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6 % der exportierenden Unternehmen führten 2021 Waren nach Russland aus

WIESBADEN (ots)

  • Verarbeitendes Gewerbe 2021 Sektor mit größtem Exportvolumen im Handel mit Russland
  • Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten machten Großteil des Exportvolumens nach Russland aus
  • Verarbeitendes Gewerbe und Energieversorgung 2021 Sektoren mit größtem Importvolumen aus Russland

Viele Unternehmen haben im Zuge des russischen Angriffs auf die Ukraine den Handel mit Russland drastisch verringert oder eingestellt. Geschäftsbeziehungen dorthin sind auch wegen der gegen Russland getroffenen Sanktionen beendet worden. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, exportierten im Jahr 2021 noch 19 285 Unternehmen Waren im Wert von 27 Milliarden Euro aus Deutschland nach Russland. Das waren 6 % der insgesamt 330 192 Unternehmen, die im Jahr 2021 Waren ins Ausland ausführten. Den größten Anteil bei den Exportgeschäften mit Russland hatten Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes: Sie machten mit 8 559 Unternehmen etwas weniger als die Hälfte (44 %) der nach Russland exportierenden Unternehmen aus und exportierten fast drei Viertel (74 %) aller Waren. Darunter waren der Maschinenbau und die Kraftfahrzeugindustrie mit jeweils 18 % der Gesamtexporte nach Russland besonders stark vertreten.

Zum Vergleich: An den deutschen Exporten ins gesamte Ausland im Jahr 2021 hatten 70 806 Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes einen Anteil von etwa einem Fünftel (21 %) und sie exportierten etwa zwei Drittel (67 %) aller Waren. Der größte Teil des Gesamtexportvolumens entfiel dabei mit 16 % auf Unternehmen der Kraftfahrzeugindustrie, gefolgt vom Maschinenbau mit 10 % und der Chemieindustrie mit 7 %.

Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten trugen Großteil der Exporte nach Russland

Mit Blick auf die Unternehmensgröße und die deutschen Gesamtexporte zeigt sich, dass Unternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten im Jahr 2021 zwar mehr als die Hälfte (55 %) der aus Deutschland exportierenden Unternehmen stellten, aber nur etwa 4 % zum Gesamtexportvolumen beitrugen. Dagegen steuerten Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten knapp zwei Drittel des Exportvolumens (66 %) bei, sie bildeten aber lediglich 2 % der exportierenden Unternehmen.

Wie bei den deutschen Gesamtexporten entfielen bei den Exporten nach Russland auf Unternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten nur etwa 4 % des Exportvolumens, sie stellten allerdings lediglich gut ein Viertel (26 %) der dorthin exportierenden Unternehmen. 14 % der nach Russland exportierenden Unternehmen hatten mehr als 250 Beschäftigte, sie waren für knapp drei Viertel (73 %) der Exporte verantwortlich.

9 558 Unternehmen importierten im Jahr 2021 Waren aus Russland

Die Zahl der Unternehmen, die im Jahr 2021 Waren aus Russland einführten, war nur etwa halb so hoch wie die Zahl der dorthin exportierenden Unternehmen. So importierten 9 558 Unternehmen Waren im Wert von 33 Milliarden Euro aus Russland, das waren nur 1 % der insgesamt 934 096 Unternehmen, die im Jahr 2021 Waren aus dem Ausland nach Deutschland einführten.

Verarbeitendes Gewerbe und Energieversorgung mit größtem Importvolumen aus Russland

Auch bei den Importen aus Russland entfiel ein Großteil des Importvolumens auf Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes: Diese machten 42 % des deutschen Gesamtimportvolumens und 49 % des Importvolumens aus Russland aus. Während mit 3 294 Unternehmen gut ein Drittel (34 %) der aus Russland importierenden Unternehmen dem Verarbeitenden Gewerbe zuzurechnen waren, galt dies nur für 12 % der gesamten Importeure. Unter den Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes entfiel mit 21 % der größte Teil des Importvolumens aus Russland auf Unternehmen der Kokerei und Mineralölverarbeitung oder der Metallerzeugung und -bearbeitung. Diese Unternehmen hatten aber jeweils einen Anteil von weniger als 1 % der aus Russland importierenden Unternehmen.

Neben dem Verarbeitenden Gewerbe spielten Unternehmen der Energieversorgung eine wichtige Rolle bei den Einfuhren aus Russland. Diese stellten weniger als 1 % der Importeure dar, verzeichneten aber 30 % des Importvolumens aus Russland. Im Vergleich dazu entfielen lediglich 3 % des gesamten Importvolumens nach Deutschland auf Unternehmen der Energieversorgung.

Eine vergleichsweise weniger bedeutende Rolle spielten Handelsunternehmen bei Importen aus Russland. Während auf Unternehmen, die in diesem Bereich tätig waren, 35 % des gesamten Importvolumens entfiel, machten sie nur 10 % des Importvolumens aus Russland aus.

Methodische Hinweise:

Die Außenhandelsstatistik nach Unternehmensmerkmalen entsteht durch die Verknüpfung der Unternehmensdaten aus der Außenhandelsstatistik mit dem Unternehmensregister. Dabei werden die Außenhandelsumsätze nach den sogenannten Abschnitten und teilweise Abteilungen der Klassifikation der Wirtschaftszweige (WZ) untergegliedert. Unter den 21 Abschnitten der WZ befindet sich das Verarbeitende Gewerbe neben zahlreichen anderen Wirtschaftszweigen wie dem Bergbau, der Energieversorgung, dem Baugewerbe, dem Handel, oder dem Gastgewerbe.

Für die Außenhandelsstatistik nach Unternehmensmerkmalen liegen nur Jahresergebnisse vor, eine monatliche oder quartalsweise Statistik wird nicht erstellt, Ergebnisse für die Zeit nach Kriegsbeginn in der Ukraine liegen demnach noch nicht vor.

Weitere Informationen:

Der Angriff Russlands auf die Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen wirken sich auf viele Bereiche in Gesellschaft und Wirtschaft aus. Auf einer Sonderseite haben wir dazu Daten und Informationen zusammengestellt.

Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter www.destatis.de/pressemitteilungen.

Pressekontakt:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
www.destatis.de/kontakt
Telefon: +49 611-75 34 44

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