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Importpreise im März 2023: -3,8 % gegenüber März 2022

WIESBADEN (ots)

Importpreise, März 2023

-3,8 % zum Vorjahresmonat

-1,1 % zum Vormonat

Exportpreise, März 2023

+2,3 % zum Vorjahresmonat

-0,2 % zum Vormonat

Die Importpreise waren im März 2023 um 3,8 % niedriger als im März 2022. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, ist das der erste Preisrückgang gegenüber dem Vorjahresmonat seit Januar 2021 (-1,2 % gegenüber Januar 2020). Im Februar 2023 hatte die Veränderungsrate bei den Einfuhrpreisen gegenüber dem Vorjahr noch bei +2,8 % gelegen, im Januar 2023 bei +6,6 %. Gegenüber dem Vormonat Februar 2023 fielen die Importpreise im März 2023 um 1,1 %. Sie sind damit im Vormonatsvergleich seit über einem halben Jahr gesunken.

Die Exportpreise sind im März 2023 um 2,3 % im Vorjahresvergleich gestiegen. Gegenüber den Vormonaten hat sich der Anstieg erneut abgeschwächt. Im direkten Vormonatsvergleich ergab sich ein Rückgang von 0,2%.

Rückgang der Einfuhrpreise auf deutlich niedrigere Energiepreise zurückzuführen Energieeinfuhren waren im März 2023 um 27,3 % billiger als im März 2022, dem ersten Monat nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, und um 5,8 % günstiger als im Februar 2023. Dies hat maßgeblich zum Rückgang des Gesamtindex gegenüber dem Vorjahresmonat und Vormonat beigetragen. Den größten Einfluss auf die Jahresveränderungsrate für Energie hatte Erdgas. Die Preise lagen hier im März 2023 um 27,2 % unter denen von März 2022. Gegenüber Februar 2023 sanken sie um 9,0 %.

Erheblich günstiger als im Vorjahresmonat waren ebenfalls die Preise für elektrischen Strom (-59,9 %), Steinkohle (-35,8 %), Erdöl (-25,4 %) sowie für importierte Mineralölerzeugnisse (-24,4 %).

Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im März 2023 um 2,5 % höher als im März 2022. Gegenüber Februar 2023 fielen sie um 0,2 %. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Importpreisindex um 1,2 % unter dem Stand des Vorjahres (-0,8 % gegenüber Februar 2023).

Preisrückgänge bei Vorleistungsgütern, gestiegene Preise für Konsum- und Investitionsgüter

Die Preise für importierte Vorleistungsgüter lagen im März 2023 um 1,9 % unter denen des Vorjahresmonats. Gegenüber dem Vormonat Februar 2023 sanken sie um 0,4 %. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verbilligten sich unter anderem Düngemittel und Stickstoffverbindungen (-37,7 %), Platin und andere Edelmetalle (-34,4 %), Carbonsäuren und ihre Derivate (-24,7 %) sowie Aluminium und Halbzeug daraus (-10,9 %). Dagegen verteuerten sich Stärke und Stärkeerzeugnisse (+65,7 %), Holz- und Zellstoff (+19,2 %) sowie Papier und Pappe (+15,5 %).

Die Preise für Konsumgüter lagen um 6,6 % über dem Niveau des Vorjahres (+0,2 % gegenüber Februar 2023).

Importierte Verbrauchsgüter waren binnen Jahresfrist 6,7 % teurer (+0,2 % gegenüber Februar 2023), vor allem bedingt durch den Preisanstieg bei Nahrungsmitteln (+14,0 % gegenüber März 2022). Besonders stark stiegen die Preise im Vergleich zu März 2022 für Obst- und Gemüseerzeugnisse (+17,7 %), Fleisch und Fleischerzeugnisse (+13,9 %) sowie für Milch und Milcherzeugnisse (+9,6 %). Insbesondere Schweinefleisch war deutlich teurer als vor einem Jahr (+35,0 %). Allein gegenüber Februar 2023 stiegen diese Preise um 7,6 %.

Importierte Gebrauchsgüter kosteten im Durchschnitt 6,2 % mehr als im März 2022 (+0,2 % gegenüber Februar 2023).

Das Preisniveau importierter Investitionsgüter war im März 2023 um 5,7 % höher als im März 2022 (+0,3 % gegenüber Februar 2023). Teurer als im Vorjahresmonat waren insbesondere Kraftwagen und Kraftwagenteile sowie Maschinen (jeweils +7,1 %).

Die Preise für importierte landwirtschaftliche Güter lagen 2,4 % über denen vom März 2022 (-2,1 % gegenüber Februar 2023). Teurer als im Vorjahresmonat waren insbesondere lebende Schweine (+43,9 %), Eier kosteten 42,7 % mehr. Zu niedrigeren Preisen importiert wurden dagegen Naturkautschuk (-28,4 %), Getreide (-14,5 %) und Rohkaffee (-9,6 %).

Exportpreise getrieben von Preissteigerungen bei Investitions- und Vorleistungsgütern

Der Index der Exportpreise lag im März 2023 um 2,3 % über dem Stand von März 2022. Im Februar 2023 und im Januar 2023 hatte die Jahresveränderungsrate bei +6,6 % beziehungsweise bei +7,8 % gelegen. Gegenüber dem Vormonat Februar 2023 fielen die Exportpreise um 0,2 %.

Den größten Einfluss auf die Entwicklung der Ausfuhrpreise im Vorjahresvergleich hatten im März 2023 die Preissteigerungen bei den Investitionsgütern. Sie wurden zu 6,1 % höheren Preisen als im Vorjahr exportiert (+0,2 % gegenüber Februar 2023). Hier waren insbesondere Maschinen (+8,7 %) sowie Kraftwagen und Kraftwagenteile (+5,0 %) teurer als im März 2022. Investitionsgüter haben einen Anteil von etwa 46 % an den Gesamtausfuhren.

Ebenfalls hoch war der Einfluss der Preisentwicklung der Vorleistungsgüter (+4,0 % gegenüber März 2022). Vorleistungsgüter haben einen Anteil von etwa einem Drittel an den Gesamtausfuhren. Hier waren insbesondere Glas- und Glaswaren (+17,6 %) elektrische Ausrüstungen (+8,4 %) sowie Papier und Pappe (+6,2 %) teurer als im Vorjahresmonat.

Die Preise für Energieexporte waren im März 2023 um 42,5 % niedriger als ein Jahr zuvor. Gegenüber Februar 2023 fielen die Energiepreise um 8,2 %. Wie bei den Einfuhrpreisen lag dies auch hier an den gesunkenen Erdgaspreisen. Sie lagen im März 2023 um 54,5 % unter denen des Vorjahres und verbilligten sich auch gegenüber dem Vormonat deutlich um 10,6 %. Ebenfalls gesunken im Vergleich zum Vorjahresmonat sind die Preise für elektrischen Strom (-59,9 %) sowie für Mineralölerzeugnisse (-21,0 %).

Methodische Hinweise:

Die Indizes der Ein- und Ausfuhrpreise werden mit dem Berichtsmonat Januar 2024 auf das neue Basisjahr 2021 umgestellt. Die erste Veröffentlichung der Ergebnisse auf der neuen Basis wird im März 2024 erfolgen.

Weitere Informationen:

Lange Zeitreihen können unter anderem über die Tabellen Einfuhrpreise (61411-0002 und 61411-0006) und Ausfuhrpreise (61421-0002 und 61421-0006) in der Datenbank GENESIS-Online bezogen werden. Alle aktuellen Ergebnisse enthalten auch die Statistischen Berichte zu den Statistiken der Ein- und Ausfuhrpreise. Sie ersetzen ab Berichtsmonat Februar 2023 die bislang veröffentlichten Reihen 8.1 und 8.2 der Fachserie 17.

Die Importpreisindizes sind auch im Dashboard Deutschland (www.dashboard-deutschland.de) verfügbar. In diesem Datenportal bündelt das Statistische Bundesamt hochaktuelle Indikatoren der amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu den Themen Wirtschaft und Finanzen sowie Gesundheit und Mobilität. Mit dem "Pulsmesser für die Wirtschaft" steht dort auch ein Tool zur Konjunkturbeobachtung in Echtzeit bereit.

Der Angriff Russlands auf die Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen wirken sich auf viele Bereiche in Gesellschaft und Wirtschaft aus. Auf einer Sonderseite haben wir Daten und Informationen dazu für Sie zusammengestellt.

Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter www.destatis.de/pressemitteilungen.

Weitere Auskünfte:
Außenhandelspreise,
Tel: +49 611 75 3510
www.destatis.de/kontakt

Pressekontakt:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
www.destatis.de/kontakt
Telefon: +49 611-75 34 44

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