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Erzeugerpreise Januar 2023: +17,8 % gegenüber Januar 2022

WIESBADEN (ots)

Erzeugerpreise gewerblicher Produkte (Inlandsabsatz), Januar 2023

+17,8 % zum Vorjahresmonat (vorläufig)

-1,0 % zum Vormonat (vorläufig)

Nach vorläufigen Angaben des Statistische Bundesamtes (Destatis) waren die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte im Januar 2023 um 17,8 % höher als im Januar 2022. Damit verlangsamte sich der Preisauftrieb auf Erzeugerebene zum vierten Mal in Folge. Im Dezember hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei +21,6 % gelegen, im November bei +28,2 % und im Oktober bei +34,5 %. Der Höchststand wurde im August und September mit jeweils +45,8 % gemessen. Gegenüber dem Vormonat Dezember 2022 sanken die Erzeugerpreise im Januar 2023 um 1,0 % (-0,4 % Dezember 2022 gegenüber November 2022).

Die Ergebnisse der Erzeugerpreisstatistik sind vorläufig hinsichtlich der Entwicklung der Strom- und Gaspreise. Grund hierfür ist die Preisbremse für Strom und Gas, die ab Januar 2023 gilt, jedoch erst ab März 2023 umgesetzt wird. Die genannten Indizes können daher für die Berichtsmonate Januar und Februar 2023 zunächst nur ohne Berücksichtigung der Strom- und Gaspreisbremse berechnet werden, da die auskunftspflichtigen Unternehmen noch nicht über Strom- und Gaspreise unter Berücksichtigung der Strom- und Gaspreisbremse verfügen. Mit den Ergebnissen für März 2023 ist eine Aktualisierung der vorläufigen Ergebnisse für Januar 2023 und Februar 2023 vorgesehen.

Hauptverantwortlich für den Anstieg der gewerblichen Erzeugerpreise im Vorjahresvergleich ist weiterhin die Preisentwicklung bei Energie, bedingt durch den hohen Wägungsanteil der Energiepreise am Gesamtindex in Kombination mit außergewöhnlich hohen Preisveränderungen. Zudem stiegen, teilweise infolge der Preissteigerungen für Energie, auch die Preise für Verbrauchsgüter, Vorleistungsgüter, Gebrauchsgüter und Investitionsgüter deutlich an.

Auch für den Rückgang des Erzeugerpreisindex gegenüber dem Vormonat ist die Entwicklung der Energiepreise hauptverantwortlich.

Besonders stark gestiegene Energiepreise im Vorjahresvergleich, aktuell jedoch sinkend

Die Energiepreise waren im Januar 2023 ohne den Einfluss der Strom- und Gaspreisbremse im Durchschnitt 32,9 % höher als im Vorjahresmonat. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr bei Energie hatten die Preissteigerungen für Erdgas in der Verteilung und für elektrischen Strom.

Gegenüber dem Vormonat Dezember sanken die Energiepreise im Durchschnitt um 5,0 %, hauptsächlich verursacht durch den Rückgang der Strompreise.

Erdgas in der Verteilung kostete - noch ohne den Einfluss der Preisbremse für Gas - im Januar 50,7 % mehr als im Januar 2022. Für Handel und Gewerbe erhöhten sich die Preise um 92,5 %, für Wiederverkäufer um 50,6 %. Industrieabnehmer zahlten 34,3 % mehr als ein Jahr zuvor, Kraftwerke 32,9 %. Gegenüber dem Vormonat Dezember 2022 wurde Erdgas über alle Abnehmergruppen hinweg 0,9 % teurer.

Strom - ebenfalls noch ohne die Berücksichtigung der Strompreisbremse - kostete über alle Abnehmergruppen betrachtet 27,3 % mehr als im Januar 2022. Gewerbliche Anlagen, die häufig tarifgebundene Verträge abschließen, zahlten 38,1 % mehr als ein Jahr zuvor, private Haushalte 36,3 %. Für Weiterverteiler war Strom 29,7 % teurer als ein Jahr zuvor, für Sondervertragskunden 19,1 %. Im Vormonatsvergleich sanken die Preise für elektrischen Strom im Januar 2023 über alle Abnehmergruppen betrachtet um 15,5 %.

Mineralölerzeugnisse waren 12,6 % teurer als im Januar 2022, gegenüber Dezember 2022 stiegen diese Preise um 0,5 %. Leichtes Heizöl kostete 28,8 % mehr als ein Jahr zuvor (-1,4 % gegenüber Dezember 2022). Die Preise für Kraftstoffe stiegen um 10,5 % (+1,7 % gegenüber Dezember 2022).

Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise 10,7 % höher als im Januar 2022 und stiegen gegenüber Dezember 2022 um 1,4 %.

Preisanstieg bei Verbrauchsgütern vor allem durch gestiegene Preise für Nahrungsmittel

Die Preise für Verbrauchsgüter waren im Januar 2023 um 17,9 % höher als im Januar 2022 und stiegen gegenüber Dezember 2022 um 1,8 %. Nahrungsmittel waren 23,4 % teurer als im Vorjahr. Besonders stark stiegen die Preise für Zucker (+71,5 % gegenüber Januar 2022). Schweinefleisch kostete 45,3 % mehr als im Januar 2022, verarbeitete Kartoffeln 42,5 %. Allein gegenüber dem Vormonat Dezember stiegen diese Preise um 8,2 %. Margarine und Nahrungsfette kosteten 38,3 % mehr als im Vorjahresmonat, Milch 33,4 % und Kaffee 21,5 %.

Die Preise für Gebrauchsgüter waren im Januar 2023 um 10,8 % höher als ein Jahr zuvor und stiegen gegenüber Dezember 2022 um 1,9 %, insbesondere bedingt durch die Preisentwicklung bei Möbeln (+12,5 % gegenüber Januar 2022 und +2,0 % gegenüber Dezember 2022).

Preissteigerungen bei Vorleistungsgütern vor allem bedingt durch Glas, Keramik und verarbeitete Steine

Vorleistungsgüter waren im Januar 2023 um 10,0 % teurer als ein Jahr zuvor. Gegenüber dem Vormonat Dezember 2022 stiegen diese Preise um 1,0 %. Den größten Einfluss auf die Preissteigerung für Vorleistungsgüter gegenüber dem Vorjahr hatte die Preisentwicklung für Glas, Glaswaren, Keramik und verarbeitete Steine (+24,4 % gegenüber Januar 2022).

Holz in Form von Plättchen oder Schnitzeln war 59,8 % teurer als im Januar 2022 (-8,8 % gegenüber Dezember 2022). Pellets und Briketts aus Sägenebenprodukten kosteten 49,8 % mehr als vor einem Jahr (-10,5 % gegenüber Dezember 2022). Die Preise für chemische Grundstoffe, Düngemittel und Stickstoffverbindungen stiegen gegenüber Januar 2022 um 18,7 %, unter anderem bedingt durch die um 38,8 % gestiegenen Preise für Düngemittel und Stickstoffverbindungen. Getreidemehl kostete 32,5 % mehr als ein Jahr zuvor.

Metalle waren 5,8 % teurer als im Januar 2022. Gegenüber dem Vormonat Dezember 2022 sanken die Metallpreise um 0,7 %. Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen waren 4,1 % teurer als im Januar 2022 (-2,6 % gegenüber Dezember 2022). Betonstahl in Stäben hingegen kostete 7,0 % weniger als im Januar 2022.

Bedeutend niedriger als im Vorjahresmonat waren bei den Vorleistungsgütern die Preise für gesägtes und gehobeltes Holz (-11,4 %) sowie Sekundärrohstoffe (-21,0 %).

Investitionsgüter kosteten 7,6 % mehr als im Vorjahr (+1,7 % gegenüber Dezember 2022). Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate für Investitionsgüter gegenüber Januar 2022 hatten die Preissteigerungen für Maschinen mit einem Plus von 8,9 %, gefolgt von denen für Kraftwagen und Kraftwagenteile (+5,7 %). Besonders stark stiegen die Preise für Bodenbearbeitungsmaschinen (+17,6 %) und für Uhren (+16,1 %).

Methodische Hinweise:

Der Index misst die Entwicklung der Preise für die im Bergbau, im Verarbeitenden Gewerbe sowie in der Energie- und Wasserwirtschaft in Deutschland erzeugten und im Inland verkauften Produkte. Berücksichtigt werden dabei alle Steuern und Abgaben auf die Produkte außer der Mehrwertsteuer. Er stellt damit die Preisveränderungen in einer frühen Phase des Wirtschaftsprozesses dar. Erhebungsstichtag ist jeweils der 15. des Berichtsmonats.

Der Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte wird mit dem Berichtsmonat Januar 2024 auf das neue Basisjahr 2021 umgestellt. Die erste Veröffentlichung der Ergebnisse auf der neuen Basis wird im März 2024 erfolgen.

Weitere Informationen:

Alle aktuellen Ergebnisse enthält auch der Statistische Bericht "Indizes der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte (Inlandsabsatz)". Dieser ersetzt ab Berichtsmonat Januar 2023 die bislang veröffentlichte Fachserie 17 Reihe 2. Lange Zeitreihen können für den Gesamtindex über die Tabelle Erzeugerpreise gewerblicher Produkte (61241-0002), für tiefer gegliederte Subindizes über die Tabelle Erzeugerpreise gewerblicher Produkte (61241-0006) in der Datenbank GENESIS-Online bezogen werden.

Hinweise zur CO2-Bepreisung nach dem Brennstoffemissionshandelsgesetz sind auf der Themenseite Erzeugerpreise gewerblicher Produkte verfügbar.

Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte sind auch im Dashboard Deutschland (www.dashboard-deutschland.de) verfügbar. Im Dashboard Deutschland bündelt das Statistische Bundesamt hochaktuelle Indikatoren der amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu den Themenbereichen Wirtschaft und Finanzen sowie Gesundheit und Mobilität.

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Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter www.destatis.de/pressemitteilungen.

Pressekontakt:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
www.destatis.de/kontakt
Telefon: +49 611-75 34 44

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