur Einordnung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie auf der Sonderseite "Corona-Statistiken" (www.destatis.de/corona) sowie im Dashboard Deutschland (www.dashboard-deutschland.de) verfügbar. Im Dashboard Deutschland bündelt das Statistische Bundesamt hochaktuelle Indikatoren der amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu den Themenbereichen Wirtschaft und Finanzen sowie Gesundheit und Mobilität.

Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter www.destatis.de/pressemitteilungen.

Pressekontakt:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
www.destatis.de/kontakt
Telefon: +49 611-75 34 44

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