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Statistisches Bundesamt: Industrie erzielte 2002 53 Mrd. Euro mit produktbegleitenden Dienstleistungen

Wiesbaden (ots)

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, boten 38% aller
Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes ihren Kunden im Jahr 2002 so
genannte produktbegleitende Dienstleistungen an. Es handelt sich
hierbei um Dienstleistungen, die zusammen mit einer Ware verkauft
werden, unabhängig davon, ob die Dienstleistungen selbsterstellt oder
fremdbezogen wurden. Die produktbegleitenden Dienstleistungen sind in
der Regel auf spezifische Wünsche der Kunden zugeschnitten. Sie
reichen von Planung und Beratung über die Erstellung
kundenspezifischer Software, Dokumentation, Schulung, Montage und
Inbetriebnahme, Zertifizierung und Abnahme, Wartung und Reparatur bis
hin zur Entsorgung.
Die Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes haben im Jahr 2002 mit
diesen produktbegleitenden Dienstleistungen einen Umsatz in Höhe von
52,6 Mrd. Euro erzielt. Dies entspricht einem Anteil von 3,8% an
deren Gesamtumsatz. Die produktbegleitenden Dienstleistungen wurden
durch die beteiligten Unternehmen zu rund 90% selbst erstellt und zu
10% fremdbezogen.
Die jetzt veröffentlichten Daten sind Ergebnis einer freiwilligen
Erhebung des Statistischen Bundesamtes sowie der Statistischen
Landesämter Baden-Württemberg und Niedersachsen bei repräsentativ
ausgewählten Unternehmen, die 2003 für das Jahr 2002 durchgeführt
worden ist. Damit leistet die amtliche Statistik einen Beitrag zur
Beantwortung der Frage nach der wirtschaftlichen Bedeutung der
produktbegleitenden Dienstleistungen und ermöglicht eine Bewertung
der Ergebnisse aus Verbandsbefragungen zu produktbegleitenden
Dienstleistungen in einzelnen Wirtschaftszweigen. Um die Verflechtung
zwischen Industrie- und Dienstleistungsunternehmen aufzuzeigen,
wurden neben Industrieunternehmen auch Unternehmen aus dem
Dienstleistungsbereich einbezogen. Insgesamt wurden rund 10 000
Unternehmen befragt.
Mit 16,9 Mrd. Euro entfielen 32% der im Verarbeitenden Gewerbe mit
produktbegleitenden Dienstleistungen erzielten Umsätze auf
Unternehmen der Elektrotechnik. Mit 14,5 Mrd. Euro oder 28% der
Umsätze mit solchen Dienstleistungen folgte der Maschinenbau an
zweiter Stelle. Wesentliche Anteile entfielen auch auf die Branchen
"Medizin-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, Optik" (7,3%) und
"sonstiger Fahrzeugbau" (5,2%). Die genannten Bereiche machen
zusammen fast drei Viertel der produktbegleitenden Dienstleistungen
des Verarbeitenden Gewerbes aus.
Auf die Dienstleistungen "Wartung und Reparatur" entfielen 28%
aller Umsätze mit produktbegleitenden Dienstleistungen, auf "Montage
und Inbetriebnahme" 26% der Umsätze. Diese "klassischen"
industriellen/handwerklichen Dienstleistungen, die auch in den
unterjährigen Produktionsstatistiken erfasst werden, machen über die
Hälfte der produktbegleitenden Dienstleistungen aus.
Neben dem Verarbeitenden Gewerbe wurden auch Teile des
Dienstleistungsgewerbes selbst erfasst, nämlich Unternehmen aus den
Wirtschaftsbereichen Fernmeldedienste, Vermietung, Datenverarbeitung,
Forschung und Ingenieurbüros. 77% der befragten Unternehmen erzielten
im Berichtsjahr Umsätze mit produktbegleitenden Dienstleistungen in
Höhe von 98,8 Mrd. Euro. Das entspricht einem Anteil von 69% des
Gesamtumsatzes in den ausgewählten Wirtschaftsbereichen. Für diese
Branchen des Dienstleistungssektors sind also produktbegleitende
Dienstleistungen das Kerngeschäft, während sie im Verarbeitenden
Gewerbe als zusätzliches Angebot für den Kunden verstanden werden.
Als Nachfrager nach produktbegleitenden Dienstleistungen des
Dienstleistungssektors spielte das Produzierende Gewerbe mit nur 6,7%
eine eher untergeordnete Rolle. Überwiegend wurden die
produktbegleitenden Leistungen für den Dienstleistungssektor selbst
erbracht.
Da die Erhebung für die befragten Unternehmen mit nicht
unerheblichen Belastungen verbunden ist, sind keine regelmäßigen
Erhebungen zu dieser Fragestellung beabsichtigt. Eine
Wiederholungsbefragung in einigen Jahren wird jedoch in Betracht
gezogen, um die Entwicklung der produktbegleitenden Dienstleistungen
im Zeitverlauf zu verfolgen.
Den an dieser freiwilligen Erhebung beteiligten Unternehmen danken
wir herzlich für ihre Bemühungen.
Ausführliche Ergebnisse, auch zur Belastung der beteiligten
Unternehmen mit der Erhebung, enthält der Projektbericht
"Produktbegleitende Dienstleistungen 2002 bei Unternehmen des
Verarbeitenden Gewerbes und des Dienstleistungssektors". Der Bericht
kann als Printausgabe zum Preis von 12,00 Euro (Bestellnummer:
1022701-02900) und in elektronischer Form im pdf-Format - zum Preis
von 9,00 Euro - im Online-Shop des Statistischen Bundesamtes unter
der Internet-Adresse http://www.destatis.de/shop erworben werden.
Presseexemplare sind bei der Pressestelle des Statistischen
Bundesamtes (Tel.: 0611/75-3444) erhältlich.
Weitere Auskünfte geben:	Ottmar Hennchen für das Verarbeitende
Gewerbe,
Telefon: (0611) 75-2308,
E-Mail:  ottmar.hennchen@destatis.de
Zweigstelle Bonn,
Susanne Kurtenbach für den Dienstleistungssektor,
Telefon (01888) 644-8564,
E-Mail:  susanne.kurtenbach@destatis.de
ots-Originaltext
Statistisches Bundesamt

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de

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